„Bauhaus am Folkwang“ ist das Motto von drei Kabinettausstellungen im Jubiläumsjahr 2019. Ausgangspunkt ist „die historische Verbindung“ zwischen Bauhaus und Museum Folkwang. Sie lässt sich durch den engen Kontakt zwischen Museumsgründer Karl Ernst Osthaus und dem späteren Direktor des Bauhauses Walter Gropius bis ins Jahr 1908 zurückverfolgen, heißt es in der Presseerklärung. Die erste Kabinettausstellung widmet sich dem im Bauhaus Gründungsjahr 1919 von Gropius an das „Staatliche Bauhaus“ in Weimar berufenen Lyonel Feininger, Urheber der ersten Veröffentlichung dieser neuen Schule der Kunst. Vier der „Zwölf Holzschnitte von Lyonel Feininger“ mitsamt der Mappe sind in einer Vitrine vor einem wandgroßen Foto der Druckpresse zu sehen. Das Werk befindet sich im Besitz des Museums.
Fasziniert stehe ich vor einem weiteren Blatt aus diesem Portfolio, „Die Spaziergänger“ ist der Titel. Hoch oben über den Menschen fährt eine schnuckelige Eisenbahn über eine viaduktähnliche Brücke. Außer der ersten Bauhaus Mappe befinden sich alle weiteren Exponate dieser feinen Ausstellung im Fundus des Museums Folkwang. Gleich neben den Spaziergängern wird in einer Vitrine ein verspieltes kleines Werk präsentiert: eine Stadt aus lustig bemalten Holzhäuschen. Herausragend sind natürlich vier Gemälde in Öl auf Leinwand, mit dabei das Highlight dieser Ausstellung, ein Motiv, das Lyonel Feininger Jahrezehnte seines Künstlerlebens beschäftigt hat: Die Dorfkirche eines thüringischen Örtchens in der Nähe von Weimar, das auch dem Werk seinen Titel gegeben hat: „Gelmeroda IX“.
Selfiespielerei vor dem Zerrspiegel im Foyer: Spiegelwand im Folkwang II