Berlin mit dem Fahrrad erleben hatten wir schon mal und machen es heute noch einmal. Schlüssel für Fahrräder mit Schutzblechen im smaragdenen Motel-One-Look bekommen wir direkt an der Rezeption im Hotel. Räder stehen im Innenhof bereit, Sattel lassen sich leicht in die richtige Höhe stellen und los geht’s, zunächst in das laute Verkehrsgewühle in der Invalidenstraße beim Hauptbahnhof.
Von allen Seiten Autos, Busse, Straßenbahnen, doch ein paar hundert Meter weiter sind wir erlöst. Nach Überquerung der Invalidenstraße beim Hamburger Bahnhof fahren wir ein Stück weit entlang des Kanals, dann Spree-, Kieler-, Scharnhorst-, Boyen-, ein Stückchen Chausseestraße und über die Ackerstraße direkt zur Glocke und der Kapelle der Versöhnung zum Gedenken an die Berliner Mauer.
Die Kapelle ist zwar gerade geschlossen, wir können uns hier aber zumindest ein Bild machen und erinnern, wie es war, als in diesem Bereich in Westberlin die Welt zu Ende war. An die Mauer erinnern ein paar Restmeter und eine Reihe langer senkrechter Metallstangen genau an der Grenzlinie, die die Stadt teilte in West- und Ostberlin. Wir befinden uns gerade jenseits der Mauer im Ostteil.
Entlang der Bernauer Straße radeln wir nun weiter, nehmen dann die Schwedter Straße, über die Schönhauser Allee zur Saarbrücker Straße, wo wir mal ein Päuschen zur Orientierung machen. Da stehen wir direkt vor einem alten freakig gestalteten Gemäuer. „Gewerbehof in der alten Königstadt“ steht über dem Tor, sieht auf jeden Fall interessant aus. Über Prenzlauer Allee und Prenzlauer Berg gelangen wir zum Volkspark Friedrichshain.
Dahin wollten wir auch, zum Friedhof der Märzgefallenen, die Kränze zur Gedenkfeier an die Toten der Berliner Revolution am 18. März 1848 anschauen. Den Friedhof erreichen wir über die Friedensstraße ein wenig abseits und oberhalb der Landsberger Allee. Ein Picknickpäuschen könnte jetzt gut tun. Vincent Vegan in der Eastside Mall fällt uns ein. Weiter die Friedensstraße, Marchlewsky- und Warschauer Straße.
Ein halbes Stündchen Pause bei Burger und Currywurst kommt da richtig gut, auch zum Aufwärmen, denn trotz Sonnenschein ist es windig und frisch heute. Dann geht’s via Oberbaumbrücke über die Spree nach Kreuzberg und über Köpenicker- und Inselstraße zum Märkischen Ufer. In dieser Gegend wird’s richtig schön historisch, Hausvogteiplatz, Gendarmenmarkt, Kolonaden, Ministergärten und via Ebertstraße zum Brandenburger Tor.
Da wird gerade eine große Bühne mit allem Drum und Dran aufgebaut für das große Event „Sound of Peace“ mit Spendensammlung für die vom russischen Diktator geschundene Ukraine. Unsere Radrunde nähert sich dem Ende. Von der Straße des 17. Juni führt die Große Querallee direkt zum Kanzleramt mit gesamtem Panorama des Regierungsviertels vom Bundestag bis zum Reichstag.
Nach Überquerung der Spree per Moltkebrücke und Unterquerung der Eisenbahnlinie gelangen wir zurück zum Hotel am Hauptbahnhof in der Invalidenstraße.
Walters Track zur kleinen Radtour in Berlin am 19. März 2022