Richard Wagner: Genius oder Arschloch?

Rupi & WagnerOpern? Nein, danke. Richard Wagner? Charakterschwein. Hat seinem Freund die Frau weggeschnappt, ihm ein Kind untergejubelt und auf Kosten des bayrischen Königs in Saus und Braus gelebt. Dass ich meine Vorbehalte beiseite lege und versuche, diesen umstrittenen Komponisten zu verstehen, hat mit Wilhelm Ruprecht Frielings Opernerzählung zu tun. Er hat den Inhalt vom »Ring des Nibelungen« so nacherzählt, dass ich ihn einigermaßen kapieren kann. Doch worum geht es eigentlich in dieser verrückten Oper? Da wird geheuchelt, intrigiert und gemeuchelt. Beim Kampf um das edle Metall, dem »Rheingold«, bleibt die Liebe auf der Strecke. Heißt also das Motto »Edelmetall oder Liebe«? Darüber wollte ich von Rupi noch ein bisschen mehr wissen und habe ihn befragt:

Ist das Motto »Edelmetall oder Liebe« die Botschaft von Richard Wagner oder ist es deine Interpretation?

Wagner war ein von sozialistisch-anarchistischen Ideen begeisterter Utopist, der versuchte, das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft zu revolutionieren und dies konkret mit seinen Tonschöpfungen bewies. Inhaltlich verließ er die von anderen Opernkomponisten vorgezeichneten konventionellen Bahnen von Schmerz und Leid, von Liebe, Eifersucht und Tod, indem er eine Art Weltentstehungsgeschichte schrieb, bei der besonders den Frauengestalten die Rolle zukam, die ihnen auch historisch zusteht: Es sind starke Persönlichkeiten mit der Kraft, selbständig zu entscheiden.

Sie wehren sich dagegen, als Liebesdienerinnen verkauft zu werden und vertreten eigene Überzeugungen. Dazu zählt auch, dass sie sich für die Liebe entscheiden und es für unvorstellbar halten, dass jemand die Liebe verflucht, um Gold und damit Macht zu bekommen. Genau das aber tut der Nibelungenfürst Alberich, der das Gold verflucht, um den Ring der Macht aus dem geraubten Rheingold zu schmieden. Mit diesem zentralen Konflikt beginnt die gesamte »Ring«-Story.

Geld und Macht verhindern ein von Liebe geprägtes Miteinander?

Wagner spiegelt in seinem »Ring« alle Facetten der Seele: tiefe Niedergeschlagenheit ebenso wie grenzenlosen Triumph, Wonne und Wahn, Freud und Leid.

Sein Werk ist antiautoritär angelegt, was mir persönlich gut gefällt: Die Macht der autokratisch herrschenden Götter wird gebrochen, die Menschen nehmen ihr Geschick in die eigenen Hände. Doch immer wieder stehen einer friedlichen und freudvollen Entwicklung Raffgier, Missgunst und Neid entgegen.

Wagners »Botschaft« erschließt sich aus der Kenntnis seines Werkes; er träumt von einem freien, selbstbestimmten Menschen, der sich nicht länger knechten und unterdrücken lässt. Für mich ist das eine Vision, die heute ebenso aktuell ist wie vor 150 Jahren.

Im 19. Jahrhundert gab es eine ganze Reihe herausragender Komponisten mit bemerkenswerten Aufführungen in den großen europäischen Städten. Wie kamst du darauf, dich ausgerechnet mit Richard Wagner zu beschäftigen?

Seit meiner Kindheit faszinieren mich Opern als Gesamtkunstwerke, und ich stehe den Tondichtern des 19. Jahrhunderts entsprechend neugierig und aufgeschlossen gegenüber. Dazu zählen in erster Linie die großen italienischen Komponisten: Gaetano Donizetti steht beispielsweise auf meiner persönlichen Hitliste ganz weit oben.

Als Journalist hatte ich das Glück, ein wenig über Musiktheater schreiben und mich insofern tiefer damit beschäftigen zu dürfen. Das hat das Feuer weiter entfacht. Seit 2006 betreibe ich einen Opern-Blog, mit dem ich anregen möchte, die farbenfrohe Welt der Klassik mit Freude und Gewinn zu besuchen.

Zu Richard Wagner habe ich über die Musik und die Sprache gefunden. Eine Wagner-Oper ist wie ein gigantisches Rockkonzert. »Der fliegende Holländer« geht mir ebenso tief unter die Haut wie die ersten Konzerte von Jimi Hendrix und The Cream, wo ich seinerzeit in den ersten Reihen fieberte.

Wagner steht für mich in direkter Verbindungslinie zu der Musik, die mich in wilden Jugendjahren begeisterte und versprüht zugleich den literarischen Humor, den ich bei Charles Dickens, Alphonse Daudet und anderen Autoren des 19. Jahrhunderts liebe.

Kein Kunstwerk geht mir so unter die Haut, bringt so viele Saiten in mir zum Schwingen wie »Rheingold«, »Holländer« und »Meistersinger« sowie andere Werke aus der Feder des Meisters. Vielleicht ist es ein Reifungs- oder Gärungs- oder Alterungsprozess, der meine Begeisterung für Wagner entfachte, denn früher wäre mir das Operngekreisch gänzlich abgegangen und die Musik greisenhaft erschienen. So veränderte ich mich ohne Not im Laufe der Jahrzehnte, und mein Geschmack entwickelte sich. Eine konsequente wenn auch unerwartete Entwicklung!

Insbesondere Wagners Mammutwerk, die Tetralogie »Der Ring des Nibelungen«, hast du dir vorgeknöpft und eine Opernerzählung geschrieben. Hast du dich dabei streng an die Libretti gehalten?

Wagners »Ring« ist wohl die komplexeste Tondichtung der Musikgeschichte. Ich habe mich ausführlich mit seinen Quellen, beginnend mit dem »Nibelungenlied« aus dem 12. Jahrhundert, beschäftigt und dazu viele Originalquellen gelesen.

CoverWagnerRingI-IVBei meinen Besuchen von Aufführungen bin ich immer wieder auf die Tatsache gestoßen, dass es keinen jungen zeitgemäßen Opernführer gibt, der mir das komplexe Werk und seine Hintergründe und Bezüge erschließt. Deshalb habe ich kurzerhand selbst vier Opernführer zu den vier Opern, die den »Ring« bilden, in heutigem, umgangssprachlichem Deutsch verfasst und als E-Books veröffentlicht. Dabei halte ich mich streng an das von Wagner selbst verfasste Libretto, das auch den Inszenierungen zugrunde liegt. Den Einzelbänden habe ich das Original-Libretto hinzugefügt, damit der Leser vergleichen kann. Den vollständigen Opern(ver)führer »Der Ring des Nibelungen« gibt es – ohne Libretti – sowohl als Elektro- wie als Papierbuch.

Du sagst, du hast etliche Aufführungen besucht. Wo war das und wie hast du die erlebt?

Wie viele Wagner-Inszenierungen ich im Laufe der Jahrzehnte gesehen habe, weiß ich nicht. Es sind sicherlich weit über hundert. Ich war unter anderem in Bayreuth, Salzburg, Frankfurt, Mailand, Genf, Paris, London und New York. Ich durfte Aufführungen an mächtigen Häusern erleben, wo Geld für Ausstattung und Spitzensänger keine Rolle spielen wie auch an kleinen Häusern, in denen versucht wurde, Wagner mit bescheidensten Mitteln darzubieten.

Dabei gab es aus meiner Sicht großartige werkgetreue Inszenierungen, es gab auch mächtige Flops, die keiner Erinnerung wert waren. Insgesamt positiv finde ich die Entwicklung, dass nicht mehr nur fette Matronen mit gewaltigem Brustkorb und entsprechend beleibte Herren interpretieren. Inzwischen gibt es eine Generation jüngerer Sänger, denen man ihre Rollen (z.B. als schwertschwingende jugendliche Liebhaber und Drachentöter) auch abnimmt.

Rupi vor Bayreuther FestspielhausDas große Problem von Neuinszenierungen besteht aber letztlich darin, dass jeder Regisseur besonders glänzen möchte und krampfhaft versucht, dem Stoff irgend etwas Neues abzugewinnen. Wenn ein Regisseur (wie jüngst in Mailand geschehen) beispielsweise versucht, Elsa von Brabandt, die weibliche Hauptpartie in Wagners »Lohengrin«, als eine vom Burnout-Syndrom geplagte Dame darzustellen und daraus ihr Handeln erklärt, dann bleibt mir nur ein Kopfschütteln.

Besondere Freiheiten der Interpretation der Ring-Tetralogie nimmt sich die Theatergruppe Kaminski ON AIR mit dem herausragenden Schauspieler Stefan Kaminski und vier wunderbaren Musikern. Mit allen zur Verfügung stehenden Ausdrucksmitteln wie Textgestaltung, Songs, Stimmen, Mimik, Instrumente, Bühnen- und Lichteffekte experimentiert die Gruppe mit dem Stoff und inszeniert das von dir herausgearbeitete Motto eindrucksvoll. An diesem Projekt bist du beteiligt. Willst du darüber noch ein bisschen erzählen?

Stefan Kaminski ist ein Ausnahmetalent. Ebenso wie ich wurde er bereits beim ersten Hören von Wagners »Ring« elektrisiert. Äußerst geschickt und ohne Wagner ein Haar zu krümmen, seziert er den Stoff und schuf eine Art »Heavy-Metal-Oper«, die als dreidimensionales Live-Hörspiel dargeboten wird. Mich hat seine Arbeit derart überzeugt, dass ich die vierteilige Show produzierte, die im Ergebnis inzwischen auf DVD und CD erhältlich ist.

Formaler Anlass war das Wagner-Jahr 2013, in dem der 200. Geburtstag des Komponisten gefeiert wird. Kaminski ON AIR gastiert deshalb auch mit dem Vierteiler bei großen Opern- und Schauspielhäusern in Berlin, Wien, Luxemburg, Frankfurt sowie in der »Höhle des Löwen«, in Bayreuth.

Kaminski PR-Rheingold

Hast du dich bei deinen Recherchen über den musikalischen und literarischen Bereich hinaus auch für die politischen Gegebenheiten des spannenden 19. Jahrhunderts interessiert? Wie ordnest du im Zusammenhang mit der deutschen Revolution und den Anfängen der Demokratiebewegung die Rolle von Richard Wagner ein?

Es liegt auf der Hand, sich auch mit den gesellschaftspolitischen Gegebenheiten des 19. Jahrhunderts zu befassen, wenn man sich Wagner nähern möchte. Der Komponist selbst war bekanntlich ein revolutionärer Geist, der nicht nur mit dem konsequenten Einsatz der Leitmotivistik die Musikgeschichte umkrempelte. Er war auch ein politisch heller Kopf, der aktiv für die Freiheitsideale des Vormärz kämpfte. Wagner kannte Heinrich Heine, er beschäftigte sich ausführlich mit den Thesen Feuerbachs und den Schriften des Anarchisten Proudhon. All das brachte ihn zu seiner Aussage, die später den roten Faden im »Ring des Nibelungen« bildete: »Solange Eigentum Privilegien birgt, solange bedeutet privilegiertes – also erpresserisches – Eigentum Diebstahl«.

1848 schloss Wagner sich der Märzrevolution in Dresden an, wo er Michail Bakunin kennenlernte. Er stritt für eine grundlegende Theaterreform am Hoftheater und entwickelte seine Idealvorstellungen über den Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft. Im Folgejahr beteiligte er sich am Dresdener Maiaufstand, wurde darauf steckbrieflich gesucht und musste aus Deutschland fliehen.

Wagner war zu Lebzeiten und ist heute heftig umstritten. Das ging und geht von strikter Ablehnung bis zur totalen Begeisterung. Wie erklärst du dir das?

Wie kaum ein anderer Künstler hat Wagner schon zu Lebzeiten stark polarisiert. Der von sich selbst als »Genie« überzeugte Egomane muss wohl, nach allem was wir heute über ihn wissen, ein ziemliches Arschloch gewesen sein. Er galt als »Pumpgenie« und beglich seine Schulden nicht, er lebte gern auf größerem Fuße, als ihm seine Einkünfte erlaubten, und er versuchte auf alle möglichen Arten seine Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren. Dazu zählte sicherlich sein aufgebauschter Antisemitismus, mit dem er gemeinsam mit seiner Frau Cosima versuchte, von der höheren Gesellschaft anerkannt zu werden.

Auf der anderen Seite hatte er viele jüdische Freunde und vertraute zum Ende seines Lebens die Uraufführung seines »Parsifal« Hermann Levi an, der Sohn eines Rabbiners war. In seinem Werk, und das ist wohl das Wesentliche, lässt sich zum Glück keine antisemitische Zeile finden.

Problematisch für unseren Umgang mit Wagners Werk ist aber auf jeden Fall die Begeisterung Adolf Hitlers für die Oper »Rienzi«, die der Anstreicher aus Österreich in seiner Münchener Zeit laut Aussage in »Mein Kampf« häufiger besucht haben will als sie überhaupt gespielt wurde. Das Vorspiel dieser Wagner-Oper wurde nach der Machtergreifung zur Eröffnung der NSDAP-Parteitage gespielt. Damit wurde die symphonische Dichtung als »Nazi-Musik« abgestempelt, und Wagner gilt seitdem als »Brauner«.

Wer sich heute mit Wagner beschäftigt und beispielsweise die Inszenierung von Kaminski ON AIR erlebt, dem fällt es wie Schuppen von den Augen: Der »Ring« als Gesamtkunstwerk hat nicht das Geringste mit dem völkischen Dumpfbackenungeist der Nazis und ihrer kulturlosen Anhängerschaft gemeinsam. Wagners Werk ist musikalisch hochmodern und politisch brandaktuell wie weniges, das uns der Opernbetrieb liefert.

Ich glaube, es gibt bei der »Wagner-Ampel« nur rot und grün aber kein Dazwischen: Entweder man ist hingerissen oder man wendet sich mit Grausen ab. Der Mann polarisiert wie sonst kaum einer, denn wer streitet sich schon über Verdi, Donizetti, Meyerbeer, Mozart oder Stockhausen. »Normalerweise« geht es um Geschmack, man mag die Musik oder man mag sie nicht.

Bei Wagner geht es immer um Weltanschauung, und allein dieser Aspekt ist schon schräg. Das sollte jedoch niemanden davon abhalten, sich auf Wagner einzulassen und eine eigene Meinung zu bilden.

► Stichwort »Weltanschauung«. Warum schräg? Darüber und über die Vision »von einem freien, selbstbestimmten Menschen, der sich nicht länger knechten und unterdrücken lässt« muss ich jetzt mal nachdenken und danke dir einstweilen für dieses Gespräch, Rupi.

Hier geht es zu einem ganz besonderen Opernführer, zu Wilhelm Ruprecht Frielings Opern-Blog und zur Homepage von Stefan Kaminski und seinen Mitspielern:

Der Ring des Nibelungen I – IV

Wilhelm Ruprecht Frielings Opern-Blog

Kaminski ON AIR

Rezension zu „Der Ring der Nibelungen“: Edelmetall oder Liebe

Veröffentlicht unter Allgemein, Frieling, Interviews | Verschlagwortet mit , , , , | 7 Kommentare

Wenn Autoren sich zusammentun

LeseprobenAufKindle

Wenn ein Autor einer Facebookgruppe eine Idee hat und eine Anzahl von Mitautoren dafür begeistern kann, ist man noch lange nicht am Ziel. Da gibt es die verschiedenen Vorstellungen und Sensibilitäten. Dank einer rührigen Freiwilligen mit ungeheurer Ausdauer und Liebe zu den Texten wird das Projekt tatsächlich zu Ende gebracht. Das Ergebnis ist eine Sammlung von Autorenvorstellungen und deren Projekte mit Leseproben aus allen Bereichen, die ein Leser sich nur vorstellen kann. Wie sind sie zum Schreiben gekommen? Welche Ideale verfolgen sie? Woher nehmen sie ihre Inspiration? Haben sie selbst Lieblingsautoren und was schreiben sie überhaupt? Da gibt es interessante Fitzel, faszinierende Schnippsel und große und kleine Geschichten aus dem Leben in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, erlebt, erdacht, erfunden, mit Fachkompetenz und Fantasieflügeln in Worte gebracht. Ja, wenn selbstpublizierende Autoren sich für ein Projekt zusammentun, dauert es manchmal eine Weile, bis sie sich gemeinsam präsentieren können. Umso schöner, wenn das Ergebnis dann als Buch zur Verfügung steht und wenn man sogar selbst dabei ist. Daumen hoch für diese außergewöhnliche Publikation.

Veröffentlicht unter Allgemein, Rezensionen | Verschlagwortet mit , , , , | 3 Kommentare

Malwida von Meysenbug zum Tod von Richard Wagner

WahnfriedGrab

Rom, Mittwoch 14. Februar 1883

Geliebte Olly, gestern hätte ich nicht gedacht, daß ich Dir heute solch eine Nachricht schreiben müßte; heute morgen war ich allein zu Haus, Trina war aus, die spese zu machen. Da schellt es, ich gehe an die Türe, es ist der Telegraphenmann. Ich habe immer einen Schreck, wenn ein Telegramm kommt, und ich weiß nicht, warum es mich heute besonders ergriff, so daß meine Hand zitterte, als ich es öffnete. Dennoch war ich weit entfernt zu ahnen, was es enthielt. Es war von Loukowsky und enthielt nur die Worte: „Wagner ist gestern 4 Uhr entschlafen“. Ich starrte das Blatt an und wollte meinen Augen nicht trauen, und als ich es doch nicht mehr bezweifeln konnte, überkam es mich wie etwas so Ungeheures, ein so unermeßlicher Verlust für die Welt, daß ich es nicht zu Haus aushielt. Ich mußte hinaus, es überwältigte mich zu sehr. Ich fuhr eilends aufs Telegraphenbureau und telegraphierte an Joukowsky, auch um nähere Nachrichten zu erbitten. Es muß ganz plötzlich gekommen sein, denn vorige Woche hatte ich noch einen Brief von Cosima, der Eva diktiert, da sie an den Augen leidet, in den Wagner selbst einige Worte geschrieben hatte und wo von Unwohlsein nicht die Rede war. Dann fuhr ich zur Dönhoff; ich fand sie in Tränen, in der Morgenzeitung hatte es schon ein Telegramm aus Venedig verkündet. Sie war auch ganz außer sich, und wir besprachen es, daß mit ihm das einzige ideale Leben, was in dieser Zeit noch auf Erden zu finden war, verschwindet. Die arme Cosima, wenn sie nur nicht auch stirbt, denn die Dönhoff sagte, sie habe schon so bleich und erschöpft ausgesehen, als sie jetzt in Venedig war, und sie ist doch so nötig jetzt für die Kinder, besonders Siegfried, und auch für die Sache. Nun wird’s wohl schwerlich Parsifal-Aufführungen dies Jahr geben.
Adieu mein Engel für heute; ach wie schnell wird man auf ewig getrennt.

aus: Im Anfang war die Liebe, Briefe an ihre Pflegetochter von Malwida von Meysenbug, hrsg. von Berta Schleicher, C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung München 1927, dritte Auflage (S. 167/168)

CoverLiebeOlly

Foto oben: Grabstätte von Cosima und Richard Wagner im Garten der Villa Wahnfried in Bayreuth © Renate Hupfeld

E-Book: Malwida und der Demokrat

Veröffentlicht unter Allgemein, Zeitbilder | Verschlagwortet mit , , , , | Schreib einen Kommentar

Edelmetall oder Liebe

WagnerKindleRingDass ich als überzeugte Anhängerin der Fraktion Wagner-nein-danke meine Vorbehalte beiseite lege und nun versuche, mich von einer anderen Seite diesem Komponisten des 19. Jahrhunderts zu nähern, ist der Erzählung „Der Ring des Nibelungen I – IV“ von Ruprecht Frieling zu verdanken.
Mein allererster Leseeindruck scheint meine Haltung zu bestätigen. Wie gehen die Figuren eigentlich miteinander um? Schöne Töchter, fiese Gestalten, Dämonen, Drachen, Intrigen, Raub, Mord, Erotik, Inzest, Psychosen. Nach One-Night-Stand und Ankündigung des Ring of Fire warte ich auf den Moment, wo es mich endlich packt. Das ist der Fall, als der unerschrockene Siegfried den Feuerring überwindet und zum ersten Mal in seinem Leben unsicher wird. Er entdeckt die auf den Felsen verbannte und verpanzerte Walküre und anstatt draufgängerisch den Panzer zu entfernen, agiert er liebevoll und sanft. Er hat sich verliebt. Schluss mit Horror. Endlich Liebe. Doch nein, es geht weiter mit Heuchelei, Intrigen und Gräueln. Mit einem k.o.-Drink wird Siegfried ausgeschaltet, erinnert sich an nichts und steckt mittendrin in diesem Pfuhl der Irrungen, Wirrungen und Grausamkeiten. Jetzt hoffe ich, dass die enttäuschte Amazone auf geschmeidigem Ross mit dem Schwert in der Hand das Ding herumreißt und den Helden zeigt, wie es geht. Doch nein. Sie schafft es nicht.
Zur Erstaufführung der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ in Bayreuth berichtete die Schriftstellerin Malwida von Meysenbug am 19. Juli 1876 ihrem Neffen: „Ich bin nämlich jetzt fast drei Wochen hier, wohne täglich den Proben bei und kann nur in Wahrheit sagen, daß etwas so Großes, so Außergewöhnliches in der Kunst noch nie dagewesen ist.“ Was machte Wagners Inszenierung seines vierteiligen musikalischen Dramas so außergewöhnlich? Die Antwort bekomme ich von Malwida auch nicht in ihrem „Lebensabend einer Idealistin“. Es ist ziemlich dürftig, wenn sie 1898 erinnernd schreibt: „Hier sollte ein Kulturwerk entstehen, wie die moderne Geschichte nichts Ähnliches aufzuweisen hatte, ein Kulturwerk im griechischen Geist, wo nur einmal im Jahr, losgelöst von den Fesseln der Alltäglichkeit, das deutsche Volk sich versammeln und im Spiegelbild höchster Kunstschöpfungen, sein eigenes edelstes Selbst verklärt erkennen sollte.“
Große Worte, doch worum geht es denn eigentlich? Ich nehme mir Frielings Erzählwerk noch einmal vor und fühle mich im ersten Bild des „Rheingold“ plötzlich wunderbar verstanden, wo er schreibt: „Die Rheinladies sind fest überzeugt, dass alles, was lebt, auch lieben will: Kein Lebewesen entsage der Liebe; also könne auch Alberich nie zu einer wirklichen Bedrohung für den Schatz werden.“ Die schönen Nixen irren. Das edle Metall wird geraubt und damit nimmt das Unheil seinen Lauf bis zum völligen Zusammenbruch der walhallischen Welt. Man kann es ruhig so stehen lassen, wenn der Erzähler im letzten Bild der „Götterdämmerung“ eine Frage in den Raum stellt: „Eine neue Zeit bricht an: die Ära der Menschen. Ob diese Spezies in der Lage ist, den Verlockungen des Goldes standzuhalten und ein freies und selbstbestimmtes Dasein zu führen?“
Wem es wichtig ist, zum 200. Geburtstag von Richard Wagner sein Halbwissen zu komplettieren und Vorbehalte abzubauen, die größtenteils auf Geschehnisse nach seinem Tod begründet sind, der sollte diese Opernerzählung unbedingt lesen. Der Autor hat die in zeittypischer Sprache geschriebenen Libretti für heutige Leser übersetzt und mit Frieling’schem Humor so spritzig geschrieben, dass man beim Lesen meint, Instrumente und Gesang zu hören, die Figuren plastisch vor sich sieht und laut lachen muss, zum Beispiel wenn der Recke an der Dame des Hauses herumfummelt. Und den Aktualitätsbezug hab ich ja wohl im vorigen Abschnitt deutlich gemacht.
Fullhouseempfehlung!!!!!

E-Book: Der Ring des Nibelungen I – IV Opernerzählung von Ruprecht Frieling

Homepage von Ruprecht Frieling

E-Book: Malwida [von Meysenbug] und der Demokrat

Veröffentlicht unter Allgemein, Frieling, Rezensionen | Verschlagwortet mit , , , , , | 2 Kommentare

The Next Big Thing Blog Hop

P1050736

The Next Big Thing Blog Hop ist eine Möglichkeit für Autoren (in der ganzen Welt) zu berichten, an welchem Projekt sie gerade arbeiten. Sie beantworten 10 Fragen zu ihrem nächsten Buch. Zusätzlich erwähnt man die Person, die einen vorgeschlagen hat, und nennt selber 5 Autoren/Autorinnen, die als nächstes die Fragen beantworten. Ich wurde freundlicherweise von Autorin Carola Kickers vorgeschlagen.

Hier nun die 10 Fragen und meine Antworten:

Was ist der Arbeitstitel Ihres Buches?

Malwida trifft …

Woher kam die Idee für das Buch?

Auf der Suche nach interessanten Frauen im 19. Jahrhundert entdeckte ich Malwida von Meysenbug. Mich faszinierte die für die Zeit ungewöhnliche Selbständigkeit, sodass ich einige Episoden aus ihrem Leben literarisch bearbeitete, immer aus der Sicht einer Frau ihrer Zeit im Spannungsfeld zwischen aristokratischem Elternhaus und ihrer Zuneigung zu rebellischen Demokraten wie Theodor Althaus, Gottfried Kinkel, Alexander Herzen und Giuseppe Mazzini. Einen Vorgeschmack gibt es in meinem E-Book Malwida und der Demokrat

Unter welches Genre fällt Ihr Buch?

Historische Erzählung

Wie lautet die Ein-Satz-Zusammenfassung Ihres Buches?

Eine Aristokratin im 19. Jahrhundert in ihrem Bemühen um selbständiges Denken, eigene Überzeugungen und Unabhängigkeit.

Welche Schauspieler sollten Ihre Charaktere in einer Filmumsetzung spielen?

Malwida: Maria Furtwängler
Theodor: Daniel Brühl
Gottfried: Moritz Bleibtreu
Alexander: Christian Ulmen
Guiseppe: Matthias Schweighöfer

Werden Sie Ihr Buch selbst verlegen oder wird es vertreten durch einen Agenten?

Ich werde das Buch selbst verlegen, E-Book und Print.

Welche anderen Bücher würden Sie mit Ihrem Genre vergleichen?

Zurzeit kenne ich kaum Autoren, die in derselben Weise an historischen Stoffen arbeiten wie ich, sozusagen als Dokudrama. Diesen Begriff hab ich zum ersten Mal von Heinrich Breloer gehört. Sein Werk „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ fällt mir nun auch dazu ein.

Was sonst könnte das Interesse des Lesers für Ihr Buch wecken?

Die Aktualität des Wirkens außergewöhnlicher Persönlichkeiten des unglaublich spannenden 19. Jahrhunderts, die für ihre Überzeugungen gekämpft, gelitten und mit ihrem Schaffen den Grundstein für unsere heutige Demokratie gelegt haben.

Wie lange haben Sie gebraucht, um den ersten Entwurf Ihres Manuskriptes zu schreiben?

Den Stoff recherchiere ich seit vielen Jahren und am publikationsfähigen Manuskript arbeite ich noch.

Möchten Sie andere Autoren für das Interview nominieren?

Mach ich gerne: Norman Nekro, Carmen Sylvia Bauer

„Malwida und der Demokrat“ im Kindle Shop

„Malwida und der Demokrat“ im beam eBook Shop

Veröffentlicht unter Allgemein, Schreiben und Publizieren | Verschlagwortet mit , , , | Ein Kommentar

„Die Braut friert leise …“


Der Herausgeber von WELTENDE ist nicht nur ein liebenswerter Bücherprinz und kompetenter Ratgeber für Indie Autoren, sondern auch und vielleicht vor allem ein guter Schatzfinder. Den Dichter Jakob van Hoddis hat Wilhelm Ruprecht Frieling bereits vor längerer Zeit entdeckt, doch erst jetzt mit der Publikation des E-Books einen Auszug seines Schaffens an das Licht befördert, siebzehn Gedichte, expressionistisch, surrelistisch, skurril, sarkastisch, schräg. Wie in der Zeile „Die Braut friert leise unterm leichten Kleide“ aus dem Gedicht vom „Todesengel“, dem „wüsten Freier“, weiß man als Leser zunächst nicht, ob man erheitert, verwirrt oder entsetzt sein soll. Was will der Dichter uns vermitteln mit seinen oft in krassem Widerspruch zueinander stehenden Bildern wie im „Weltende“ Menschen mit Schnupfen neben einstürzenden Brücken? Oder mit dem bleichen, blaugeäderten Frauenarm aus der Wand im Gegensatz zum zierlich Blut leckenden Katzentier im „Visionarr“? Beim Lesen von Frielings Vorbemerkung zur Lebensgeschichte des Dichters verzieht sich das Schmunzeln endgültig. Da hat es durchaus etwas von Apokalypse, wenn ein „starker Wind“ emporspringt und des „eisernen Himmels blutende Tore“ öffnet. Jakob van Hoddis Zeit war knapp bemessen. Nach dem Ausbruch einer psychischen Krankheit war für ihn selbstbestimmtes Leben und Schaffen nicht mehr möglich und unter der Diktatur nach 1933 verlor er auch das Wenige, was ihm blieb. Er wurde von den Nazihenkern verschleppt und ermordet.

Hier geht’s zum Buch: WELTENDE

Ruprecht Frieling performt: WELTENDE

Veröffentlicht unter Allgemein, Frieling, Rezensionen | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Ein Kommentar

Lesung beim Grabbepunsch

Grabbehaus in Detmold

Vor einigen Tagen durfte ich auf Einladung der Detmolder Grabbe-Gesellschaft meine Biografie „Theodor Althaus – Revolutionär in Deutschland“ beim Grabbepunsch im historischen Gasthaus in der Detmolder Braugasse vorstellen. Man mag fragen, aus welchem Grunde und was meinen Protagonisten mit Grabbe verbindet. Nun, die Grabbe-Gesellschaft fördert nicht nur das Gedenken an den Dramatiker Christian Dietrich Grabbe, sondern auch an andere in Detmold geborene Dichter wie Ferdinand Freiligrath, Georg Weerth und Theodor Althaus.

Letzterer stand allerdings bisher am wenigsten im Focus. Die Grabbianer zeigten sich hocherfreut über meine Althaus Publikationen, der im Aisthesis Verlag Bielefeld erschienenen Textsammlung „Zeitbilder 1840 – 1850“ und der Publikation der Lebensgeschichte. Und nicht nur das: Zur Biografie verfasste Hans Hermann Jansen eine wunderbare Rezension, die im soeben erschienenen Grabbe-Jahrbuch 2011/12 auf den Seiten 301 – 302 zu lesen ist und vermittelte mir besagte Gelegenheit, mein Buch einer Versammlung von höchst interessierten Zuhörern vorzustellen.

Pfarrhaus unter der Wehme in Detmold, Geburtshaus von Georg Weerth

Geburtshaus von Theodor Althaus[/caption]Das Sterbehaus von Christian Dietrich Grabbe steht in unmittelbarer Nachbarschaft des Geburtshauses von Ferdinand Freiligrath und gegenüber dem von Theodor Althaus in der Bruchstraße 2, von wo aus ich am Tag darauf einen kleinen fotografischen Rundgang auf seinen Spuren machte. Georg Weerth wurde übrigens im späteren Wohnhaus der Familie Althaus, dem Pfarrhaus unter der Wehme geboren.

Geburtshaus von Theodor Althausin der Detmolder Bruchstraße

So sind in der Nähe des Marktplatzes mit der Stadtkirche und dem Rathaus die vier Detmolder Dichter und Schriftsteller (Grabbe, Freiligrath, Weerth, Althaus) in schöner Nachbarschaft miteinander vereint.

Auf den Spuren von Theodor Althaus in Detmold

Informationen zu und Leseproben aus „Theodor Althaus – Revolutionär in Deutschland

Texte von Theodor Althaus

Vier Dichter aus Detmold (Grabbe, Freiligrath, Weerth, Althaus)

Veröffentlicht unter 1848, Allgemein, Schreiben und Publizieren, Theodor Althaus | Verschlagwortet mit , , , , , , | Schreib einen Kommentar

Mein Tag der unabhängigen Autoren

Zum heutigen „Indie Day“ fällt mir als erstes die Frau ein, von der ich das Wort Indie Autor zum ersten Mal gehört habe, Annemarie Nikolaus. Ich kenne sie inzwischen seit zehn Jahren und weiß zu schätzen, wie gut sie sich in der Welt der Autoren auskennt. Als unabhängige Journalistin und Verfasserin eines viel beachteten historischen Romans sowie Fantasy- und Mysterygeschichten ist sie inzwischen bestens bekannt. Viele Impulse bekam ich von ihr, was schließlich dazu führte, dass ich die Publikationen meiner fertig gestellten Manuskripte selber in die Hand nahm.

Mein zweiter Impulsgeber war Wilhelm Ruprecht Frieling. Dessen E-Book Autor sucht Verleger“ hat vor einem Jahr meine Einstellung zum Publizieren entscheidend beeinflusst z.B. mit seinen Aussagen zur Entwicklung des Buchmarktes, zum Selbstverständnis als Autor und seiner Beschreibung der Espresso Buchmaschine in London.

Meine dritte Empfehlung ist Wolfgang Schwerdt, der alle Facetten meiner Homepage bis in die tiefsten Ecken studiert hat, meine erste Publikation nicht nur mit literarisch fachlicher, sondern auch mit historischer Kompetenz gelesen und rezensiert hat und mich im Kulturstrom Interview in besonderer Weise herausforderte.

Last but not least fällt mir meine langjährige Freundin Elsa Rieger aus der gemeinsamen Zeit beim Mitmachprojekt des Schreib-Lust Verlages ein. Sie ist inzwischen eine bekannte und erfolgreiche Autorin und Förderin von Indie Autoren, die sie interviewt und in ihrem (e)-BOOK-SALON vorstellt.

Lutz Schafstädt ist auch einer derjenigen, die ich seit Jahren als Mitglied des Schreib-Lust Mitmachprojektes kenne und für mich wie Annemarie in der Indie Szene ein Autor der ersten Stunde. Mit der Publikation seiner E-Books, seinem Blog eBook-Sonar, der Gründung der Facebookgruppe Der E-Book Klub mit der täglich aus Tweets mit dem Hashtag #debk erscheinenden Online Zeitung war er für mich Richtung gebend.

Bei meinen allerersten zaghaften Schritten auf social media Plattformen lernte ich R.D.V. Heldt kennen. Alles, was ich nach und nach entdeckte, hatte Jo längst in die Tat umgesetzt und wie Annemarie kennt sie sich mit all den Möglichkeiten des unabhängigen Publizierens bestens aus. Irgendwann entdeckte ich auch, dass sie die Facebookgruppe „Portal für Leser, Autoren, Blogger, Grafiker“ administriert, zusammen mit Scully van Funkel , Elsa, einigen Mitgliedern, die nicht mehr dabei sind und anderen, die neu hinzugekommen sind.

Mehr zum Tag der unabhängigen Autoren im Blog von Wolfgang Schwerdt

Veröffentlicht unter Allgemein, Schreiben und Publizieren | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Ein Kommentar

Werkstatt erzählendes Sachbuch

Vom Leben zur Geschichte
Werkstatt erzählendes Sachbuch: Biographien
3. bis 5. April 2011 in der Bundesakademie Wolfenbüttel

Die drei Tage in der Schünemann’schen Mühle waren informativ, intensiv und motivierend. Vierzehn Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich waren angereist mit ihren jeweiligen Biographieprojekten. Protagonisten aus mehreren Jahrhunderten wurden lebendig. Wer kennt zum Beispiel Fanny von Arnstein, Ulrich Müther oder Robert Lax? Neben in beeindruckender Weise dargebotenen Informationen und Denkanstößen gab es Schreibaufgaben, die es in sich hatten. Da kam wohl mancher an seine „Schmerzgrenze“ bei der Auseinandersetzung mit Fragen wie:

‚Was macht mein Projekt im Kern aus?‘, ‚Warum schreibe ausgerechnet ich diese Geschichte?‘, ‚Was macht sie aktuell?‘

Anhand eines Berichtes über seine eigene Publikation „Jurek Becker“, erschienen in der Reihe Suhrkamp BasisBiographien, zeigte Moderator Dr. Olaf Kutzmutz einige Facetten der Arbeit, von der Recherche über Strukturierung und Dramaturgie bis zu Verhandlungen und Zusammenarbeit mit einem Publikumsverlag.

Einige erfolgreiche, zum Teil aktuelle Biographien wurden daraufhin untersucht, ob und wie die jeweiligen Autoren es schaffen,
mit dem Anfangskapitel ihre Leser in die Lebensgeschichte des Protagonisten hineinzuziehen. Die anschließende Aufgabe, einen Einstieg für das eigene Projekt zu schreiben, mit dem genau das gelingt, war dann eine echte Herausforderung, für mich mit nachhaltiger Wirkung.

Und so beschäftigen mich mehr als zuvor die Fragen:
Wo liegen die besonderen, einzigartigen Knackpunkte dieses Lebens, das ich darstellen will?
Wie packe ich meine Leser gleich zu Beginn?
Und wie halte ich sie am Text ohne mit historischen Daten und Fakten zu langweilen?

Theoretische Hilfe: „Poetik des Faktischen – Vom erzählenden Sachbuch zur Doku-Fiktion“ Werkstattgespräche zusammengestellt von Annett Gröschner / Stephan Porombka (Hg.) bei „Klartext“

Mehr dazu auf meiner Homepage: www.renatehupfeld.de

Ermutigt zu einer zügigen Fortsetzung meiner biographischen Arbeit zu „Theodor Althaus“ im Anschluss an eine Anthologie mit Texten dieses Vormärzautors heißt nach den Wolfenbütteler Erfahrungen und Erkenntnissen das Motto:

WEITERMACHEN!!!!!

Und das habe ich dann ja auch gemacht, sodass im November meine erzählende Biografie als Print- und E-Book erscheinen konnte:

Theodor Althaus – Revolutionär in Deutschland

Mehr zu Workshops in der Bundesakademie Wolfenbüttel: Kleine Menschen in der Stadt

Veröffentlicht unter Allgemein, Schreiben und Publizieren | Verschlagwortet mit , , | Schreib einen Kommentar