Susanna Taras Blumen im MAKK

Susanna Taras „Wallflowers“ im ersten und zweiten Obergeschoss des Museums für angewandte Kunst in Köln wirken auf den ersten Blick wie Malerei. Überraschung, wenn man dann zu den Blumenmotiven hochschaut. Da hat die Künstlerin mit textilen Materialien eine Blütenpracht in den schönsten Rot-, Rosa-, Violett- und Grüntönen geschaffen, sozusagen ein Fries entlang aller Wände in diesem großen offenen Raum.

Im Ausstellungsflyer wird das so erklärt: „Der Schaffensprozess von „Wallflowers“ entspricht dem eines Malaktes. Nur benutzt Susanna Taras statt Pinsel und Farbpalette speziell eingefärbte Wollfäden, die sie in einer Art des Teppichknüpfens in die Leinwand bringt. Das Ergebnis sind großformatige textile Blumenreliefs, deren plastische und stoffliche Wirkung durch einen Wollflor erzeugt werden.“

Susanna Taras Blumen Flowers Fleurs im MAKK am 7. Februar 2023

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Between the Trees

Durch die Äste hindurch sieht man die Türme des Kölner Doms. Die beiden Bäume stehen vor dem Eingang des MAKK (Museum für Angewandte Kunst Köln). Zwischen Baucontainern und dem mächtigen Gebäude inmitten der City erfreuen sie uns zu jeder Jahreszeit, mit zarten grünen Spitzen, wenn sie im Frühjahr wieder Blätter bekommen und später mit dichtem Laub.

„Super-Tree“ von EcoLogicStudio 2018

Dann sind zwar die Domtürme verdeckt, doch das Blätterdach gibt Schutz bei starkem Regen, spendet Schatten an heißen Sommertagen und verbessert unsere Luft zum Atmen. Wie Bäume das machen, wird anhand des aufwändigen Kunstexponats „Super-Tree“ in der Ausstellung „Between the Trees“ simuliert mit grün gefärbter Flüssigkeit und im Wandtext erklärt. „Der „Super-Tree“ von EcoLogicStudio interpretiert den Archetyp des Baumes neu, indem er seine Funktionen optimiert.“

New Trees“ von Robert Volt (seit 2003)

In einer technischen Beschreibung wird erläutert, wie durch Photosynthese der „CO2 / O2-Austausch zwischen Mensch und Pflanze“ stattfindet. Um Natur und Technik in der Landschaft geht es in der Arbeit „New Trees“ von Robert Volt. Mobilfunkmasten sind so gestaltet, dass sie aussehen wie Bäume. Erklärung: „Die Doppelbödigkeit der Fotografien entlarvt den Widerspruch zwischen Romantisierung der Natur und dem Wunsch nach permanenter Erreichbarkeit und fortwährendem Zugriff auf Informationen“.

„Dream a New Future“ von Ellen Bornkessel, 2023

Wie wär’s denn, wenn große Werbeflächen und Displays im öffentlichen Raum anstatt Bilder von Konsumgütern Abbildungen von Motiven aus der Natur zeigen, beispielsweise von Wäldern, wie bei der Installation „Dream a New Future“ von Ellen Bornkessel. Dieser Vision wünsche ich für die Zukunft vielfältige Umsetzung. An einer Ecke stehe ich fasziniert vor einer Art Mobile in Form eines räumliches Vielecks, in dessen Innerem filigran geschnitzte Figuren aus Holz schweben.

„Understory“ von Klàra Sumova, 2023

Mit den Schatten an zwei Wänden träume ich mich unter das lichte Blätterdach eines Baumes im Sommerwind. Ein weiterer Ort zum Träumen und für Visionen wird in Fotos dargestellt, ein Baumhaus im Dickicht, das Projekt „House of Time“ vom Raumlabor Berlin. Wald am ungewöhnlichen Ort ist mein nächster Fokus. In einer Videopräsentation verfolge ich Reaktionen von Zuschauern im Wörthersee-Fußballstadion in Klagenfurt. Sie sitzen auf der Tribüne der Arena, betrachten die mit unzähligen Bäumen bepflanzte Spielfläche und kommentieren ihre Eindrücke.

LED Leuchtkasten zu „For Forest – Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ von Klaus Littmann, fotografiert von Gerhard Maurer

Es handelt sich um „For Forest – Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“, eine temporäre Kunstinstallation (8.9.-27.10.2019) von Klaus Littmann. Das sind ein paar ausgewählte Impressionen von meinem Besuch der Ausstellung. Die Beschäftigung mit den verschiedenen Aspekten zum Thema „Between the Trees“ ist ein weites Feld, das vom Museum weiter bearbeitet wird mit Aktionen im Sinne von Nachhaltigkeit, Klima- und Naturschutz, wie Verschenken von Patenschaften für Obstbäumchen und einem Projekt zum benachbarten Kolpingplatz, der ältesten Parkanlage in der Kölner City.

„Between the Trees. Urbanes Grün – Kunst – Design“ im MAKK Museum für Angewandte Kunst Köln am 7. Februar 2023

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Hammer Nachhaltigkeits- und Mitmachmesse

Nachhaltigkeit bedeutet Umwelt und Ressourcen schonendes Verhalten zum Schutz unseres Planeten. Darum geht es Akteuren und Besuchern bei der Veranstaltung in der Hammer VHS beim Hauptbahnhof. Ganz schön eng wird es im Gerd-Bucerius-Saal mit all den Präsentationen in verschiedenen Bereichen. Allen voran der Veranstalter FUgE (Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V.).

Dessen Weltladen in der Oststraße mit Lebensmitteln, Kaffee, Tee, Getränken, Gewürzen und allerlei feinen Geschenkartikeln aus fairem Handel präsentiert eine Auswahl des Sortiments. Auch die Foodsharing Initiative Hamm präsentiert am Stand ihre Bemühungen gegen Verschwendungswahn und für kostenlose Verteilung von überschüssigen Lebensmitteln. Handy kaputt oder ein anderes Elektrogerät? Wegwerfen?

Nein, das Repair-Café Hamm zeigt, wie man es reparieren kann. Am Stand der KlimaAgentur Hamm geht es um Mobilität. Wie ich mich am liebsten in Hamm bewege, kann ich an eine Wandzeitung schreiben. Mit dem Fahrrad natürlich. Warum? Ich bewege mich, das ist gesund, kann alles erreichen, brauche keinen Parkplatz, spare CO2. Gleich nebenan hat der ADFC Hamm (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) seinen Stand.

Da gibt’s Informationen zu geführten Radtouren und möglicher Mitgliedschaft sowie in separaten Räumen der VHS Workshops zu Fahradnavigation mit dem Handy und Hilfen beim Fahrradplatten. Beim VCD (Verkehrs Club Deutschland) Hamm wird über nachhaltige Mobilität diskutiert. Interessante Workshops veranstaltet auch das „Eine Welt Netz NRW“, bei dem sich junge Menschen in Projekten für „global nachhaltige und gerechte Entwicklung“ engagieren.

Interessant auch Präsentationen von Hammer Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen sowie jede Menge Anregungen zum Selbermachen wie Speisen, Getränke, Vogelfutter, Wachstücher, Seife, Putzmittel und Wiederverwertung von Socken zu Putzlappen und alten T-Shirts zu Taschen. Besonders erwähnen will ich den MINT Workshop (Mathematik Informatik Naturwissenschaft Technik).

Tina und Uli sind da am Werk. Computergesteuert werden schön gestaltete Untersetzer aus Filz gedruckt und mit leichten Lötarbeiten Leuchtfiguren hergestellt. Flyer zur Kleidertauschparty „Fashion go to zero waste“ und eine Saatgutbibliothek der Stadtbüchereien Hamm nach dem Motto „Hamm blüht auf!“ nehme ich mal mit und merke die Termine vor.

1. Hammer Nachhaltigkeits- und Mitmachmesse am 11. Februar 2023 in der VHS Hamm

Aktionstag Nachhaltigkeit am 7. Mäzr 2020 in der Jugendkirche Hamm

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„Ein Mann namens Otto“

Otto ist ein Stinkstiefel, der sich mit allen Leuten anlegt. Kopfschütteln in der Nachbarschaft, wenn er akribisch genau den Schnee vor seinem Haus wegschaufelt oder die Schranke zur Anliegerstraße immer wieder betätigt, wenn jemand hindurchfahren oder gar parken will. Konflikte sucht er regelrecht, steigert sich hinein, faucht Hund und Katze an, sitzt schließlich am Fenster und schaut miesepetrig auf die Straße.

Eigentlich hat er mit dem Leben abgeschlossen. Da kommt Marisol in sein Leben, als sie mit Mann und Kindern im Haus gegenüber einzieht, beim Einrichten Ottos Hilfe einfordert und dabei unwiderstehlich gute Laune versprüht. Als Rentner hat er ja Zeit. In Rückblenden erlebe ich den jungen Otto, sympathisch und liebevoll in einer Beziehung mit Sonja, der allerdings Schicksalsschläge zu verkraften hat, die einiges erklären.

Mein Fazit: Oft zum Schreien komisch dank der grandiosen Performance samt Mimik von Tom Hanks, hochspannend, wenn Otto mehrmals versucht, das vermeintliche Elend zu beenden, berührend in seinen Beziehungen zum Nachbarn Ruben, dem Transmenschen Malcom, der temperamentvollen Marisol und vor allem in Zwiegesprächen voller Zärtlichkeit am Grab. Erwähnen will ich noch die wunderbar passende Musik, vor allem in den Szenen mit Sonja. Empfehlung!!!!!

„Ein Mann namens Otto“ am 6. Februar 2023 im Kinosaal 10 des Cinedome im Mediapark Köln

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Veganer Mitbringbrunch im Februar 2023

Highlights gibt’s jedes Mal beim veganen Mitbringbrunch im Stadtteilzentrum FeidikForum in der Hammer City. Björns veganer Braten mit Zwiebelsoße war an diesem ersten Sonntag im Februar auf jeden Fall ein Knaller, optisch und kulinarisch. Es ist auch kein Fitzelchen übriggeblieben, obwohl es unzählig viele leckere Scheiben waren. Und das Buffet hatte viel mehr zu bieten.

So gab es wieder etliche Leckereien, wie Annas Datteldipp, Nudel-, Blumenkohl-, Hering-, bunter Salat mit Feta, verschiedene Dipps, pikantes Blätterteiggebäck, Christines Brote und Stefans Curry mit Mungbohnen und Grünkohl, echt lecker alles. Und noch mal zu den Highlights: In der süßen Ecke lockten Snickers- und schwedische Apfeltorte, Karottenkuchen, Kirschstreusel, Joghurtcreme mit Mandarinen und die bunte Obstschale.

Ausblick: Im Mai feiert der Hammer vegane Mitbringbrunch 5-Jähriges.

Veganer Mitbringbrunch im Februar 2023

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Täufer in Münster

Foyer des Stadtmuseums Münster in der Salzstraße

Was war nur los in Münster in den Jahren 1534/1535? Das frage ich mich beim Besuch des Stadtmuseums in den Kabinetten 5 und 6, wo es um Reformation und Täufer geht. Angefangen hatte alles im Jahre 793 mit einer Ansiedlung auf dem heutigen Domplatz und der Errichtung eines Klosters (lat. monasterium) als Bischofssitz. Als sich nach und nach immer mehr Bürger, Handwerker, Kaufleute ansiedelten und der Ort immer größer wurde, baute man eine Stadtmauer.

„Im Jahre 1206 erscheint in den Quellen erstmals der aus dem lateinischen „monasterium“ über das niederdeutsche „Monstere“ gebildete und bis heute gültige Name „Münster“, erfahre ich im Wandtext zur Domburg. Inzwischen war der Bischof als Fürstbischof Herr über die Stadt und konfrontiert mit den Interessen von Klerus, Bürgern, Handwerkern und Kaufleuten. Schwierig wurde es nach Martin Luthers Bibelübersetzung.

Und zwar als der Kaplan Bernhard Rothmann in seiner Gemeinde St. Moritz nach reformatorischen Lehren predigte und Münsteraner Bürger damit erreichte. Es gab ein Hin und Her um Rothmanns Ausweisung, doch schließlich blieb er. Es wurde sogar in jeder Kirche „lutherisch“ gepredigt, zum Mißfallen des Fürstbischofs, der in diesem Jahr auch noch mehrmals wechselte.

Täuferkabinett mit Käfigen und Folterwerkzeugen

In diesem Gewiggel fanden Mitglieder der Täufer, eine aus der Reformation hervorgegangene Bewegung, ein Tätigkeitsfeld. Sie vertraten die Ansicht, die Säuglingstaufe sei ungültig, es müsse eine Erwachsenentaufe stattfinden, weil nur sie aufgrund von Glauben erfolge. Aus dem holländischen Harlem kam Jan Mathis und nach dessen Tod Jan van Leiden. Damit begann eine wahre Schreckensherrschaft in der Stadt Münster. Den Täufern gelang es, den Stadtrat zu kapern und Jan van Leiden wurde König.

…nach Rückeroberung der Stadt

Alle Erwachsenen mussten sich taufen lassen, andernfalls wurden sie der Stadt verwiesen oder getötet. Draußen vor der Stadt zog der Fürstbischof Truppen zusammen, um die Stadt zurück zu erobern. Vegeblich! Die Täuferherrschaft wehrte sich mit Waffengewalt. Schließlich wurde Münster vollständig abgeriegelt und in der Stadt begann das Volk zu hungern. Das führte dazu, dass eines Nachts im Juni 1534 jemand heimlich ein Stadttor öffnete.

Turm der Lambertikriche auf dem Prinzipalmarkt in Münster mit den noch heute hängenden Käfigen der sogenannten Wiedertäufer

Fürstbischöfliche Kräfte drangen ein, töteten die Anhänger der Täufer und veranstalteten später ein unbeschreiblich grausames Spektakel um die Täuferanführer Jan van Leiden, Bernd Knipperdolling und Bernd Krechting. Nachdem die drei monatelang öffentlich herumgereicht und zur Schau gestellt wurden, folgte im Januar 1535 auf dem Prinzipalmarkt zu Füßen der St. Lambertikirche die Hinrichtung nach stundenlanger Folter mit glühenden Eisenzangen. Ihre Leichen wurden in Drahtkäfigen festgebunden und hoch oben am Kirchturm aufgehängt.

Stadtmuseum Münster am 28. Januar 2023

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SUSANNA in Köln

„SUSANNA – Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo“ ist der Titel einer Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Da bin ich gespannt und froh, dass ich angesichts der Fülle der Exponate mit der Susanna-App Informationen zum Thema und einzelnen Bildern hören kann. Die Geschichte, „Ein altes Verbrechen“, liest sich wie ein Krimi, aufgeschrieben auf Papyrus um 200 n.Chr. und fast 700 Jahre später im Lotharkristall wie ein Comic dargestellt.

Als Susanna, schöne Frau eines reichen Mannes in Babylon, im Garten ein Bad nehmen will, zieht sie sexuelle Gelüste von zwei älteren einflussreichen Männern auf sich. Sie wehrt sich mit Erfolg. Das führt dazu, dass sie von den Abgelehnten des Ehebruchs bezichtigt und verurteilt wird. Der junge Prophet Daniel rettet Susanna, indem er die beiden Lügner als Täter vorführt. Dieses Motiv inspiriert Künstler seit Jahrhunderten.

Eine Auswahl von herausragenden Exponaten aus Malerei, Film und Fotografie wird hier im Museum präsentiert. Ich sehe die nackte Susanna, in jedem Fall in Bedrängnis von zwei Greisen, sei es lüstern beobachtend hinter dem Holunderbusch wie bei Jacopo Tintoretto, sei es grapschend, tatschend, in den Schritt greifend, das Gewand wegreißend oder der Frau auf die Pelle rückend wie bei Artemisia Gentileschi, deren Gemälde auch als Plakatmotiv im und am Museum zu sehen ist. Interessant der Bogen zu MeToo mit dem Bezug zu Alfred Hitchcock und den Hintergründen zu dessen Duschszene im Film „Psycho“. Ein weites Feld! Empfehlung!!!!!

„SUSANNA – Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo“ im Wallraf-Richartz-Museum am 15. Januar 2023

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Hamm Vegan Stammtisch im Januar 2023

Der Hamm Vegan Stammtisch ist eine Veranstaltung der Facebook Gruppe „Hamm Vegan“, die jeweils am zweiten Mittwoch im Monat stattfinden soll. Ausnahmen gibt es, wenn der Termin weniger als eine Woche nach dem veganen Mitbringbrunch liegt, der jeweils am ersten Sonntag im Monat stattfindet. In diesem Monat war das der Fall, weil der erste Sonntag im Januar auf den Neujahrstag fiel.

Somit fand der Brunch eine Woche später statt und der Stammtisch ebenfalls. Nun war es also so weit. Nach Sissi & Franz, dem R-Café im Wassersportzentrum und der Olive hatten wir beim neuen vietnamesischen Restaurant Bach Tra Cuisine in der Hammer City am Marktplatz einen Tisch bestellt. Auch diesmal gab es wieder feine vegane Speisen, ich meine sogar besonders feine, wie Misosuppe, Edamame, baked Maki, Sommerrollen, Veggie-Bowl und gebratenen Tofu mit Gemüse, Reis und leckerer Soße. Zum nächsten Stammtisch im Februar wollen wir versuchen, einen Tisch bei Enchilada im Martin-Luther-Viertel zu bekommen.

Hamm Vegan Stammtisch am 18. Januar 2023 im Restaurant Bach Tra Cuisine am Marktplatz 10 in der Hammer City

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Der eingebildete Kranke in Köln

Lounge vom Schauspiel Köln im Schanzenviertel in Köln-Mülheim

Die Kölner Inszenierung von Molières „Der eingebildete Kranke“ im Mülheimer Depot lässt vergessen, dass die Komödie bereits im Jahre 1673 uraufgeführt wurde. Wie kann so ein Stoff hier und heute inszeniert werden, frage ich mich, als ich in der ehemaligen Fabrikhalle sitze. Ach ja, die Wände schwarz verhängen, eine Chaiselongue hinstellen, Stühle halbkreisförmig darum herum besetzen mit seltsamen Wesen, die in der Tat vor mehr als 400 Jahren samt Outfit ähnlich ausgesehen haben könnten. Dann erst einmal Stille.

Spielstätte Depot 2, ehemalige Fabrikhalle im Schanzenviertel in Köln-Mülheim

Das Spiel beginnt, als der von einer Frau gespielte auf Magen, Darm und Einlauf fixierte Kranke Argan mit ausladender Perücke, in Puffärmelpolter, sich auf bizarr dekorierten Schühchen mühsam stolpernd zum Chaiselongue bewegt. Argan, dessen Frau, Dienerin, Bruder, klistierfähiger Doktor nebst Sohn, Argans raumfüllende Tochter nebst Freier präsentieren mit maßloser Übertreibung, Vokabular und Sprüchen aus unserer Social-Media Welt sowie skurrilen Tanzeinlagen bei Live Musik beste Unterhaltung. Mein Fazit: Hoher Lachfaktor getreu dem Motto vom Flyer
„Theater ist Balsam für die Eingeweide“.

„Der eingebildete Kranke“ von Molière im Depot 2 in Köln-Mülheim am 15. Januar 2023

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„Das Ende der Geduld“

Als ich Kirsten Heisig vor einigen Jahren in einer TV Talkshow zum Thema „Jugendkriminalität“ erlebte, horchte ich auf. Das waren klare Worte der Jugendrichterin aus Berlin-Neukölln. Die Erfahrungen und Erkenntnisse ihrer jahrelangen engagierten Arbeit hat sie aufgeschrieben. „Das Ende der Geduld. Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter“ erschien im Sommer 2010.

Angesichts heftigster Ausschreitungen gegen Autoritäten wie Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr in Berlin Neukölln in der Silvesternacht 2022/23 erinnere ich mich an Kirsten Heisigs Forderungen: Intensivtäter früher abholen, notfalls aus den Familien nehmen, Strukturen einiger Großfamilien analysieren, schnelle spürbare Konsequenzen bei Gewalttaten, Wertschätzung unseres Rechtsstaats kompromisslos fordern.

Leider ist Kirsten Heisig nicht mehr unter uns. Wenige Wochen nach jener Talkshow und der Publikation von „Das Ende der Geduld“ wurde in jenem Sommer 2010 ihre Leiche in einem Berliner Wald am Baum hängend gefunden.

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