Einen richtig schönen Sommertag haben wir erwischt, packen die Fahrräder auf das Auto und fahren nach Albersloh, um von dort nach Münster zu radeln. Entlang des Flüsschens Werse führt der Weg vorbei an Angelmodde, wo wir uns kurz die weiße Kirche anschauen. Dann weiter die Werse entlang. Beim Ausflugslokal „Pleistermühle“ entscheiden wir uns für ein erstes Projekt: Kaffeepause im Biergarten.
In Münster ist dann die schattige Promenade ein prima Ort zum Radeln. Richtig viel los hier, auf der rechten Seite eine Ansammlung. Das hatten wir doch vor ein paar Wochen, als wir „Nietzsche’s Rock“ entdeckten. Stopp, ein Skulptur Projekt. Hier stehen sie um ein Wasserbecken herum und betrachten große Figuren. „Sketch for a Fountain“ nennt Nicole Eisenmann das Werk mit fünf großen Figuren, drei aus Gips, zwei aus Bronze. Plan für einen Brunnen. Die weiße Gestalt im Vordergrund stützt sich auf die Ellenbogen, dem Wasser zugewandt und seltsam kopflos. Eine weitere sitzt am Beckenrand und schaut wie meditierend über das Wasser. Dahinter relaxt ein Weißer in Seitenlage und gegenüber dem Kopflosen liegt eine Bronzegestalt auf dem Rücken. Mit den Händen hält sie ein Gefäß auf dem Bauch, in das gerade jemand Wasser füllt. Am auffälligsten ist der Bronzeriese. Der steht auf einem Podest im Brunnenbecken und streckt seinen Körper stolz dem Himmel entgegen. Der Kopflose? Ich höre einem Gespräch zu. Dessen Kopf wurde bei Nacht und Nebel von unbekannten Dummköpfen abgetrennt und ist später im Gebüsch wieder aufgetaucht. Die Künstlerin will das Projekt nun so lassen.
Ein weiteres Skulptur Projekt wollen wir uns ansehen. Im Münsteraner Binnenhafen hat die Künstlerin Ayse Erdmen aus Containern, Stahlträgern und Gitterrosten unter der Wasseroberfläche einen Steg von der Nord- zur Südseite des Hafenbeckens installiert. Reges Treiben herrscht an der Treppe, schöne Abkühlung in jedem Fall. Schuhe und Strümpfe aus, Hose hochgekrempelt und los geht’s. Wie in einer Prozession sind Mütter und Väter mit ihren Kindern und Großmütter mit Enkeln unterwegs, alle wagen den Gang über die unsichtbare Brücke. „On water“. Ja, es sieht lustig aus, wie diese Schlange von Menschen langsam im knietiefen Wasser an das gegenüberliegende Ufer watet.
Wir umrunden dann mit den Bikes das Hafenbecken und schauen uns das Spektakel noch einmal von der anderen Seite an. Von dort finden wir den Weg zu einem weiteren Münsteraner Gewässer, dem Dortmund-Ems-Kanal. An dessen Ufer wird gesonnt, gebadet, gelaufen und geradelt. Unser letztes Projekt für heute: Picknickpause am Kanal. Lupinenburger und Bananen aus der Fahrradtasche. Nach insgesamt 43 Kilometern erreichen wir schließlich wieder den Parkplatz in Albersloh.
Track zur Radtour Albersloh-Münster-Albersloh am 7. August 2017