Irgendwo an der langen holländischen Nordseeküste liegt ein Ort namens Zandvoort aan Zee, einigen vielleicht bekannt als Standort für eine Autorennbahn und für seinen Strand, an dem entlang man in südliche und nördliche Richtung kilometerweit laufen, joggen oder Fahrrad fahren kann. Es ist auch kein Problem in einem der zahlreichen Hoteltürme zum erschwinglichen Preis ein Zimmer zu bekommen, zum Beispiel im 16. Stock eines Hotelpalastes, im wohl höchsten Turm der Gegend untergebracht. Wenn man nicht den Meerblick, sondern die preisgünstigere Stadtseite wählt, hat man eine gigantische Rundumsicht mit Blick auf das durchaus noch vorhandene Altstädtchen mit Kirche, niedlichen Häusern mit idyllisch bepflanzten Vorgärten und in einiger Entfernung bis zum Flughafen Amsterdam Schipphol, wo man bei guter Sicht den Starts und Landungen im Minutentakt zuschauen kann. Zu allem hat Zandvoort einen weiteren Vorteil und das ist der kleine Bahnhof mit Anbindung an die Metropole Amsterdam, die man im Halbstundentakt mit der holländischen Eisenbahn erreicht.
Gemütlich steigt man in den bereits wartenden Wagen ein, fährt gut eine halbe Stunde bis Amsterdam Centraal, verlässt das hektische Treiben im alten Bahnhofsgebäude und ist sogleich mittendrin in der unvergleichlichen Mischung aus Straßen, Gassen und Kanälen, Grachten genannt, und schwimmt mit zwischen all den Fußgängern, Auto- und Radfahrern, die hier durchaus Vorfahrt haben und ihre Vehikel an allen Ecken, vorgesehenen und nicht vorgesehenen Stellflächen und gerne auch an den Geländern der Brücken über die zahlreichen Grachten parken. Regen? Da scheinen die holländischen Radfahrer ziemlich schmerzfrei zu sein. Bei ihnen sind Regensachen längst noch nicht angesagt, wo wir schon längst Handschuhe ausgepackt haben, um beim Regenschirm halten keine kalten Finger zu bekommen.
Nun, das richtige Wetter, um endlich einige Amsterdamer Museumsattraktionen aus ihrer Können-wir-immer-noch-machen-Ecke rauszuholen. Selbst die Serpentinen vor der Kasse zum neu erbauten Van-Gogh-Museum stehen wir durch und erleben dank der grandiosen Bilder und prima Erläuterungen des Audioguides ein Stück weit das Auf und Ab im Künstlerleben dieses großen Meisters und einiger Zeitgenossen, mit denen er eine Zeit lang gemeinsam geschaffen hat, wie Paul Gaugain. Ein I-Tüpfelchen bildet die Sonderausstellung „Vincent & Edvard – Twee bijzondere levens“, eine Gegenüberstellung von Leben und Werk des Vincent van Gogh und des viel jüngeren Edvard Munch. Am darauffolgenden Tag rät der Wettergott, nun endlich auch den Weg in das Riksmuseum zu finden, auch hier wurde ein neuer Trakt angebaut. Es heißt, in diesem Museum könne man viele Tage lang entdecken und entdecken. Das stimmt wohl, und so picken wir uns Hightlights heraus von holländischer Geschichte über die alten Meister des gemalten Lichts wie Rembrandts Nachtwache und einer unglaublich schönen mehrstöckigen Bibliothek.
In nur gut zehn Minuten von Zandvoort erreichen wir mit der Eisenbahn ein Städtchen, dessen Namen ich bisher eher mit einem Song über einen New Yorker Stadtteil in Verbindung gebracht habe. Es ist Haarlem, ein Ort mit einem wunderschönen Marktplatz, dem „Grote Markt“, einer Kirche, die ihresgleichen sucht und Kanälen und Brücken, die teilweise durchaus an Ecken in Amsterdam erinnern. In diesem Ort hat einer der ganz großen holländischen Meister gewirkt, Frans Hals, dem ein eigenes Museum gewidmet ist. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Teylers Museum, dessen Räume und Exponate so erhalten geblieben sind, wie es seinerzeit eingerichtet wurde, eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert mit physikalischen Aufbauten, herausragenden Werken aus der holländischen Malerei und vielen Fundstücken wie Skelette und Mineralien. Dieses beschauliche Kleinod mit großer Vergangenheit, zwischen der Metropole Amsterdam und dem Meer gelegen, ist für mich die Entdeckung dieser holländischen Tage im Oktober.
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