Der eingebildete Kranke in Köln

Lounge vom Schauspiel Köln im Schanzenviertel in Köln-Mülheim

Die Kölner Inszenierung von Molières „Der eingebildete Kranke“ im Mülheimer Depot lässt vergessen, dass die Komödie bereits im Jahre 1673 uraufgeführt wurde. Wie kann so ein Stoff hier und heute inszeniert werden, frage ich mich, als ich in der ehemaligen Fabrikhalle sitze. Ach ja, die Wände schwarz verhängen, eine Chaiselongue hinstellen, Stühle halbkreisförmig darum herum besetzen mit seltsamen Wesen, die in der Tat vor mehr als 400 Jahren samt Outfit ähnlich ausgesehen haben könnten. Dann erst einmal Stille.

Spielstätte Depot 2, ehemalige Fabrikhalle im Schanzenviertel in Köln-Mülheim

Das Spiel beginnt, als der von einer Frau gespielte auf Magen, Darm und Einlauf fixierte Kranke Argan mit ausladender Perücke, in Puffärmelpolter, sich auf bizarr dekorierten Schühchen mühsam stolpernd zum Chaiselongue bewegt. Argan, dessen Frau, Dienerin, Bruder, klistierfähiger Doktor nebst Sohn, Argans raumfüllende Tochter nebst Freier präsentieren mit maßloser Übertreibung, Vokabular und Sprüchen aus unserer Social-Media Welt sowie skurrilen Tanzeinlagen bei Live Musik beste Unterhaltung. Mein Fazit: Hoher Lachfaktor getreu dem Motto vom Flyer
„Theater ist Balsam für die Eingeweide“.

„Der eingebildete Kranke“ von Molière im Depot 2 in Köln-Mülheim am 15. Januar 2023

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