Über Ahlen zu „Leib & Seele“

Ehemaliger Hafen für die Zechenbahn der Ahlener Zeche Westfalen in Hamm-Uentrop

Nach der Kindertagesstätte an der Kornmersch biegen wir links ab in den wunderbar neu gemachten Radweg durch die Lippeauen zur Münsterstraße. Die unterqueren wir an der Hafenstraße, fahren vorbei an Wassersportzentrum, Schleuse, Hammonense Gymnasium, Rehazentrum über die Adenauerallee bis zur Fährstraße und weiter bis zur Schleuse Werries. Nach einer kurzen Strecke Lippestraße schwenken wir nach rechts auf den Radweg zwischen Lippe und Datteln-Hamm-Kanal bis zum kleinen ehemaligen Hafen in Hamm-Uentrop.

Radweg an der Werse in Ahlen

Hier wurde bis vor einigen Jahren Kohle aus der Ahlener Zeche Westfalia verladen. Angekommen war sie mit der Zechenbahn, die inzwischen zu einem schönen Radweg umgebaut wurde. Diese Zechenbahntrasse fahren wir nun bis an die Werse in Ahlen. Der Werseradweg führt uns in die Felder, durch die wir jetzt bis zum Örtchen Walstedde und unserem heutigen Ziel fahren, das schöne neue Bistro „Leib & Seele“ direkt neben der Kirche. Kaffee und lecker Himbeerkuchen holen wir uns an einen Draußentisch.

Zurück geht’s wieder durch Felder und Wäldchen bis hinauf auf die Dasbecker Höhe, immer wieder schön der Blick hinunter. Durch Dasbeck, über Sachsenring und Münsterstraße erreichen wir den Killwinkel und entlang der Bahnlinie den Hammer Norden.

Walters Track zur Radtour über Ahlen zu „Leib & Seele“ am 19. Juni 2022

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„Maritime Erlebniswelt Papenburg“

Die „Maritime Erlebniswelt Papenburg“ im Museum im Zeitspeicher erzählt die Entwicklung der Stadt vom Bau der Papenburg mitten im unbesiedelten Moor und dem harten Leben in der Fehnkolonie sowie dem Schiffbau mit allen Facetten, zunächst aus Holz, später aus Stahl, zunächst getreidelt, später mit Dampfkraft und modernem Antrieb, eine interaktive Zeitreise vom 13. bis zum 21. Jahrhundert.

Da geht es um Torfstechen, Holzbiegen, Nieten , Schweißen, dem Stapellauf und Erschließung der Wege zum Meer über die Ems. Ich erlebe die Geschichte von Anna, die in einer Kate im Moor wohnt und den Torfschiffen auf dem Kanal zuschaut. Hermann baut Schiffe aus Holz auf einer eigenen Werft. Und Jan ist Lehrling in der Eisenwerft der Familie Meyer, aus der später die große Werft hervorgeht.

„Maritime Erlebniswelt Papenburg“ im Zeitspeicher am 11. Juni 2022

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Jubiläum im Schlosspark

Die Gemeinde Nordkirchen hat im Jahr 2022 einen besonderen Anlass zum feiern, vor 1000 Jahren wurde sie zum ersten Mal historisch erwähnt. Zu diesem Geburtstag gibt’s im Schlosspark eine vierstöckige Schokotorte, verziert mit roten Kirschen auf Sahnehäubchen und oben drauf einem richtig coolen Schild „1000 Jubiläum“. Die Geburtstagstorte steht auf einem langen Tisch, daneben eine Riesenschüssel mit saftig grünen Äpfeln.

Da steht auch eine große Kaffeekanne und zur Deko ein Strauß Hortensien in schönsten Pastellfarben. Einige Gäste sind da schon, jeder einen Kuchenteller vor sich. Ganz still sitzen sie da, sehen so friedlich aus. Und es sind noch Stühle frei. Wer will, kann sich also dazu setzen. Ich mache das dann mal. Zumindest für einen Moment, denn ich will doch auch noch einen Blick auf das Schloss werfen. Da muss ich um die Gräfte herum gehen in den Schlosshof.

Da sind schon viele Leute, zwei besonders große, Frau und Mann, sie tragen einen Riesenschirm und laufen mitten über die Wiese zum Schloss, bewegen sich aber nicht. Sie sehen aus wie die Menschen am Geburtstagstisch. Und hinter dem Schlossgebäude, ganz weit hinten im großen Teich beim Barockgarten, hocken drei Damen auf einem überdachten Floß. Sind sie etwa nackt? Aus der Ferne schwer zu erkennen. Auf der anderen Seite vom Teich sehe ich an der Treppe eine richtige Braut mit Bräutigam, sieht nach Fototermin aus. Braut in Weiß bringt Glück, denke ich.

Ihr habt es wohl schon geahnt. Die sympathischen Figuren, die ich am 28. Mai 2022 im Nordkirchener Schlosspark getroffen habe, sind „Alltagsmenschen“ von den Künstlerinnen Laura und Christel Lechner aus Witten.

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Werne, Rünthe, Grünstraße

Gehöft am Radweg in der Nähe von Werne

Vom Bänklerweg im Hammer Norden radeln wir über die Kornmersch, überqueren den Bockumer Weg und gelangen entlang der Geinegge am Bahnhof Bockum-Hövel zum Klostermühlenweg. Durch die Felder geht es über die Ortschaften Barsen und Oberholsen weiter bis zu den ersten Häusern des Städtchens Werne, unserem ersten Ziel heute. Auf dem Marktplatz mit dem schönen historischen Rathaus sind Tische und Stände aufgebaut, allerdings noch geschlossen.

Marina Rünthe

Am Draußentisch der Eisdiele machen wir mal Pause mit Erdbeerbecher und zwei Kugeln Schokominz. Beim Herausfahren stehen wir noch Spalier für eine stattliche Prozession mit Musik, Gesang und Gebet zu Fronleichnam. Hinaus geht’s auf dem Weg um die ehemalige Zeche Werne herum auf dem Schnadegang Weg entlang der Lippe. Nach der Überquerung sind es noch ein paar Kilometer bis zur Brücke über den Kanal bei der Marina Rünthe. Die besuchen wir mal wieder und staunen, dass heute sogar zwei Gastronomiebetriebe geöffnet haben.

Die Grünstraße in der Hammer City ist Fahrradstraße

Wir haben jedoch für heute ein drittes Ziel, die Grünstraße in Hamm. Die sei nämlich inzwischen rot, um allen Verkehrsteilnehmern klarzumachen: Dies ist eine Fahrradstraße. So radeln wir flugs am Datteln-Hamm-Kanal entlang bis zur weißen Brücke in Herringen und über den Mitteldamm zwischen Lippe und Kanal, unterqueren Radbodstraße und Eisenbahnlinie und über die Münsterstraße in die Hammer City, über Marktplatz, Südstraße und voilà im Sonnenschein: die Grünstraße in Rot.

Walters Track zur Radtour Werne, Rünthe, Grünstraße am 16. Juni 2022

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Fehntour

Hafen am Schöpfwerk in Weener

Di 7. Juni. Unsere Fehntour beginnt mit Regenjacke, -hose und -überschuhen am Bahnhof von Papenburg, wo wir uns mit unserer Zehnergruppe treffen. Entlang der Bahnlinie, um den Industriehafen und die riesigen Hallen der Meyer Werft herum verlassen wir die Stadt und gelangen entlang der Ems in den Ort Weener, wo wir anhalten, die inzwischen wieder trockenen Regensachen zurück in die Fahrradtaschen packen und den kleinen Hafen betrachten. Entlang der Ems erreichen wir die Jann-Berghaus-Brücke.

Deich an der Ems zwischen Weener und Leer

Die führt direkt zum Museumhafen in der schönen Altstadt von Leer. Wir fahren eine Runde durch Straßen und Gassen, leider immer in Konkurrenz mit Autos, trotzdem schön anzusehen die Häuschen und Ecken. An einem Eckhaus können wir gar nicht vorbeifahren. Die weiße Fassade ist bemalt mit lustig bunten Figuren, ein Zwerg trägt ein Grünpack Bünting Tee, ein anderer hampelt auf einem Regenbogen und jongliert einen Teebeutel in eine Tasse, zwei Frauen lassen Sand aus den Händen auf einen Strand mit Burg und Strandkörben rieseln, eine in rot, eine in blau.

„J. Bünting Coloniale“ steht über dem Eingang und drinnen gibt’s allerlei feine Sachen. Im Nu haben wir unsere Räder geparkt, suchen uns alle zehn einen Platz am Draußentisch und kommen nach und nach mit Tabletts aus der Coloniale, darauf Stövchen mit Teekannen, Kaffee und leckerer Kuchen mit Rhabarber und Pflaumen. Danach zieht es uns zum Chillen ins Hotel.

Deich an der Leda beim Ostfriesenhof in Leer

Der Ostfriesenhof liegt am Deich an der Leda, einem Nebenfluss der Ems. Räder sicher unterbringen und ein Stündchen Pause machen. Im Wintergarten gibt’s dann Abendessen, auch Veganes ist auf der Speisekarte, von Bandnudeln über Kartoffelecken, gebratenen Zwiebeln bis zu Salat und Pfannengemüse. Nach dem Essen gibt’s noch ein Gängelchen oben auf der Deichkrone mit Blick hinunter zu den Schafen und zur Leda. Im Abendlicht geht’s zurück zum Ostfriesenhof.

Kanal und Brücke bei Großefehn

Mi 8. Juni. Heute verlassen wir Ems und Leda in östliche Richtung und radeln nach kurzen Stopps beim Leerer Museumshafen und Schloss Evenburg weiter auf der ostfriesischen Fehnroute. Warum sie so heißt? Die Bezeichnung Fehn geht zurück auf das niederländische Veen und bedeutet Moor. Landschaft und Radwege sind geprägt von der Moorkultivierung in der Vergangenheit. Um die Flächen landwirtschaftlich und für Siedlungen zu nutzen sowie aus Torf Brennstoffe zu gewinnen, wurden Kanäle und Brücken gebaut.

zu Brennstoff geschichteter Torf bei Wiesmoor

Kilometerweit radeln wir entlang dieser Gewässer, wechseln via weiße Brücken ab und zu die Kanalseiten und kommen gut voran. Pause machen wir auf einem großzügig angelegten Picknickplatz in der Nähe des Ortes Neukamperfehn. Auf der Weiterfahrt zu unserem Ziel Wiesmoor erleben wir noch eine besondere Überraschung, als wir ein Feld entdecken, wo Torf gestochen, gelagert und getrocknet wird. Beim Gespräch mit den Eigentümern erfahren wir, dass sie diese Torfecken als Brennstoff für ihr Haus benötigen.

Kanal beim Restaurant Big Ben in Wiesmoor

Nach weiterem kurzem Fotostopp an einem kleinen See mit spiegelnder Oberfläche erreichen wir unser Hotel Friesengeist. Fahrräder in der Garage unterbringen, auf dem Zimmer chillen und ein Stück die Hauptstraße entlang wandern zum Restaurant Big Ben am Kanal. Hier gibt’s sogar extra Veganes auf der Speisekarte, Flammkuchen, Champignons, Salat, Gemüse und Pommes mit veganer Mayo und auf dem Rückweg beim Eiscafé Italia eine Kugel Eis im Hörnchen.

Windmühle Remels in der Gemeinde Uplengen

Do 9. Juni. Wir verlassen Wiesmoor und fahren etliche Kilometer entlang des Nordgeorgsfehnkanals bis zum kleinen Ort Remels. An der schönen historischen Windmühle halten wir mal an. Genutzt wird sie inzwischen als Standesamt. Picknickpause gibt’s auf einem Draußenplatz bei der Bäckerei Hoppmann in der Nähe der Kirche. Weiter geht’s am Kanal bis zum Linksschwenk zum Südgeorgsfehnkanal, über Augustfehn nach Barßel mit schönem Hafen und „Queen of Texas“, die aber geschlossen hat.

Hafen in Barßel mit „Queen of Texas“

Unser Ziel Ramsloh im Saterland ist jedoch nicht mehr weit. Auf dem Weg halten wir noch mal kurz beim Moor- und Fehnmuseum in Elisabethfehn, das wir für morgen vormerken. Der Saterländer Hof ist ein schönes modernes Hotel mit Restaurant Vier Jahreszeiten und deutschen, italienischen, griechischen und indischen Speisen. Räder in den Fahrradraum, im schönen modernen Zimmer chillen und zu Abendessen im Wintergarten sitzen. Für uns Veganer gibt’s Kichererbsen indisch mit Basmatireis.

Fr 10. Juni. Letzte Etappe der Fehntour. Die führt uns erst einmal ein paar Kilometer zurück nach Elisabethfehn. Im Moor- und Fehnmuseum ist es noch ruhig, wir sind die ersten Besucher und beginnen unseren Rundgang im Ausstellungshaus, wo Informationen und Exponate zum Leben im, trotz, vom und mit dem Moor liebevoll präsentiert werden. Draußen auf dem acht Meter hohen Aussichtsplateau erleben wir, wie hoch das Ostermoor bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war.

Hier oben haben wir eine Informationstafel und einen Panoramablick auf das große Außengelände mit riesigen Maschinen zu Torfabbau und -bearbeitung und Schiffe zum Transport auf dem Kanal. Auf der Schute „Elisabethfehn“ wurden auf den Kanälen Schwarztorf sowie Baumaterialien für die Fehndörfer transportiert. Sie wurde getreidelt, das heißt vom Uferpfad aus gezogen.

Gut informiert und eingestimmt radeln wir mit offenen Augen weiter, machen Picknickpause an einer kleinen Kanalschleuse bei Rhauderfehn, versorgen uns mit Sweeties bei Bäckerei Hoppmann und erleben auf dem Weg zu unserem Ziel Papenburg noch eine ganz besondere Überraschung, als wir am Feldrand ein Schild entdecken. „Hier wird ein Moor gebaut“, steht darauf. Wir halten an, lesen und beobachten einen großen Traktor, der über eine Fläche zieht.

Plötzlich hält er an, ein Mann springt herunter und kommt auf uns zu. Er sei Landwirt und der Veranstalter dieser Aktion, sagt er und erklärt sie uns. Diese Fläche soll wieder ein Hochmoor werden. Dazu wird die oberste Bodenschicht mit Nährstoffen, Gras und Wurzelwerk abgetragen, mit Torfmoosen „angeimpft“ und in ein bis zwei Jahren werde diese Fläche wieder ein Moor.

Das Gute an dieser Renaturierung ist, dass Moor dauerhaft CO2 bindet. Dem engagierten Landwirt wünschen wir ganz viel Erfolg mit diesem extrem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Zu unserem heutigen Ziel Papenburg sind es nur noch ein paar Kilometer. Von Osten her gelangen wir an den Hauptkanal, an dessen Ende sich unser Hotel Alte Werft befindet, ein ganz besonderes Haus. Wir bringen die Räder in eine Garage und beziehen ein rundum sympathisches Zimmer im Hafenturm.

Restaurant im Hotel Alte Werft in Papenburg

Auf dem Weg zum Abendessen bekommen wir per Wandtext einen Überblick über diesen historischen Ort von der Papenburg, die hier mitten im Moor stand, dem Schiffsbau an dieser Stelle und der Geschichte dieses Hauses. Veganes Essen? Karotten Ingwer Süppchen, veganer Burger, bunter Salat mit Champignons und Pommes mit veganer Mayo in umwerfendem Ambiente der alten Werft. Die Radtour ist beendet. Für Morgen planen wir Besuche der „Maritimen Erlebniswelt Papenburg“ im Zeitspeicher und der Meyer Werft.

Walters Track zur Etappe von Papenburg nach Leer am 7. Juni 2022
Walters Track zur Etappe von Leer nach Wiesmoor am 8. Juni 2022
Walters Track zur Etappe von Wiesmoor nach Ramsloh am 9. Juni 2022
Walters Track zur Etappe von Ramsloh nach Papenburg am 10. Juni 2022

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Pelkum und Lerche

Trotz Regen treffen sich 16 Radfahrende beim adfc Fahrradbüro in der Hammer City und machen sich auf den Weg nach Pelkum. Bezirksbürgermeister Axel Püttner wartet im Hof des Amtshauses an der Kamener Straße und erzählt den Teilnehmern Interessantes aus der Geschichte dieses Hammer Stadtteils. Dass der in früheren Zeiten ein Dorf war, wird auf dem Pelkumer Kirchplatz sofort klar.

Hier befand sich auch der Friedhof, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts auf das Pelkumer Feld umgesiedelt wurde. Die zum Teil sehr alten Fachwerkhäuser um die Kirche herum stehen unter Denkmalschutz. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht das Haus Kamener Straße Nr. 187, unserer nächsten Station mit Herrn Püttner. Die Geschichte der Familie Schulze-Pelkum, die einen großen Hof bewirtschaftete und zeitweise den Landrat stellte, ist auch auf einer Stele nachzulesen.

Nach einem Rundgang beim ehemaligen Bergwerk Ost und der Frage, wohin sich dieses Gelände entwickeln wird, führt uns Ortsheimatpfleger Dieter Güldenhaupt zum Schacht Lerche, bei dem ungewiss ist, wie lange er noch existieren wird. Beim Besuch der nahegelegenen Lercher Kapelle können wir nur staunen über die Geschichte dieses Gebäudes, mit wieviel Liebe es restauriert wurde und wird und vor allem über die großartig gestalteten Fenster zu den Themen Pfingsten, Taufe, Arbeiten, Leben Jesu, Erntedank. Wie schön für das Dorf Lerche, dass in dieser kleinen Kapelle gelegentlich Gottesdienste stattfinden.

Walters Track zur Radtour nach Pelkum und Lerche am 29. Mai 2022

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Veganer Mitbringbrunch im Juni 2022

Seit vier Jahren gibt es den veganen Mitbringbrunch in der Hammer City jeweils am ersten Sonntag im Monat, mit einigen Unterbrechungen durch Corona. An diesem Sonntag im Juni kamen fast dreißig Teilnehmer in das Stadtteilzentrum FeidikForum und jeder brachte Leckeres für das Buffet mit. Wahre Köstlichkeiten lagen auf den veganen Tellerchen, pikant, süß, bunt und lecker. Mehr im Videoschwenk:

Veganer Mitbringbrunch im Juni 2022

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Platz über der Philharmonie

Wenn ich am strahlenden Samstag nach dem Bummel auf der Rheinpromenade ganz hoch oben den Dom erblicke, gehe ich die Treppe hoch, mit vielen, vielen anderen, macht aber nix, die Treppe ist ja breit. Wenn ich oben beim großen Platz ankomme, werde ich von einem Mann mit Neonweste gestoppt. Nein, hier geht’s nicht weiter. So drubbelt sich die lange Prozession zwischen Bahngelände und Platz über der Philharmonie. Keine Pointe.

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Stoppt den Krieg!

So oft es geht, besuche ich die „Madonna in den Trümmern“ in St. Kolumba in der Brückenstraße in Köln. Sie wurde nach dem Bombenkrieg unversehrt aus der völlig zerstörten Kirche geborgen und hat nun einen wunderbaren Platz in dieser kleinen Kapelle. Jedesmal zünde ich ein Friedenslicht an und stelle es auf die Stufen. „Bitte nie wieder Krieg!“, hab ich bisher jedesmal ins Gästebuch geschrieben. Heute ist meine Bitte: „Stoppt den Krieg!“

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Borkum

Tickets für die Borkum Fähre gibt’s hier im Emdener Außenhafen

Do 19. Mai. Unsere Radtour entlang der Ems von Münster über Greven, Emsdetten, Rheine, Lingen, Meppen, Papenburg, Leer endet rechtzeitig vor vierzehn Uhr im Außenhafen von Emden. Hier beginnt unsere Reise auf die Insel Borkum, im Fährhaus mit Ticketkauf für Hin- und Rückfahrt und am Fähranleger mit Warten auf die Fähre, Zuschauen, wie sie ent- und beladen wird, Radfahrende, PKW, LKW und von Traktoren gezogene Anhänger. Irgendwann wird die Rampe freigegeben und wir können unsere Fahrräder die Rampe hochschieben.

Anleger in Emden für die Fähre nach Borkum

Auf dem Autodeck nimmt ein Mitarbeiter die Räder samt Gepäcktaschen entgegen und platziert sie. Mit kleinem Rucksack gehen wir die Treppen hoch auf das oberste Deck und finden einen Sonnenplatz mit freiem Panorama nach allen seiten. Den müssen wir jedoch auf halber Strecke verlassen und setzen uns in den Großraum. Warum? Wegen Regen. Der ist so heftig, dass Wasser wie ein Bach an den Schiffsfenstern herunterfließt. So kommen wir nach gut zwei Stunden auf der Insel Borkum an.

„Domizil“ in der Westerstraße auf Borkum

Das heißt, erst mal unten bei den Fahrrädern die Regensachen aus der Fahrradtasche kramen und anziehen. Bisschen Gewiggel bei den vielen Radfahrenden direkt neben LKW und Anhänger, doch es geht. Bei strömendem Regen fahren wir die Rampe herunter und erst mal hinter den anderen her. Der Radweg verläuft parallel zur Inselbahn links und der Straße rechts zum Deichweg und der führt nach etlichen Kilometern direkt ins Zentrum und zu unserem „Domizil“ in der Westerstraße.

Beginnende Dämmerung am Hauptstrand

Pitschnass kommen wir an und erleben die erste Freude: Ein Schlüssel samt Zettel mit unserem Namen befindet sich auf der kleinen Rezeptionstheke. Zimmer Nr. 2 ist gleich nebenan. Kleiner Wohnraum mit Sofa, Eßtischchen und Küchenecke im Schrank, Schlafraum mit Doppelbett und Schiebetür zur Dusche. Alles okay! Regensachen zum Trocknen verteilen, auspacken, einräumen, chillen, asiatisch vegan essen beim Jadegarden in der Bismarckstraße und erste Eindrücke von der Insel beim Spaziergang auf der Promenade.

Bei der „Heimlichen Liebe“ am Südstrand

Fr 20. Mai. Aufwachen und durch das Fenster sehen, wie der Wind die Äste und Blätter im Baum bewegt. Ist der Regen vorbei? Erst mal duschen, anziehen und rausgehen und um das vegane Frühstück kümmern. Ja, es ist trocken, sonnig sogar. Ein paar Meter um die Ecke ist ein Frischemarkt. Da gibt’s Brötchen, Filterkaffee im Vakupack, Becel, Räuchertofu, Rügenwalder veganen Aufschnitt, Marmelade. Frühstücken, Brötchen für unterwegs schmieren und Fahrradtasche packen ist angesagt.

Radweg parallel zur Reedestraße zum Hafen

Heute wird die Insel erkundet. Die Fahrräder waren sicher im Hof untergebracht. Tasche anhängen, aufsitzen und los geht’s, zunächst über die Bahnlinie hinweg durch die Bismarckstraße zum Meer, ein Katzensprung vom „Domizil“. Entlang der Promenade radeln wir nach Süden bis zum Restaurant „Heimliche Liebe“ und von dort einen schönen Radweg durch Wäldchen und Dünen mit kurzem Stopp beim Feuerschiff Borkumriff zum Anleger im Borkumer Hafen, an dem wir gestern angekommen sind.

Kleinbahn und Fähre „Münsterland“ im Borkumer Hafen

Jetzt wird gerade die „Münsterland“ für die Fahrt nach Eemshaven in den Niederlanden beladen. Mit der bunten Borkumer Kleinbahn kommen viele Leute mit Gepäck an und steigen um auf die Fähre. Wir warten noch, bis sie ablegt, dann geht’s weiter zwischen Deichen und Dünen bis zum Osten der Insel. Irgendwo zeigt ein Schild zur Aussichtsdüne „Steerent-Klipp“. Sind noch ein paar Kilometer, doch da wollen wir hin. Vorher machen wir aber noch ein Bankpicknick aus der Fahrradtasche.

Wir parken die Fahrräder und steigen hoch auf die Aussichtsdüne, wo wir einen schönen Rundblick über blühende Rosensträucher und Dünen hinweg über die Insel haben. Informationen zu den sogenannten Sternklippdünen gibt’s auf einer großen Tafel unter den Motto „Der wilde Osten Borkums – wo Natur Natur sein darf“, aber auch zu Standort und Geografie, Gezeiten, Dünen, Strand, Watt, Sturmfluten sowie besonderen Tieren und Pflanzen in diesem Naturschutzgebiet.

Veganer Salat, Wrap, Pommes mit Mayo beim „Lüttje Toornkieker“

Wir stellen schon nach dieser ersten Exkursion fest, wie groß, vielfältig und schön die Insel Borkum ist. Doch leider sind wir hier unerwartet häufig mit Autoverkehr konfrontiert. Umso mehr freuen wir uns über die Ruhe beim Chillen in unserem „Domizil“ in der Westerstraße, wo wir beim Surfen im Internet das Restaurant „Lüttje Toornkieker“ mit veganen Angeboten finden. Ein paar Minuten zu laufen, mit Schirm, denn es regnet. Doch Salat und Wrap überzeugen. Wir kommen wieder.

Sa 21. Mai. Neuer Tag, neuer Wind im Baum vor dem Fenster, ziemlich stark sogar. Frühstücken, Räder raus und ab zum Hauptstrand. Richtig stürmisch ist es am Meer, doch die Sonne ist auch da. Heute radeln wir mal in die nördliche Richtung, links Strand und Nordsee bei Ebbe, rechts die Häuserfront an der Promenade, die irgendwann in einen schmalen befestigten Weg entlang der Dünen übergeht. Hier wird gewandert und geradelt.

northwesternmost point of Germany am Borkumer Nordstrand

Und hier erreichen wir einen sehr interessanten Ort der Insel, den nordwestlichsten Punkt von Deutschland. Markiert wird er von einem grün-weißen Grenzpfahl, an dem eine Infotafel zur ersten urkundlichen Erwähnung von Borkum im Jahre 1227 und wechselnden Zugehörigkeiten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Mich erinnert dieser Ort an den southernmost point of Amerika und so nenne ich ihn den northwesternmost Point of Germany. Auf dem Modell einer Windrose sind die Himmelsrichtungen markiert.

Fotomotiv am Nordstrand

Außerdem zeigen kleine Metalltäfelchen Entfernungen zu verschiedenen Orten in der ganzen Welt an. Von diesem Punkt ist beispielsweise Köln 298 km entfernt, Groningen 42 km und die Zugspitze 765 km. Und wir fahren jetzt weiter bis zum Strandcafé Seeblick, wo der Weg direkt in den Sand führt. Wir parken die Räder, laufen durch die Dünen und erreichen einen wunderbar breiten Strand, der uns die schönsten Fotomotive zaubert. Faszinierende Bilder, wohin ich auch blicke, Sandflächen, Horizont, tiefblauer Himmel und weiße Wolken.

Von Menschenhand hingestellt ist ein weiteres schönes Fotomotiv am Nordstrand. Ein Strandkarren, wie er zu früheren Zeiten im Seebad Borkum gemietet werden konnte, wurde umgestaltet für Informationen nach dem Motto „Projekt Badekarren – Strandbrüterschutz auf Borkum“. Auf vier großen Plakaten werden Strandbesucher gebeten, den Schutz von Strandbrüter wie Zwergseeschwalbe, Sandregenpfeifer und Seeregenpfeifer zu beachten.

beim Aussichtspunkt „Olde Düne“ im Ostland

Hier endet dann unser Weg am Strand. Durch die Dünen gehen wir zurück zu unseren Rädern am Strandcafé und finden ein Hinweisschild zum Aussichtspunkt „Olde Düne“. Da fahren wir mal hin. Er liegt ein paar Kilometer weiter im Osten der Insel, dem Ostland. Zu Füßen der Anhöhe parken wir die Räder und steigen hoch. Wie von „Steerent-Klipp“ blicken wir kilometerweit über Dünen und Sträucher hinweg bis zu den Häusern und zum Meer in der Ferne.

Brandung mit Schaumalgen am Südstrand

Das reicht jetzt erst einmal, zumal bei dem Wind heute. Der macht sich auch am Flugplatz bemerkbar, an dem wir kurz anhalten. Da ist gerade kein Start und auch keine Landung zu sehen. Flugs verlassen wir das Ostland und sausen zum Chillen in unser Domizil. Nach einer halben Stunde lockt mich die Sonne doch wieder zurück an den Strand. Ich nehme mal die südliche Richtung, parke beim Geländer (wegen Wind) das Fahrrad und steige die Treppe hinunter zur Brandung, denn inzwischen ist Flut.

elektrischer Leuchtturm beim Südstrand

Könnte ganz schön sein ohne diesen widerlichen Schaumrand. Woher kommt der eigentlich? Schaumalgen seien die Ursache, lese ich auf der Homepage von „Welt der Wunder“. Im Mai kommen sie besonders häufig vor. Das passt doch. Zurück zum Fahrrad. Bei der „Heimlichen Liebe“ endet die Promenade. Der Weg führt in die Nähe des Fotomotivs rotweißer Leuchtturm und führt ins Inselinnere. Ich überquere die Gleise der Borkumer Kleinbahn und fahre entlang der Bahnlinie zurück ins Zentrum.

Dann geht’s zu Fuß noch mal los zur Promenade am Hauptstrand, einfach zu schön der Sonnenschein. Da laufen wir doch mal am Wasser im Sand und haben die ganze Panoramafront aus einiger Entfernung bei strahlend blauem Himmel. Nachdem Spaziergang zieht es uns Richtung Turm, und zwar den alten Leuchtturm, den des kleinen Turmguckers, ihr kennt doch den „Lüttje Toornkieker“.

Heute gibt es da für uns die veganen Bowls mit Salat, Reis, leckeren Tofusticks und zwei Dips, lecker veganen Kirschstreuselkuchen mit Cappuccino zum Dessert. Anschließend wechseln wir vom Turmgucker zum Turmbesucher, gehen hinüber und schauen uns da mal um. Älstestes Gebäude und Wahrzeichen der Insel, lesen wir auf der Schautafel. Zu seinen Füßen befindet sich der Walfängerfriedhof mit Stelen zu den hier ruhenden Personen.

Gleich um die Ecke befindet sich das Heimatmuseum „Dykhus“ (Deichhaus), das wir uns für morgen vornehmen. Zum Heimweg machen wir noch einen Schlenker zum Strand, der wieder, zumal vor Sonnenuntergang, die schönsten Fotomotive zaubert. Und zur Überraschung gibt’s Livemusik von Scott und Lila aus dem Musikpavillon an der Promenade. Da hören wir noch ein bisschen zu und schlendern zum Domizil.

So 22. Mai. Sonniger Sonntag. Wir bleiben trotzdem beim Museumsplan, ist ja unser letzter Tag. Also Räder raus und los zum „Dykhus“ beim Turm. Ein schönes kleines Museum ist das, liebevoll gestaltete Küche und Wohnstube, Wäscheleine mit bunter Unterwäsche oben an der Treppe. Ein großes Walskelett weist auf die historische Bedeutung des Walfangs für Borkum hin. Im 17. und 18. Jahrhundert konnten viele Borkumer einigermaßen gut vom Walfang in Grönland leben.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Insel zum Seebad, worüber eine schöne Ecke mit Plakaten und Schautafeln die Besucher informiert. Ein zweiwöchiger Aufenthalt des Dichters Wilhelm Raabe im Borkumer Nordseehotel wird neben literarischer und fotografischer Bearbeitung in einer Vitrine dokumentiert. Mit großem Respekt betrachte ich die Exponate zu Leuchttürmen und zur Navigation auf dem Meer.

Abschiedsstimmung am Südstrand

Dann zieht es uns wieder nach draußen in die Sonne, neue Wege finden, Ecken und eine Bank im Ostland, von der aus wir heute bei besserem Flugwetter in der Ferne durch Sträucher und Bäume kleine Flugzeuge auf der Start- und Landebahn vorbeifahren beobachten. Auch zum Meer finden wir einen neuen Weg und erreichen eine richtig chillige Bank am Südstrand. Wirklich schön diese Insel! Abschiedsstimmung! Die nächste Chillpause gibt’s auf der Promenade bei Livemusik mit unserem Duo Scott und Lila und Ankündigung für den Abendgig.

veganer Salat und Burger bei „Lüttje Toornkieker“

Der Termin ist schon mal vorgemerkt. Jetzt noch chillen auf dem kleinen Platz mit den vielen Sitzmöglichkeiten beim Eisladen in der Bismarckstraße, Minze und Mango im Hörnchen, kleiner Getränkeeinkauf bei Rossmann, Muffins für Kaffee im Domizil, Brötchen für morgiges Frühstück und Proviant für die Heimfahrt beim Frischemarkt und im Domizil schon mal beginnen mit Fahrradtaschen packen. Abendessen beim Turmgucker gibt’s heute draußen, zu schön das Wetter, veganer Burger, Salat und Pommes mit veganer Mayo.

„Fenstertheater“ mit Scott und Lila im Musikpavillon

Danach bummeln wir zu unserem Date auf der Promenade. Leider keine Bank frei, aber oben können wir auch gut zuhören und das Fenstertheater im Musikpavillon mit der Sängerin Lila und dem Gitarristen Scott aus Berlin mit Meerblick bei beginnendem Sonnenuntergang beobachten. Ist zwar zum Abend ein bisschen kühl geworden, aber wir erfreuen uns an Pop und Blues bis zum letzten Ton. Das ist nun wirklich ein schöner Abschluss des letzten Tages unserer Borkumreise.

Mo 23. Mai. Um 11 Uhr geht die Fähre nach Emden, das heißt, wir können in Ruhe frühstücken, packen, das Domizil in Ordnung bringen und losfahren. Bei dem schönen Wetter fahren wir noch entlang der Promenade bis zum northwesternmost point und eine ganze Strecke den Südstrand entlang zum Hafen. Pünktlich erreicht die Fähre den Bahnhof Emden-Außenhafen, von wo wir samt Fahrrädern die Strecke der Emsradtour die Westfalenbahn erreichen.

Radtour entlang der Ems von Münster nach Emden-Außenhafen vom 16. bis 19. Mai 2022

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