An diesem schönen Spätsommertag fällt die Entscheidung leicht. Vom Hannoveraner Hauptbahnhof aus durch die Altstadt wandern, in der Nähe der Marktkirche bei „Tante Käthe“ Käffchen und Hummusbrötchen, dann vorbei an den „Göttinger Sieben“ beim Leineschloss, Niki de Saint Phalles Nanas am Flohmarktufer und weiter in nördliche Richtung durch die schnurrgerade Herrenhäuser Allee zum großen Garten.
Hier vor den Toren der Stadt legten die Welfen im 17. Jahrhundert einen Garten an, der nach und nach als Schlosspark der Sommerresidenz zum Barockgarten ausgestaltet wurde, und zur Freude der Besucher in voller Pracht erhalten ist. Entlang der Orangerie gehen wir zum Eingang und beginnen unseren Gang vor dem langgestreckten Galeriegebäude beim Orangenparterre, geometrisch angelegte Flächen mit symmetrisch aufgestellten Orangen- und Zitronenbäumchen in Kübeln. Nach einem Blick auf in Ornamenten angelegte Blumenrabatten mit weißen Skulpturen gehen wir zur Graft und schnurrgerade entlang des Gewässers bis zum Eckpavillon am Ende, durch dessen Torbogen wir das Pendant an der anderen südlichen Ecke sehen. Zurück gehen wir den Weg durch die Mitte zur großen Fontäne, heute ohne Fontäne, zu vier kleinen quadratischen Gewässern genannt Schwanenteiche. Highlight zum Abschluss ist Niki de Saint Phalles Grotte. Hannovers Ehrenbürgerin hat hier ein ganz wunderbares Werk geschaffen. Ich werde verzaubert von hellen buntgespiegelten Flächen, Formen und allerliebsten Figuren. Ein einziges Leuchten in kräftigem Blau, Rot, Gelb, Orange, Grün, Silber und Gold. Herrlich verspielt und unbeschreiblich schön.
Die Niki-Grotte
Hannover Herrenhausen am 19. September 2018