Was meint der Künstler, wenn er sagt, das Leben sei ein Versuch, frage ich mich beim Betrachten des Banners am Gebäude des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm. Jedenfalls hat der Versuch des 80-jährigen Otmar Alt bisher reichlich Früchte hervorgebracht, wie die von Diana Lenz-Weber kuratierte Retrospektive zeigt. Und diese Präsentation zeigt ein erfolgreiches Schaffen, angefangen in jungen Jahren mit dem „Tatort Leinwand“.
Da ziehen die Entwicklungen in der Bildkunst, meistens Acryl auf Leinwand, Skulpturen, Plastiken, Keramik und angewandter Kunst an mir vorbei. Es ist eine wahre Freude, in dieser vielseitigen Ausstellung die Werke des in Hamm angesiedelten Künstlers zu betrachten und allerlei Schönes zu entdecken, immer in kräftig leuchtenden, fein arrangierten Farben und ausgewogenen Formen. In den Werken von Otmar Alt tummeln sich Tiere, Clowns, Geister, Dämonen und verspielte Figuren.
Da sind Hahn, Eule, König Rabe, Platzhirsch, der Elefant auf dem Skateboard sowie Musiklehrer, Clown und Zauberer. „Es ist mir eine Freude, mit meiner Kunst zu verführen“, heißt es im Zitat an der Wand. Fabelwesen erzählen Geschichten, von Hexen in der Walpurgisnacht, vom Abenteuer Schiff und schließlich bin ich konfrontiert mit dem unvollendeten Zyklus „Corona, die neue Zeit“. Einen Druck des Plakatmotivs „Am Trapez“ nehme ich mit.
Gustav-Lübcke-Museum am 27. Oktober 2020
Liebe Frau Hupfeld,
ich danke Ihnen herzlich für Ihre positive und schön formlulierte Auffassung zur Otmar-Alt-Ausstellung. Ich freue mich, dass Sie den Ausstellungsaufbau so getreu wiedergegeben haben. Die jüngst Schließung ist betrüblich, aber Ihr Aufsatz heitert sehr auf. Vielen Dank!
Beste Grüße
Diana Lenz-Weber
P.S. Das Plakatmotiv schien mir am passendsten für den Titel der Ausstellung.