Radtour zum Drachentöter

St. Lamberti in Dolberg

Oft daran vorbeigefahren auf dem Weg von oder nach Ahlen, soll es heute mal die Ortsmitte von Dolberg sein. Wir radeln am Datteln-Hamm-Kanal entlang bis zur Maximilianbrücke. Da überqueren wir ihn, ein paar hundert Meter weiter den Alten Uentroper Weg und gelangen bei Haaren auf die Zechenbahntrasse Richtung Ahlen. An der Uentroper Straße biegen wir links ab und sind in gut einem Kilometer an der Dolberger Kirche St. Lambertus. Und siehe da, neben der Kirche ist ein schöner Platz.

Und mitten auf dem Platz befindet sich ein Brunnen mit Skulptur sowie ein Stein mit Infotafel: „Die Ritterfigur weist hin auf den Edelherren Richert von Thuleberh. 955 wird er erwähnt in der Königsurkunde. Einen wertvollen Fund aus der Dolberger Kirche. – Ein Urkundenkästchen – trägt der Ritter in der linken Hand. Die Tötung des Drachen versinnbildlicht den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Das Edelherrengeschlecht starb aus im 14. Jahrhundert. Der Name Dolberg lebt weiter im Orte Dolberg. Als Wappen führten sie einen Schild mit doppelt gezinnter Fassung. 16.6.1989“. Wir stehen also vor dem Drachentöter und Namengeber von Dolberg. Nach so vielen Touren wieder was Neues entdeckt.

Auf der Rückfahrt machen wir noch kurz Visite am Schloss Oberwerries, das wir heute mal von der Gräftenseite aus anschauen und dabei einen Weg direkt zur Lippe entdecken, sehr belebt durch Zeltlager und Kanusportler. Durch die Lippeaue geht’s zurück zu Fährstraße, Adenauerallee mit Wassersportzentrum, über die Münsterstraße und durch die Hamm Nordener Lippeaue zur Kornmersch.

Walters Track zur Radtour nach Dolberg am 3. Oktober 2022

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Veganer Mitbringbrunch im Oktober 2022

Räume und Ambiente des Stadtteilzentrums FeidikForum in der Hammer City sind wie geschaffen für den Veganen Mitbringbrunch, der nunmehr seit viereinhalb Jahren jeweils am ersten Sonntag im Monat stattfindet. Ausnahmen gab oder gibt es durch Corona oder Terminüberschneidungen, wie der im Januar 2023. Da wird Tina eine Woche nach Neujahr einladen.

mein veganes Tellerchen pikant

Ein feines Grüppchen war heute trotz Ferien und Feiertag gekommen und jede*r hatte was Veganes für das Buffet mitgebracht. Da war außer Kartoffel-, Nudel- und Raviolisalat mal einer mit Antipasti. Da waren leckerer Gemüseauflauf, Gyros mit Zaziki, selbstgebackenes Brot und Aufstriche wie Datteldipp, Hummus, Eiersalat. Von Holger gab es extra scharfer Kimtschi, Rührei und ein großer Topf Sauerbraten mit brauner Soße, sehr schnell weg. Wer alles probieren wollte, musste mindestens zweimal das Buffet aufsuchen.

mein veganes Tellerchen süß

So war es auch bei den großen Schüsseln Schokomousse und Schwarzwälder Kirschdessert. Außerdem lockten Regenbogen Muffins, Kuchen mit Schokostückchen und Pflaumencrumble mit Sahne die Liebhaber von Sweeties, also alle. Es war ein rundum leckerer Schmaus. Tina kündigte bereits an, dass für November wieder das Motto Halloween angesagt ist, doch jede*r wie er/sie es mag, ebenso bei der Vorstellung des Hammer Weltladens im Dezember, da gibt’s dann vielleicht Anregungen für Weihnachten.

Schwenk über das Buffet: Veganer Mitbringbrunch im Oktober 2022

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Kürbissüppchen in der Marina

Die Lippe beim Schnadegang zwischen Werne und Bergkamen

Bei der Marina Rünthe waren wir lange nicht mehr, das heißt, nicht einmal in diesem Sommer. Heute werden viele Sonnenstunden vorausgesagt, also ist es wieder so weit. Raus aus dem Hammer Norden über Kornmersch, Flügeldeich, Überquerung der vielbefahrenen Radbodstraße, Deich zwischen Radbodsee und Lippe, die wir via weiße Brücke überqueren. Jetzt geht’s auf dem Mitteldamm zwischen Datteln-Hamm-Kanal und Lippe weiter zum Naturschutzgebiet Tibaum.

Die Marina Rünthe von der Brücke

Nach dem Gersteinwerk biegen wir rechts ab nach Stockum und radeln entlang einer alten Bahnlinie Richtung Werne. Beim Schnadegang in der Nähe der stillgelegten Zeche markiert die Lippe die Grenze zwischen den Städten Werne und Bergkamen. Hier machen wir kurz Fotostopp und radeln weiter zur Marina Rünthe. Und Überraschung: Das Hafencafé, so oft schon geschlossen erlebt, hat geöffnet und lädt ein zum leckeren Kürbissüppchen. Nehmen wir, und zwar gemütlich am Draußentisch.

Zurück radeln wir gen Osten mit Rückenwind Kilometer für Kilometer entlang des Datteln-Hamm-Kanals bis zu den weißen Brücken über Kanal und Lippe. Und da sind wir wieder, Radbodsee und -straße mit den vielen Autos, Flügeldeich, Kornmersch in die Bankerheide.

Walters Track zur Radtour zur Marina Rünthe am 30. September 2022

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Radeln zu „Leib & Seele“

Schloss Ermelinghoff in Hamm Bockum-Hövel

Das Wetter ist zu schön heute, Sonnenschein auf dem Frühstückstisch. Gegen 11 Uhr holen wir die Räder aus dem Schuppen und los geht’s über Killwinkel und Kötterberg zum kurzen Fotostopp beim Schloss Ermelinghoff. Dann weiter über den Klostermühlenweg nach Ameke, wieder kurzer Fotostopp, hier an der schönen kleinen Kirche und raus aus dem kleinen Ort, ein paar Kilometer zum Kirchplatz in Walstedde. „Leib & Seele“ hat geöffnet. Kaffee und Salätchen gibt’s für uns.

„Leib & Seele“ auf dem Kirchplatz in Walstedde

Es ist zwar voll, doch wir finden ein schönes Plätzchen am Fenster. Der Rückweg ist genauso schön, im Sonnenschein allemal. Dank einiger Regentage sehen Wäldchen und Felder nach dem Dürresommer wieder schön grün aus, zwei haben sogar Blütenmeere gezaubert, ein blaues und ein gelbes. Auch beim Panorama von der Dasbecker Höhe hat die Natur das Dürrebraun gegen ein Frühlingsgrün ausgetauscht. So von frischen Farben begleitet schweben wir den Dasbecker Weg hinunter zum Heessener Markt.

Feld mit gelben Blüten am Radweg bei Herrenstein

Da machen wir noch einen Schlenker zum Geisterrad für Brigitte an der Kreuzung Schlägelstraße/Piebrockskamp und radeln weiter über die Amts- zur Fährstraße und entlang des Datteln-Hamm-Kanals zum Wassersportzentrum mit kurzer Besichtigung der Baustelle auf der Adenauerallee und über Münsterstraße und Radweg an der Schweinemersch zurück zum Hammer Norden.

Walters Track zur Radtour nach Walstedde am 29. September 2022

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Die Lippeaue wird wieder lebendig?

„Die Lippeaue wird wieder lebendig.“ So steht es auf dem Schild zur Lippeaue im Hammer Norden, wo einige Kilometer Uferlinie jener Aue seit einigen Monaten mit Elektrozaun und Stacheldraht abgesperrt sind. Lebendig? Die Lippeaue im Hammer Norden war vor Installierung der Zäune lebendig. Menschen gingen spazieren und konnten sich an schönen Uferstellen der Lippe, der alten Lippeschleife und der Aue mit den Mulden erfreuen.

Außerdem konnten sie beim Bereich der ehemaligen Burg Nienbrügge innehalten und sich daran erinnern, dass sich die älteste Siedlung der Stadt Hamm genau hier gegenüber dem Hafenamt befand. Jetzt ist dieses gesamte Gebiet von der Eisenbahnlinie bis zum Flügeldeich für die Menschen im dichtbesiedelten Hammer Norden gesperrt.

Ausgrabung bei der Burg Nienbrügge

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Radtour nach Uentrop

Der Herbst beginnt, doch die Sonne scheint, moderate Temperaturen und kein Regen angekündigt. Das heißt ab aufs Fahrrad. Von der Kornmersch radeln wir durch den Lippeauen Radweg zur Münsterstraße, entlang des Kanals bis zur Schleuse in Werries. Da überquerem wir die Lippestraße und gelangen bei der fotogenen Schulwegbrücke wieder an den Kanal. Dem folgen wir dann bis zum Uentroper Hafen.

Da präsentieren sich Pia und Milly, zwei schwimmende fotogene Objekte. Vor der A2 verlassen wir den Datteln-Hamm-Kanal und fahren durch den Wald nach Eilmsen und weiter Frielinghausen. Durch das Wilshauser Holz radeln wir nach Braam und Braam-Ostwennemar, wo wir links abbiegen zum Caldenhofer Weg. Da sind wir auf einem guten Weg zu einem Kurzbesuch im Feldgarten mit Salat, Getränk und Schwätzchen.

Danach geht’s schnurstracks durch den Ahsepark zur Hammer City, auf dem Marktplatz und am Bahnhof das Street Food Event ansehen und vorbei am Westausgang des Hammer Hauptbahnhofs über Kanal und Lippe zurück in die Bankerheide.

Walters Track zur Radtour nach Uentrop am 25. September 2022

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Unterwegs in Holland und auf Borkum

Mi 14. Sept. Diese Radtour ist die Fortsetzung unserer Tour durch Holland über Arnheim, Utrecht, Amsterdam, Alkmar, die in Hippolytushoef an der Nordsee endete. Unser erstes Ziel ist also die Nordsee. Mit dem Zug fahren wir über Rheine, Almelo, Zwolle nach Leeuwarden, von wo wir in westliche Richtung über Dronryp und Franeker direkt zum Hafen von Harlingen radeln.

Hier bekommen wir wieder das schöne Nordseefeeling und machen auf einer Bank Picknick aus den Fahrradtaschen mit Panoramablick über Dünen, Strand und Meer. Dann geht’s zum Einchecken im Hotel Centraal, mitten in der Altstadt. Die Fahrräder werden sicher in einem schmalen Gang untergebracht. Leckere Teilchen aus der Backery Elsinga in der Voorstraat holen wir uns ins Hotelzimmer und danach gibt’s noch einen Bummel durch Städtchen und Hafen mit Fähranleger zur Insel Terschelling.

Do 15. Sept. Feste Plätze zum Frühstück, haben wir lange nicht mehr erlebt, aber Buffet und das ist okay, auch für uns Veganer einiges dabei. Räder aus dem superschmalen Gang holen lassen und los geht’s zunächst wieder zur Backery Elsinga, Leckereien für unterwegs in die Fahrradtasche, dann verlassen wir das schöne Städtchen Harlingen und radeln direkt zum Meer, das heißt zum Deich.

Und als wir bei erster Gelegenheit auf die Deichkrone radeln, spüren wir, was heute los ist. Zum Fotografieren lasse ich kurz den Lenker los und schon liegt mein Fahrrad auf dem Weg. Hui, das ist Wind an der Grenze zum Sturm. Nun, da fahren wir doch besser auf der Landseite vom Deich weiter und gelangen ein paar Kilometer weiter in die Nähe des Ortes Westhoek, dessen Häuser sich ein paar hundert Meter vom Meer entfernt befinden.

Eine wellenförmige Installation aus Metall auf dem Deich erinnert an ein Unglück, das hier am 25. September 1935 passiert ist. Männer aus Leeuwarden wollten mit drei Booten fischen gehen, als das schöne Wetter plötzlich umschlug in Sturm, die Boote gerieten in Seenot. Ein Rettungsboot aus Harlingen kam nicht ans Ziel. Da fuhren sechs Männer aus Westhoek hinaus und konnten die Männer von zwei Booten retten. Das dritte kenterte, vier Männer ertranken.

Das Denkmal erinnert an die vier Toten aus Leeuwarden und sechs Retter aus Westhoek. Ein paar Kilometer weiter bei dem Ort Zwarte Haan entdecken wir eine weitere Skulptur, gewidmet Slykwerker, dem Mann, der Land aus dem Meer gewann. „Hier am Wattenmeer, Welt aus Wasser und Schlick, gewann er Land aus dem Meer, ein Wetter und Wind, skep foor skep monnikewerk“, heißt es in der Inschrift auf dem Sockel. Das deutet auf eine Erinnerung an harte Arbeit mit der Schaufel bei Landgewinnung durch Trockenlegung von Flächen hin. Es scheint, wir haben es hier mit einem Skulpturen- oder Kunstpfad zu tun, denn ein paar Kilometer weiter bei Marrum führt eine steile Treppe hoch auf die Deichkrone zu einem tempelartigen Bauwerk.

Eine Infotafel unten an der Treppe verweist auf die Aktion „Doe mee, verlos de Zee“, das heißt für mich, das Meer befreien, Müll aufsammeln und entsorgen. Ob beides miteinander zu tun hat? Keine Ahnung! Wir steigen hoch zum „Tempel“, schauen uns um, über Wiesen, Sand und Watt hinweg auf das Meer, wieder hinunter und fahren an der Landseite des Deiches weiter entlang der Nordseeküste.

Hotel van der Meer gegenüber der Zuidergracht

Die verlassen wir bei Holwerd und fahren landeinwärts nach Dokkum, ein schönes Städtchen, wie wir schon beim Hereinfahren feststellen, leider bei Regen. Unser Hotel van der Meer liegt direkt an einer Zugbrücke über die Zuidergracht. Die Fahrräder können wir sicher in einem gut erreichbaren Raum mit Steckdosen zum Aufladen der Akkus unterbringen. Das Zimmer samt Bad und Waschraum scheint nagelneu renoviert zu sein und das Schöne ist, dass wir in einem großen offenen Schrankfach Fahrradhosen und Jacken schön aufhängen können.

Erst mal chillen und im Internet checken, wo wir hier im Ort Veganes zum Dinner finden. Lecker essen bekommen wir später bei „KB Food & Drinks“ in der Keppelstraat, Poké Bowl und rote Beete Burger mit Fritten normal und Süßkartoffel, veganer Mayo, bbc soße und Rhabarbermus. Beim Gängelchen nach dem Essen staunen wir über die Schönheit von Dokkum im Bereich zwischen den Grachten.

Fr 16. Sept. Das Frühstück im Hotel van der Meer ist naja, kein Buffet und die Servicefrau hat mit vegan nix am Hut. Also gibt’s Kaffee, Brötchen und Marmelade. Egal, wir müssen und wollen weiter. Nach kurzem Regenzwischenspiel scheint die Sonne. Wir fahren direkt wieder zur Küste und gelangen mit viel Rückenwind über einen Deich zwischen Meer und großem See in den Hafen von Lauwersoog.

Hafen von Lauwersoog

Da schauen wir uns ein bisschen um und radeln eine kurze Strecke zum Campingplatz mit Halle für Service. Im kleinen Supermarkt besorgen wir Picknicksachen für die Fahrradtaschen, warten einen heftigen Regenschauer ab und fahren trocken weiter mit heftigem Rückenwind direkt an der Küste. Bei Nordpolderzijl verlassen wir das Meer und radeln Richtung Landesinnere nach Uithuizen. Auch das Hotel Eckardt liegt im Zentrum. Fahrräder können wir durch das Hotel unter ein Abdach schieben.

Hafen in Nordpolderzijl

Wir haben ein sehr kleines Zimmer, aber einen Balkon. Kein Problem, dass es im Hotel kein Frühstück gibt, das können wir uns nämlich in der Küche selbst zubereiten. Praktisch, dass sich gleich nebenan ein Albert Heyn Supermarkt befindet. Da gehe ich auch gleich für das Frühstück einkaufen, Brötchen, Avocado, Becel, vegane Schnitzelchen. Dinner gibt’s im Rose Garden nebenan, Frühlingsrolle okay, Tomatensuppe und Nasi Goreng zum Vergessen.

aus dem Zimmer über den Balkon in Uithuizen

Sa 17. Sept. In der Nacht hat es sich wohl ausgeregnet, die Sonne scheint. Nach dem Packen geht’s hinunter in die Küche. Alles, was wir brauchen, ist da, Pfanne zum Braten der Schnitzelchen, Teller und Besteck. Es ist ein kleines Fest und auch für das Picknick zwischendurch ist gesorgt. Dann kann es losgehen zur Fähre nach Borkum in Eemshaven. Trotz heftigem Wind, zum Teil Gegenwind kommen wir rechtzeitig im Fährhafen an und buchen Tickets über Borkum nach Emden.

Borkum am Südstrand

Die Überfahrt mit dem Schiff „Münsterland“ von Eemshaven nach Borkum dauert 50 Minuten, sodass wir schon gegen Mittag auf der Insel am Südstrand das erste Foto machen können. Dann noch wenige Kilometer bis zum Hauptstrand. Das heißt noch mal kräftig strampeln bei heftigem Gegenwind. Das Hotel Rummeni liegt in der Nähe des neuen Leuchtturms direkt am Bahnhof der Borkumer Kleinbahn. Herr Rummeni empfängt uns herzlich und zeigt uns den schönen Aufenthalts- und Frühstücksraum.

NorthWesternMost Point of Germany

Nachdem wir die Räder im kleinen Hof hinter dem Hotel sicher untergebracht haben, machen wir es uns erst einmal gemütlich im Zimmer, schön groß mit genügend Schrankplatz und Blick auf Kleinbahn und Park. Doch dann lockt die Sonne uns wieder hinaus. Zu Fuß gehen wir los, ein paar Meter zum Hauptstrand und von dort über Promenade und Dünenweg zum NorthWesternMost Point of Germany, nordwestlichster Punkt von Deutschland. Danach zieht es uns zum Lütjen Toornkieker zu lecker Salatbowl mit Tofusticks, Fritten und veganer Mayo.

So 18. Sept. Der Tag beginnt an einem richtig schönen Fensterplatz im Frühstücksraum mit gefüllter Kaffeekanne, lecker Brot, Brötchen, Croissant, Tomaten, Gurken, Oliven, Marmelade und auf dem Tisch die Flaschenpost mit Info zu Wetter, einem Tipp zu Maxi’s Stadtloopke, Zitat des Tages von Rudolf Gametowitsch Nurejew: „Besessenheit ist der Motor – Verbissenheit ist die Bremse.“ und der heutigen Vokabel auf Borkumer Platt: Nietjen – ärgern, necken.

„Heimliche Liebe“, Südstrand, elektrischer Leuchtturm

Ach ja, das Wetter: Morgens vielleicht Schauer, 13 bis 16 Grad, weiterhin kräftiger Wind aus Nordwest zwischen 60 und 80 km/h. Das heißt Fahrrad im Hof stehen lassen, Regenjacken anziehen und wandern auf der Strandpromenade zum Südstrand, bei der „Heimlichen Liebe“ noch ein Stück weiter und direkt am Strand zurück mit heftigem Gegenwind, der schon an einen Sandsturm erinnert. Ja, ja, kräftig aus Nordwest! Der treibt den feinen Sand ins Gesicht. Selbst auf der Promenade wütet er.

Beim Strandcafé Seeblick

Nach Chillpause im Hotel wandern wir noch mal los, über den WesternMostPoint hinaus bis zum Strandcafé Seeblick. Das Wetter hält sich erstaunlich gut. Bei all den Wolken setzt sich meistens die Sonne durch und die Temperaturen sind angenehm. Langsam denken wir wieder an das Abendessen und da fällt uns wieder der Lütje Toornkieker ein. Durch die Dünen, Waterdelle vorbei am Campingplatz laufen wir zur Wilhelm-Bakker-Straße. Das Restaurant ist gut besetzt, sogar auch draußen, doch bald wird ein Tischchen für uns frei.

Mo 19. Sept. Blitz und Donner vielleicht, Wind flaut ab, nur noch 40 bis 55 km/h, 14 bis 16 Grad lesen wir in der Flaschenpost am Frühstückstisch. Die heutige Vokabel auf Borkumer Platt heißt „Pläsier“. Vergnügen bekommen wir am ehesten, wenn wir die Fahrräder vom Hof holen und losradeln, zunächst auf der Promenade am Hauptstrand zur „Heimlichen Liebe“ am Südstrand, weiter über Süddamm durch die Dünen und durch das Naturschutzgebiet.

Rastplatz in der Nähe vom Tüskendörsee

Auf dem Radweg parallel zur Kleinbahn und der Reedestraße radeln wir mit Schlenker zum Neuen Hafen zur Mole im Fährhafen. Da wird gerade die „Münsterland“ nach Eemshaven beladen. Wir schauen zu, bis das Schiff die Mole verlässt. Bei sonnigem Wetter und mäßigem Wind geht’s ein paar Kilometer Richtung Inselinneres und beim Solarpark entlang des Deiches in östliche Richtung. Auf einer Bank gibt’s ein Picknickpäuschen mit Resten (Albert Heyn in Uithuizen) aus der Fahrradtasche.

Entlang des Fährmannspoor, vorbei am Campingplatz gelangen wir zur kleinen Siedlung Ostland und auf dem Ooslandjepad zum Flughafen. Über Waterdelle, Norddünen, Strandjer’s Pad und Promenade am Nordstrand fahren wir zurück zum Hotel Rummeni. Chillen ist angesagt und schon mal online recherchieren, wo wir heute zum Veganschmaus einkehren können, der Toornkieker hat nämlich geschlossen.

Auf Street Kitchen in der Franz-Habich-Straße fällt unsere Wahl. Da gibt’s vietnamesische Gerichte, hat auch schon geöffnet, also wieder los. Sommerrollen und Poké Bowls mit Tofu sind super. Empfehlung! Dessert besorgen wir uns bei der Eisdiele in der Bismarckstraße, Schokominze und Erdbeer im Hörnchen. Dann ist noch mal Strand angesagt. Da sind zwar düstere Wolken und Wind aufgezogen, doch was soll’s?

Wir laufen und laufen, kommen den Surfern und Strandseglern näher, doch der Strand nimmt kein Ende, der Wind wird stärker und die Wolken kommen näher, immer schneller. Eine Frau sucht verzweifelt ihr Handy, ein Kind auf dem Arm, eins an der Hand. Wo könnte es liegen auf der riesigen Fläche? Sie läuft weiter. Und dann passiert’s. Regen, und wie! Wir rennen über die Promenade hinweg zum Hotel, Jeans und Jacke zum Trocknen aufhängen.

Di 20. Sept. Veranstaltungstipp: Stadtrundgang zur Geisterstunde, lesen wir in der Flaschenpost. Da sind wir nicht mehr da. Abfahrtstag! Vokabel auf Borkumer Platt: Kabe, das heißt Möwe. Passt doch. Wir frühstücken, packen, bezahlen und fliegen mit Rückenwind 9 Kilometer zum Fährhafen. Die Ostfriesland läuft ein, wir schauen beim Ausladen von kleinen, großen und riesengroßen Gefährten zu, schieben die Fahrräder auf das Autodeck, suchen einen Platz und ab geht’s nach Emden zur Westfalenbahn.

Walters Track zur Etappe von Leeuwarden nach Harlingen am 14. September 2022
Walters Track zur Etappe von Harlingen nach Dokkum am 15.September 2022
Walters Track zur Etappe von Dokkum nach Uithuizen am 16. September 2022
Walters Track zur Etappe von Uithuizen nach Eemshaven am 17. September 2022
Walters Track zur Rundtour auf Borkum am 19. September 2022

Vegan in Dokkum
Vegan auf Borkum

Radtour durch Holland (Juli 2022)

Borkum im Juni 2022

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Klimademo am 23. September 2022

School Strike week 214, lese ich im Tweet von Lena Thunberg zum globalen Klimastreik an diesem 23. September 2022. In vielen Orten in Europa und der ganzen Welt gingen sie auf die Straße, so in Wien, Rom, Bern, in Neuseeland, der Arktis und der Antarktis. In Deutschland gab es Demonstrationen in mehreren hundert Städten mit insgesamt 280.000 Teilnehmern, 36.000 allein in Berlin. Das Motto #PeopleNotProfit stand im Fokus.

Das bedeutet soviel wie: Menschen vor Profit, unsere Zukunft ist mehr wert als Profite und weiter gedacht den Kapitalismus abschaffen. Zufalls- und Übergewinne von Konzernen durch die Energiekrise wurden kritisiert und mehr soziale Gerechtigkeit durch Umverteilung nach unten im Sinne von „tax the rich“ gefordert sowie weiterhin ein 9 Euro Ticket im ÖPNV für mehr Klimaschutz.

„Schon wieder stehn wir hier…“, begann Anna-Lena von der Hammer Fridays for Future Gruppe ihre Rede auf dem Marktplatz an der Pauluskirche. Bedauerlich, dass die enorme Bedrohung durch Hitze, Dürre und Überschwemmungen das Aufstehen für die Klimawende nach all den Jahren immer noch so viel Umdenken, Aktivität und Mut erfordert. Ein Vertreter der Hammer Flüchtlingshilfe verwies darauf, dass so viele Menschen ihre Heimat verlassen müssen, weil der menschengemachte Klimawandel ihre Lebensgrundlagen zerstört und genau dieses Szenario bahnt sich auch bei uns an. Flutkatastrophe im Ahrtal, Waldbrände in Brandenburg, Hitze und extreme Dürre mit schlimmen Folgen.

Das betrifft die Gefährung von Versorgung aus der Landwirtschaft, der Gesundheit und der Sicherheit aller Menschen. Was ist zu tun? Da hatte wohl jeder der Teilnehmer Ideen, wie zur sofortigen Mobilitätswende im Sinne von #Autokorrektur. Mit Fahrrädern waren sie gekommen, Lastenräder und Fahrradanhänger dabei und selbst hergestellte Plakate mit Messages wie „Radwege retten Luft und Leben“. Aber auch andere Möglichkeiten zur Reduzierung von CO2 waren Thema bei der Veranstaltung, wie regional einkaufen, auf Produkte aus dem Regenwald und von Nutztieren verzichten. „Vegan for the Planet“, es gibt nämlich keinen Planeten B.

Die allerwichtigste Forderung ist die nach massiven Anstrengungen zur Entwicklung erneuerbarer Energien, „Uns läuft die Zeit davon“, denn „Unser Haus brennt“. Die anschließende von der Hammer Polizei begleitete und super gesicherte Radtour führte über Ostenallee, Fährstraße, Heessener Straße und Münsterstraße zurück zum Marktplatz.

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Freiluft Ausstellung in den Bremer Wallanlagen

Wenn man entlang der Gräfte durch die Bremer Wallanlagen bummelt, kann es sein, dass man plötzlich vor einem großen Beethügel steht, oben von der Wallmühle überragt. Der Umweltbetrieb Bremen hat hier eine Freiluft Ausstellung mit einem schönen Ensemble blauer und orangener Blüten geschaffen. Mitten durch die Anlage führt ein gemulchter Weg, rechts und links gesäumt von Infotafeln.

Verschiedene Aspekte rund um diese Grünanlage und das Gärtnern werden thematisiert. Da geht es um „Das lebendige Kunstwerk Wallanlagen“, „Gärtnern in der guten Stube“, „Gärtnern im Rhythmus der Jahreszeiten“, „Gärtnern im Klimawandel“ und den historischen Aspekt „Gärtnern mit Erbe“. Das Farbenmeer besteht aus gelben und orangenen Tagetes sowie aus blauen Salbeiblüten, ein Fest für Schmetterlinge und Insekten und eine Augenweide für Besucher.

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Radtour von Bremen nach Worpswede

Das Flüsschen Wümme bei Lilienthal

Vom Motel One in der Brillstraße am Rande der Bremer Altstadt radeln wir ein paar Meter zur Backfactory, versorgen uns mit Laugenecken und Franzbrötchen und verlassen die Stadt in nordöstlicher Richtung. Den ersten Fotostopp gibt’s bei Überquerung des Flüsschen Wümme, wo wir die Stadt Bremen verlassen und den Landkreis Osterholz im Bundesland Niedersachsen erreichen. Ein schönes altes Bauernhaus mit Fachwerk und großer Wiese links des Radwegs lockt zum zweiten Fotostopp.

Heidelbeerhof bei Lilienthal

Es ist Meierdirks Heidelbeerhof auf der Frankenburg am Ortsende von Lilienthal, zurzeit geschlossen, lese ich in der Information zum Foto. Gemütlich geht’s durch Felder und kleine Ortschaften, bis wir das südliche Ende von Worpswede erreichen. Ja, schmucke Häuschen, hier und da Hinweise auf kleine Museen mit berühmten Namen wie Modersohn und ja, Vogeler, Heinrich Vogeler. Der wird in diesem Jahr gefeiert in Worpswede. Warum? 150. Geburtstag. Auf der Suche nach einer Ortsmitte gelangen wir auf die Bergstraße und radeln hinauf.

Wir stehen direkt neben der Touristeninformation und der Worpsweder Kunsthalle, machen aber erst mal Picknickpause mit Laugenecken und Franzbrötchen aus der Fahrradtasche. Dann machen wir eine kleine Runde im Touristenbüro mit einer Menge Flyer zum kulturellen Angebot im Künstlerdorf Worpswede und entscheiden uns für die Kunsthalle.

In der Ausstellung zu Heinrich Vogelers Radierungen werden eine Druckpresse und jede Menge Werkzeuge sowie Zubehör in einer Vitrine präsentiert und vor allem Werke und inhaltliche Zuordnung. Besonders gefällt mir ein Werbeplakat von 1919 „Was wollen die Syndikalisten? Die Vernichtung des Götzen Mammon“, Leihgabe aus dem Archiv Braunschweig. Den zweiten Teil des Titels kann ich gut so stehen lassen, der passt ja heute noch.

Der Rückweg führt uns direkt auf eine sandigtrockenen Pfad am Wald, auf dem wir Mühe haben, die Räder hochzuschieben, jedoch nur ein kurzes Stück. Als wir uns wenig später wegen heftigen Regens auf einer Baumallee unterstellen, haben wir das Gefühl, direkt neben einer Moorwiese mit in der Ferne aufsteigendem Dunst zu stehen. Weiter geht’s. Ja, es ist richtig schön, durch diese seltsam stille Landschaft zu radeln.

Georgskirche in St. Jürgen

Als wir den Hinweis zu einem Ort entdecken, fahren wir gleich hin und stehen vor einem schönen Ensemble mit Kirche und Nebengebäuden in St. Jürgen. Im weiteren Verlauf der Route gelangen wir wieder an das Flüsschen Wümme und folgen bei Ritterhude eine Weile dem Flusslauf bis zur nächsten Brücke. Auf der anderen Seite geht’s entlang der kleinen Wümme zurück nach Bremen. Nach Chillstündchen im Hotel kehren wir zur Falafelbowl auf der Terrasse des „dean & david“ in der Bremer Altstadt ein.

Walters Track zur Radtour von Bremen nach Worpswede am 6. September 2022

Vegan bei „dean & david“

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