Wenn ich in Alsfeld eine der Gassen hochlaufe und auf dem mittelalterlichen Marktplatz ankomme, wundere ich mich jedes Mal über die prächtigen Gebäude, eins schöner als das andere. Alsfeld muss einmal sehr reich gewesen sein. Und so war es wohl auch. Ich lese im Flyer vom Touristenbüro, dass einerseits die Verkehrslage als Münzort an der Straße zwischen Frankfurt und Leipzig sehr günstig war, andererseits die hessischen Landgrafen und tüchtige Bürger in Handwerk und Handel für den Aufschwung sorgten. So entstanden Türme, Walpurgiskirche, Kloster und viele schöne Häuser, allen voran das imposante Alsfelder Rathaus. Der Fachwerkbau auf der ehemaligen Markthalle, den aus Stein gebauten Spitzbögen und dem Schieferdach mit zwei Türmen ist das unverwechselbare Wahrzeichen der Stadt.
Gleich daneben befindet sich Alsfelds ältestes Fachwerkhaus mit der freakigen „Buchhandlung am Rathaus“, seit Jahrzehnten in gleichem Ambiente. Es habe „außenrum fast genauso viele Holzbalken wie Bücher innendrin“, heißt es auf der Homepage. Das garantiert allerhöchsten Stöberfaktor. Zu erwähnen sind auch zwei interessante Zeugen aus ferner Vergangenheit, die Alsfelder Elle am Rathaus und der eiserne Ring an der Mauer des Weinhauses. Sie erzählen von Zeiten, in denen außer Einkauf und Information auch das Sensationsbedürfnis die Leute auf den Marktplatz lockte, wo Menschen am Pranger öffentlich bestraft wurden. Peinlich in jedem Falle. Zum Stadtnamen finde ich eine kleine Anekdote. Drei Ritter sollen sich in der Nähe der Ansiedlung aufgehalten haben, der Wind habe einem die Kopfbedeckung immer wieder weggeweht. „Verdammt, als fällt mer de Hut vom Kopp“, soll der gesagt haben. Es gibt im Flyer weitere Erklärungen zum Stadtnamen, aber diese merke ich mir mal.
Meine Vorfahren stammen aus Ruppertenrod, das ist in der Nähe! Ich war aber noch nicht dort. Sieht nach einer schönen Gegend aus!
LG
Patricia