„Expressionismus hier und jetzt! Die Sammlung Horn uzu Gast in Dortmund“ ist der Titel der Ausstellung im Dortmunder U in der City. Sie steht unter dem Motto „Künstlerische Kollaborationen“ im Sinne von gemeinsamen Projekten und kollektiven Kunsterfahrungen. Nun, schauen wir mal, wir sind sehr gespannt und tasten uns langsam hinein. Mit Expressionismus verbinde ich Bilder mit grellen Farben in verfremdeten Kontexten.
Da passen die Lupinen von Karl Schmidt-Rottluff, blaue Wege von Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechsteins „Damenbildnis in Grün“ gleich im ersten Raum. Holzschnitte von Erich Heckel und Radierungen von Käthe Kollwitz gehören jedoch auch dazu, wobei Kollwitz schonungslose Darstellung von Kriegsgrauen für mich schwer zu ertragen ist. Besser geht’s mir da mit Otto Müllers Darstellungen von nackten Menschen in der Natur, Alexej von Jawlenskys „Einsamkeit“ und „Selbstbildnis“ sowie Emil Noldes „Blumengarten“. Besonders beeindruckt mich Natasha A. Kellys „Milli’s Erwachen“ von 2018. Milli war ein schwarzes Modell in Werken von Brücke Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner. Wer war sie und was hat sie mit unserer Gegenwart zu tun? Darum geht es in der Videoanimation von Natasha A. Kelly (2018) und in weiteren Videos im nächsten Raum, wo Künstlerinnen ihre Geschichten als schwarze Frauen in Deutschland erzählen.Dortmunder U am 25. November 2023