Nach 13 Jahren war es so weit, ich brauchte ein neues Fahrrad. Da ich außer Einkaufs- und Kurztouren im Umfeld ein bis zwei mehrtägige Radtouren mit Gepäck pro Jahr mache und mit zunehmenden Jahren doch schon mal das Limit der Muskelkraft zu spüren bekam, entschied ich mich nach sehr langer Überlegung für ein E-Bike. Da gibt es ja verschiedene Ausführungen und Bauweisen, das heißt verschiedene Arten, wie die Unterstützungstechnik im Fahrrad eingebaut ist, das heißt der Akku im Rahmen, auf dem Gepäckträger oder im Kettenkasten.
Bei Zweirad Köster in der Hammer Ostenallee wurde ich schließlich fündig.
Und das ist nun mein Neues: Ein schwarzes E-Bike vom holländischen Hersteller Batavus, Fuego E-go 7 mit zwei Akkus, einen in Reserve und einen im Kettenkasten, was mir sehr gut gefiel, muss ja nicht gleich jeder sehen, dass es ein E-Bike ist. Aufladen kann ich ihn entweder über einen Zugang am Steuerdisplay oder mit einem Verbindungselement versehen in der Steckdose, natürlich nur über das zugehörige Netzgerät.
Der Motor ist ziemlich unauffällig im Vorderrad eingebaut, das finde ich auch sehr elegant. Die Unterstützung ist eingeteilt in 4 Modi, dem Eco-Modus und drei Steigerungen, die ich (für mich) leichte, mittlere und volle Power nenne. Gesteuert wird mit einem Steuerelement links am Lenker, ähnlich wie die Naben-Gangschaltung für sieben Gänge, die sich rechts am Lenker befindet, ziemlich einfach zu bedienen.
Auf dem Display kann ich nachlesen, dass ich mit dem Fahrrad bisher 296,4 km zurückgelegt habe, das heißt seit der letzten Akkuladung 55 km. Und ich erkenne an der Darstellung des Akkustandes, dass ich mich noch im oberen Bereich befinde, das heißt, ich kann noch etliche Kilometer fahren. Wie viel genau, werde ich noch austesten.
Inzwischen hab ich mit meinem E-Bike eine mehrtägige Radtour mit Gepäck durch die Lüneburger Heide gemacht und war natürlich ein bisschen aufgeregt und sehr gespannt, wie ich mit dieser Technik klar komme, zumal ich mich entgegen dem wohlgemeinten Rat von Herrn Köster gegen die Mitnahme des zweiten Akkus entschieden hatte. Wer mal mit eigenem Gepäcktransport auf mehrtägiger Fahrradtour war, weiß, wovon ich rede, es geht um jedes klitzekleine Kilogramm, das man einspart.
Nun, bei unseren Etappen von bis zu 55 km lief es mit einem Akku wirklich super. Das Display zeigte am jeweiligen Zielort immer das oben abgebildete Level, nämlich wenig Verbrauch. Ich hab den Akku trotzdem jeden Tag ausgebaut und im Hotelzimmer aufgeladen, das dauerte ungefähr eine Stunde. Nun muss ich sagen, dass es sich in der Heide mit Steigungen in Grenzen hielt, was bedeutete, dass ich meistens im Eco-Modus fuhr. Allerdings war ich auf den langen sandigen Strecken um Wilsede für die Unterstützung sehr dankbar und hab mir auch mal volle Power gegönnt. Übrigens wäre es kein Beinbruch gewesen, wenn mir die Power ausgegangen wäre, es fährt sich auch ohne Unterstützung leicht wie ein normales Rad.
Was dieses neue Fahrrad für meine täglichen Besorgungen und Einkäufe bedeutet, sehe ich daran, dass in den vergangenen Wochen das Auto die Garage so selten wie nie verlassen hat, weil ich auch zu entfernter gelegenen Stätten und bei starkem Wind das Fahrrad nehme und sogar den einen oder anderen Schlenker in die Hammer Umgebung einbaue, sei es der Kurpark, den Bachlauf der Geinegge, die Lippeauen oder die schönen Wege am Kanal. Ach ja, noch ein Sätzchen:
Ohne fleißiges Strampeln geht gar nichts.
Radtour in die Lüneburger Heide
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