Was war eigentlich los in Frankfurt an diesem 18. September des Jahres 1848? Empörte Menschen stürmten zur Paulskirche, demonstrierten und bauten Barrikaden. Es gab Tote und Verletzte. Nun, seit vier Monaten tagte in der Paulskirche das erste vom deutschen Volke gewählte Parlament, die sogenannte Nationalversammlung, mit dem Ziel, eine Verfassung für ganz Deutschland zu erarbeiten. Immerhin hatte man schon seit Juni eine provisorische Regierung, genannt Zentralgewalt, mit Präsidenten und Ministerriege, war also in der Lage, Beschlüsse in politisches Handeln umzusetzen, und sei es nur, zu bestimmten Gegebenheiten ein Statement des Parlamentes abzugeben. Das heißt auch, die deutsche Nation gegenüber den anderen Staaten wie Russland, England und Frankreich zu vertreten. Im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen mit Dänemark um die staatliche Zugehörigkeit von Schleswig-Holstein hätte zum erstenmal die vereinte deutsche Nation gegenüber den Nachbarstaaten auftreten müssen. Jedoch wurde entgegen dem Votum der Nationalversammlung die Mission Waffenstillstand in Malmö von Preußen erledigt. Ein Großteil der Abgeordneten segnete dieses Vorgehen im Nachhinein sogar ab. Das fanden die demokratischen Kräfte im Parlament als groben Affront gegen das demokratische Bemühen und auch in der Bevölkerung rumorte es heftig. Die Menschen fühlten sich von ihren gewählten Vertretern verraten. In Frankfurt gingen sie auf die Straße und versuchten, die Paulskirche zu stürmen. Vermittlungsversuche einiger Abgeordnete um Robert Blum und Ludwig Simon mit den Ziel, ein militärisches Vorgehen zu verhindern, gingen bei den Vertretern der Zentralgewalt ins Leere. Stattdessen wurden preußische und österreichische Soldaten in die Stadt kommandiert, woraufhin die Situation auf den Straßen von Frankfurt erst richtig eskalierte. Barrikaden wurden errichtet und im Getümmel des Straßenkampfes die Abgeordneten Lichnowski und Auersberg ermordet, was zur Folge hatte, dass über die Stadt Frankfurt der Ausnahmezustand verhängt wurde. Mit militärischer Gewalt hebelte die Monarchie die demokratischen Kräfte aus und hatte die Fäden wieder voll in der Hand. Bilanz: Mehr als 80 Tote.
Der Detmolder Pfarrerssohn Theodor Althaus verfolgte von Bremen aus die politischen Ereignisse mit großem Engagement für die demokratische Sache. Als leitender Redakteur der „Bremer Zeitung“ schrieb er täglich Leitartikel und hatte sich mit seinen kompromisslosen Statements für demokratische Strukturen in Deutschland bei den Bremer Bürgern schon arg in die Nesseln gesetzt. Lesen Sie im Blog zur Lebensgeschichte, wie sich das Geschehen in Frankfurt am 18. September 1848 aus seiner Sicht darstellt: