Wenn ich im Netz nach dem Begriff „ExtraSchicht“ suche, finde ich „lange Nacht der Industriekultur“. Das trifft es wunderbar. In vielen Städten und an verschiedenen Schauplätzen im Ruhrgebiet findet diese Veranstaltung seit dem Jahre 2001 jährlich und nach zweijähriger Coronapause in diesem Jahr wieder statt, in Hamm in den Kulissen des ehemaligen Bergwerks Ost, dem zukünftigen CreativRevier.
Und wie schön, dass zu diesem Anlass die Spuren des Hammer Bergbaus auf der Zeche Heinrich Robert mit allen Facetten wieder lebendig werden. Wie viel Vorbereitung und Arbeit muss es gekostet haben, dieses schöne Gelände so vielen Menschen aus Hamm und dem gesamten Ruhrgebiet zugänglich zu machen. Da begehen wir Kellerräume, gestaltet mit Farbe und Licht, Bartischen und -hockern sowie Werken von Künstlern an Wänden und auf kleinen Bühnen zum Anschauen und Verweilen.
Schauen, schöne Motive entdecken und nachdenken über Freiheit und Hoffnung. Beim Rundgang draußen sehen wir den Hammerturm aus einer ganz anderen Perspektive als von der Kamener Straße, freuen uns zu sehen, wie schön sich die Natur Flächen zurück erobert hat und gelangen zu einer Fotosession, von einem ehemaligen Bergmann liebevoll ausgestattet mit Arbeitsjacke, Helm, Grubenlampe und Kohlenschaufel.
Die findet auf einer Bank im nachgebauten Adener Stollen statt, vor der Fotokulisse eines viele Meter unter Tage arbeitenden Bergmanns. Drinnen gibt es Tanz- und Theaterperformances in kleinen Räumen, Gängen, Ecken und durch die ehemalige Waschkaue schweben „Klänge aus Anatolien“ unter unzähligen Drahtkörben, in denen bis zum Jahre 2009 Bergleute ihre Kleidung unterbrachten und hoch oben unter die Hallendecke hängten.
Es geht auch lauter, zum Beispiel beim „Rockorchester Oberhausen“ mit „Viva la Vida“, „We will rock you“ und der „Hurricane“ landet direkt im grandiosen Feuerwerk, dessen rote Leuchtherzen zum Finale besonderen Applaus verdienen.
ExtraSchicht im CreativRevier Hamm am 25. Juni 2022