„Auf der Suche nach Ingmar Bergmann“

Margarethe von Trotta befindet sich am felsigen Strand, schaut auf die Brandung und erzählt, während das Bild allmählich in eine Filmszene übergeht. Regisseurin Trotta erklärt. Strand in der Totalen, dunkle Wolken, schwarzer Vogel. Gesicht in Nahaufnahme, Max von Sydow schlafend zwischen Steinen. Schachfiguren überblendet von Brandungswellen. Ein Bild, wie ich es von Ingmar Bergmann kenne.

Mit diesem fulminanten Intro beginnt von Trottas Dokumentation. Ich sitze im schönen rotgepolsterten Sessel des alten Weisshaus Kinos in Köln Sülz und folge der Regisseurin „Auf der Suche nach Ingmar Bergmann“. Im Paris der Sechziger „Das siebente Siegel“, Gespräche mit Filmemachern, Bergmanns Schauspielern, allen voran die unvergleichliche Liv Ullmann, Menschen aus seinem Leben und mit seinen Kindern. Dazwischen immer wieder persönliche Erinnerungen von Trotta und Szenen aus Filmen des Meisters. Schließlich Abschied und Tod auf der kleinen Insel Farö.

Was ich mitnehme aus diesem Film? Das Bild eines filmschaffenden Genius, unglaublich nah bei seinen Schauspielern, der den Mut hatte, spektakulär Tabus zu brechen und großartige Werke geschaffen hat. Und Ingmar Bergmann der Zerrissene zwischen abgrundtiefer Einsamkeit, Suche nach seiner Kindheit, dem Sinn des Lebens und nach Gott, ein Mensch mit Angst, Unsicherheit und Liebe, beharrlich seine künstlerischen Ziele verfolgend.

Am 14. Juli 2018 wäre Ingmar Bergmann 100 Jahre alt geworden.

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