Mit dem Regionalexpress RE13 fahren wir Fünf samt unserer Fahrräder von Hamm Westfalen Hauptbahnhof nach Wuppertal-Vohwinkel. Von dort gelangen wir schnell auf eine Route, die mich fast in die Schnappatmung treibt, die Nordbahntrasse, breit, fein asphaltiert, vom Radweg getrennter Fußweg und weit und breit kein Auto. Auf einer ehemaligen Bahntrasse für Personenzüge unbeschwert radeln, das lacht das Radfahrerherz.
Ein paar Kilometer weiter halten wir mal an beim Bahnhof Varresbeck und staunen über das schöne alte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Jetzt wird es genutzt für Live-Musik, Events und zum Einkehren im Biergarten. Weiter geht’s bis zum nächsten Halt. Vor einem Tunnel stehen wir, einfach nur schön hier. Und drinnen erst die orangenen Lichtstreifen an der Tunnelwand, irgendwie unwirklich. Geflasht radeln wir wie auf Wolken bis zum Tunnelende.
Schon bald erreichen wir den nächsten Bahnhof, Wuppertal-Ottenbruch, der wird gerade restauriert. Ein blaues Haus fast versteckt im Garten will unbedingt von mir fotografiert werden, ein schönes Bild. Gegenüber dem Bahnhofsgebäude spielen zwei Männer Boule. Das machen sie wohl öfter, sind stolz auf diesen schönen Bereich und freuen sich über unsere Freude an dieser beispielhaften Radroute.
Der nächste Tunnel ist auch nicht weit, Tanztunnel heißt er, hat schöne Graffitis an den Wänden und Beleuchtung sowieso. Und dann kommen wir an eine Stelle, wo wir über ein Brückengeländer hinweg einen wunderbaren Blick bis weit hinunter in die Wuppertaler City haben. Und weiter! Da befinden wir uns plötzlich zwischen hohen Felswänden und Mauern. Danach brauchen wir mal ein kleines Picknick aus den Fahrradtaschen.
Ein Plätzchen finden wir in Sprockhövel, am Ende der Nordbahntrasse nach mehr als 20 Kilometer feinster Radstrecke. Unser heutiges Ziel ist Bochum, das heißt, wir haben knapp die Hälfte unserer Tagestour geschafft und unser Ziel für eine richtige Pause ist Hattingen. In diesem Städtchen mit schönen Fachwerkhäusern im historischen Ortskern kehren wir lecker ein auf dem Kirchplatz.
Gestärkt mit griechischen Vorspeisen, Pita und Gyros verlassen wir den schönen Ort. Jetzt ist es nicht mehr weit. Nach Überquerung der Ruhr wird’s zwar etwas wiggelig entlang stark befahrener Straßen, dann aber erreichen wir auf einem schönen Radweg, der ebenfalls auf einer ehemaligen Bahnstrecke verläuft, die Stadt Bochum und fahren vom Hauptbahnhof mit dem RE1 zurück nach Hamm in Westfalen.