Auf dem Weg von der A4 durch Bad Hersfeld und Bebra zum Meißner im Holleland tangierten wir den Ort Sontra, mir völlig unbekannt. Beim Schlendern durch eine sonntäglich stille Gasse zum Marktplatz wird mir schon klar: Dieses Städtchen hat einmal bessere Zeiten gesehen. Im prächtigen Rathaus ist ein Bergbaumuseum untergebracht, heute jedoch geschlossen. Etwas höher gelegen ist ein Kirchturm ist zu sehen und nach etwa hundert Metern zwischen schönen alten Fachwerkhäusern gelangen wir an eine prächtige Kirche. Die evangelische Stadtkirche, lese ich später in Wikipedia und dass es das Örtchen bereits ab dem 8. Jahrhundert gibt, dass Sontra einmal zur Hanse gehörte und deshalb „Hänselstadt“ genannt wird und dass es hier Kupfer- und Schieferbergbau gab, der jedoch zur Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde.
Jedenfalls ist ein schöner mittelalterlicher Stadtkern mit denkmalgeschützten, zum Teil renovierten, Fachwerkhäusern erhalten. Und ich lese, dass Sontra bis zur Wende im Jahre 1989 von der hessischen Zonenrandförderung profitierte und dass danach die Fördergelder ins Nachbarland Thüringen flossen, wodurch die Entwicklung dieses schönen Städtchens jahrzehntelang ins Hintertreffen geriet. Ich hoffe auf bessere Zeiten für diesen sehenswerten Ort. Auf dem Rückweg entdecken wir noch ein schmales Häuschen, dessen historische Bedeutung nirgendwo erwähnt wird. Insgesamt eine schöne Sonntagsentdeckung in jedem Falle.
Sontra in Hessen am Sonntag, dem 13. Oktober 2019