Am nordwestlichen Stadtrand von Hamm heißt eine Straße „An den Fördertürmen“. Warum? Hier stehen noch drei Fördertürme der Zeche Radbod, auf der in den Jahren von 1905 bis 1990 Steinkohle gefördert wurde. Wie wurde dieses „schwarze Gold“ gewonnen, wie kam es aus bis zu 1235 m Tiefe nach oben, wie ging es dann im Maschinenhaus weiter? Und vor allem: Wie sahen Transport und Arbeitstag der Bergleute aus? Fragen, die mich bewegen und die mir vor Ort im Rahmen einer Führung beantwortet werden, wobei das schreckliche Grubenunglück am frühen Morgen des 12. November im Jahre 1908 die Gefährlichkeit dieses Jobs bewusst macht. Für die gesamte Mannschaft einer Nachtschicht gab es keinen Feierabend. Nach einer Schlagwetterexplosion starben 349 Bergleute.
Heute stehen Schacht 1 und 2 sowie die zugehörigen Maschinenhäuser unter Denkmalschutz. Sie befinden sich in Obhut der „Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“. Diese Stiftung sorgt für Erhalt, Sanierung, Information und dafür, dass von Zeit zu Zeit die Anlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hier also kam die in den Tiefen gewonnene Kohle über die Straße „An den Fördertürmen“ hinweg an. Mit Dampf wurde die Maschine betrieben und den wichtigsten Job hatte ein Mann, der auf dem kleinen eisernen Sitz im Kabäuschen die Schalthebel bediente. Ach, ja!
Baudenkmal Zeche Radbod am 8. Oktober 2017