Ein paar Stunden Zeit in Duisburg heißt, wir besuchen mal das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst im Duisburger Innenhafen. Da gibt es zurzeit eine Sonderausstellung, „umfassend retrospektiv angelegte Schau“ mit Werken des in Berlin lebenden Künstlers Martin Assig (*1959) aus 20 Schaffensjahren in mehreren schönen großen Ausstellungsräumen.
Unter dem Titel „Weil ich Mensch bin“ werden großformatige Bilder und kleinere Arbeiten in Zyklen gezeigt. Letztere in so großer Anzahl und so dicht beieinander präsentiert, dazu in zehn Themenschwerpunkten, dass ich angesichts der vorgesehenen Zeit gleich zu Beginn feststelle, ich suche meine eigenen Schwerpunkte. Besonders interessant finde ich die raffinierte Kombination von Bild- und Buchstabenelementen.
Die beginnt schon bei der Zuordnung und Gestaltung von Bild und Text am Eingang der Ausstellung, wo ich zum Titel „Weil ich Mensch bin“ auf dem großen Bild unten die ziemlich unauffällig angeordnete Textzeile „Du sagst es“ entdecke. Zufall? Nein! „Alles, Alles, Alles:“ steht schwarz auf weiß unter sechs seltsam geformten Figuren, daneben in schwarz auf rot „Es kann alles ganz schnell gehen“.
Ebenso bemerkenswert die Fragen „Wirst du mein Gift trinken? Ja? Nein?“ und weitere seltsame Botschaften wie das Bild mit dem Motiv und Wort „Gott“ bei den kleinen Formaten sowie bei den großen die roten Kreise mit eingestreuten kleinen Textschnippseln. Die Themenschwerpunkte sind übrigens: Auraautoren, Erzählung am Boden, Kleid, Schmerz, Seelen, St. Paul, Tuschen, Übungen zur Verwunderung, Wasser und Vorrat, Welt.
Sie „geben Aufschluss über die künstlerischen Entwicklungs- und Erzählstränge im Werk von Martin Assig“, heißt es auf der Homepage des Museums. Damit kann ich was anfangen. Auf jeden Fall werde ich den Künstler Martin Assig im Auge behalten, nehme ich mir vor, als wir uns auf den Weg in die ständige Sammlung begeben. Da kommt die nächste Überraschung, die Architektur des Treppenhauses.
Das Speichergebäude eines ehemaligen Mühlenbetriebs ist also jetzt Museum für moderne Kunst mit Ausstellungsfläche auf drei Ebenen. Da wollen wir uns doch noch ein bisschen ansehen, entdecken die kleine Sonderausstellung „Bewegung im Raum“ von Norbert Kricke und Größen wie Hans Arp, Gerhard Richter und Anselm Kiefer mit der Installation „Klingsors Garten“. Unser kurzer Museumsbesuch endet mit Kaffee und Kuchen im Restaurant.
Besuch im Museum Küppersmühle für moderne Kunst am 8. Dezember 2022