Otto ist ein Stinkstiefel, der sich mit allen Leuten anlegt. Kopfschütteln in der Nachbarschaft, wenn er akribisch genau den Schnee vor seinem Haus wegschaufelt oder die Schranke zur Anliegerstraße immer wieder betätigt, wenn jemand hindurchfahren oder gar parken will. Konflikte sucht er regelrecht, steigert sich hinein, faucht Hund und Katze an, sitzt schließlich am Fenster und schaut miesepetrig auf die Straße.
Eigentlich hat er mit dem Leben abgeschlossen. Da kommt Marisol in sein Leben, als sie mit Mann und Kindern im Haus gegenüber einzieht, beim Einrichten Ottos Hilfe einfordert und dabei unwiderstehlich gute Laune versprüht. Als Rentner hat er ja Zeit. In Rückblenden erlebe ich den jungen Otto, sympathisch und liebevoll in einer Beziehung mit Sonja, der allerdings Schicksalsschläge zu verkraften hat, die einiges erklären.
Mein Fazit: Oft zum Schreien komisch dank der grandiosen Performance samt Mimik von Tom Hanks, hochspannend, wenn Otto mehrmals versucht, das vermeintliche Elend zu beenden, berührend in seinen Beziehungen zum Nachbarn Ruben, dem Transmenschen Malcom, der temperamentvollen Marisol und vor allem in Zwiegesprächen voller Zärtlichkeit am Grab. Erwähnen will ich noch die wunderbar passende Musik, vor allem in den Szenen mit Sonja. Empfehlung!!!!!
„Ein Mann namens Otto“ am 6. Februar 2023 im Kinosaal 10 des Cinedome im Mediapark Köln