Hanak beim Straßenfest am Eigelstein

An diesem Sonntag im Juni wird gefeiert auf der kleinen Meile zwischen der mächtigen Torburg und dem Zusammentreffen von Eigelstein, Eintrachtstraße, Weidengasse und „Unter Krahnenbäumen“. Straßenfest am Eigelstein. Das Wetter spielt mit und so schieben sich kleine und große Menschen dicht gedrängt zwischen Verkaufs-, Imbiss-, Getränkeständen, versammeln sich an einem der Steh- oder Biertische, vielleicht vor einer Bühne.

Vor eine dieser zwei Bühnen zieht es uns nach einem feinen Curry beim Thai Imbiss und Eisdessert bei Yomaro Frozen Yogurt. Die Kölner Band „Hanak“ performt unplugged eine kleine Auswahl ihrer Highlights. Trotz Hitze und reduzierter Besetzung bringen Micha Hirsch und seine Musiker das Kölner Publikum zum Mitsingen und Mitmachen. „Naach d’r Nächte“, „Engel“ und den „Haifischzahn“ schenken sie für ein „kleines Lachen“. Damit können wir doch nach ein paar schönen Stunden zum Bahnhof wandern und uns noch ein bisschen freuen.

Straßenfest am Eigelstein am 18. Juni 2017

„Hanak“ im Hard Rock Café Köln

Meine kleine Tour durch das Eigelsteinviertel 2014

Thai Imbiss und Yomaro Frozen Yogurt am Eigelstein

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Skulptur Projekte Münster 2017

Es war ein weiser Entschluss, sich beim Besuch der Skulptur Projekte in Münster zunächst einmal auf Objekte zu beschränken, die rund um Domplatz und LWL-Museum zu Fuß zu erreichen sind. Und es war gut, zur ersten Information im Museumsshop Katalog und Karte mit den Standorten zu erwerben. Rund um den Aegidiimarkt gab es dann gleich mehrere Werke zu besichtigen. Zwei junge Künstlerinnen, die sich als Duo „Peles Empire“ nennen, haben auf dem Parkplatz des Oberverwaltungsgerichtes ein in dekorativem Schwarzweiß gehaltenes kleines Gebäude errichtet, das sie „Sculpture“ nennen. Es handelt sich um eine gekachelte Giebelfassade mit hinterem Teil, das man begehen kann. Im schlichten Innenraum steht diagonal eine Art Bar, deren Musterung mir ganz gut gefällt und an der die Künstlerinnen wohl hin und wieder Besucher zu Gesprächen empfangen. Ein rumänisches Königschloss soll für die Miniatur Pate gestanden haben, lese ich im Katalog. Und das Objekt habe auch einen Lokalbezug. Die „historisierende Bauweise“ des Münsteraner Prinzipalmarktes sei hier nachempfunden.

In der Passage auf der gegenüberliegenden Seite der Aegidiistraße entdecken wir eine Reihe von Postern, die jeweils mit einem QR-Code versehen sind. Objekte und Szenen aus Arbeit und Alltag wie die rotierende knallgelbe Bürste einer Autowaschanlage, das Einsetzen einer Kontaktlinse oder eine im Wind flatternde Plastiktüte sind da zu sehen. Nach dem Scannen der QR-Codes mit dem Smartphone werden diese Inhalte in kleinen Filmchen zum Leben erweckt. „Laboratory Life“ nennt Andreas Bunte das Werk, eine interessante Kombination aus Realität, Plakaten im öffentlichen Raum sowie digitaler Darstellung für den individuellen Abruf.

Das Ausstellungslabel mit entsprechendem Pfeil in Rot auf das Straßenpflaster gemalt lockt uns in einen Innenhof. Der Projekttitel von Koki Tanaka umschreibt schon einiges, was er in Hof und Souterrainraum eindrucksvoll präsentiert: „Provisional Studies Workshop #7 How to Live Together and Sharing the Unknown“. Menschen in Schlafsäcke gehüllt auf dem Boden einer Turnhalle und auf Stühlen um einen Tisch herum in einem großen Raum, jenseits von Alltag beliebig zusammengekommen aufgrund einer unbestimmten Situation, sei es Evakuierung, Flucht oder Sonstiges. Fremde, die zufällig einander begegnen und miteinander umgehen, erfahre ich in einer kleinen Ausstellung und in Videos.

An einem Objekt auf dem Vorplatz des LWL-Museums sind wir schon zweimal vorbei gelaufen, ehe uns klar wird, dass es sich um eine der Skulpturen handelt, eine schwarze geschlossene Holzkiste mit der Aufschrift „fragile“ auf einem riesigen Tieflader. Cosima von Bonin und Tom Burr haben dieses Objekt gestaltet. Was in der Kiste drin ist, kann sich wohl jeder selbst überlegen. „Benz Bonin Burr“ nennen die Künstler ihr ungewöhnliches Werk.

Auf dem Weg durch die Salzstraße zieht es uns unwillkürlich durch ein schönes schmiedeeisernes Tor und wir befinden wir uns auf dem kleinen Platz vor dem Erbdrostenhof, wo schon viele Menschen stehen, um ein seltsames Gebilde herum, das die Künstlerin Nairy Baghramian geschaffen hat. Das Werk „Beliebte Stellen / Privileged Points“ erinnert mich an eine Schlange in Blau, lackierte aneinandergesetzte Rohre, aus Metall lese ich im Katalog. Und der Standplatz ist ja wirklich die allererste Adresse.

Das nächste Objekt finden wir beim Gängelchen durch die Promenade auf einer schönen großen Wiese. Irgendwie sieht es aus wie ein Zelt in hellen Farben und wird von alles Seiten bestaunt. Einen Eingang sucht man vergebens. Es ist nämlich die exakte Nachbildung eines Felsens und zwar des Felsens am See in Silvaplana, der seinerzeit Friedrich Nietzsche, der sich gerne in dieser Schweizer Gegend aufhielt, zu einem bekannten philosophischen Text angeregt hat. „Nietzsche’s Rock“ nennt der Künstler Justin Matherly seine Arbeit. Da kann man nun noch einiges hinein interpretieren. Mir genügt es zu wissen, dass die Skulptur aus Beton und Glasfaser hergestellt wurde und dass sie auf einer Reihe von Gehhilfen aus Münsteraner Krankenhäusern steht.

Und dann sind wir auch schon bald wieder am Münsteraner Bahnhof, der seit vielen vielen Monaten nur von der Ostseite aus zu erreichen ist. Das heißt, mit dem Zug anreisende Besucher müssen mindestens zweimal durch einen Tunnel die Bahnlinie unterqueren. Und ich traue meinen Augen nicht, als ich am Eingang das rote Hinweislabel auf eine Skulptur entdecke. Hab ich auf dem Hinweg was übersehen? Mal genau hinschauen. Nichts Besonderes, Graffitis, Plakate, Fahrräder, alles schön bunt, selbst einige Sattelüberzüge. Die alte Frau mit Bettelbecher sitzt immer noch da und ein wenig weiter ein junger Mann, dessen Hund gemütlich auf einer Decke vor sich hinschlummert, auch mit Bettelbecher. Skulptur? Wo soll die sein? Beim Hinausgehen entdecke ich wieder dieses rote Label auf dem Pflaster. Der Pfeil zeigt in die andere Richtung d.h. auch in den Tunnel hinein. Karte und Katalog helfen weiter. Es handelt sich um die Klangskulptur „Passage through Moondog / Quiet Storm“ von Emeka Ogboh. Nun, beim nächsten Skulpturenbesuch werde ich genauer hinhören. Dann werden wir mit dem Fahrrad kommen und uns die weiter außen befindlichen Sachen anschauen.

Münster am 11. Juni 2017

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Gov’t Mule groovt in Dortmund

Bluesig, rockig, psychedelisch. Alles war dabei, als vier Musiker aus Amerika die Halle im Dortmunder FZW (Freizeit Zentrum West) in rhythmische Bewegung brachten. Grooven und mitgrooven. Die Gruppe Gov’t Mule, gesprochen Government Mule, hat’s drauf, allen voran Warren Haynes, cooler Typ mit Gitarre und Gesang. Einer von zwei Gigs in Deutschland fand nun in Dortmund statt, einen weiteren gibt’s im Tollhaus in Stuttgart. Glück gehabt, wer dabei sein konnte.

Dortmund am 12. Juni 2017

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Hanak im Hard Rock Café Köln

„Bääääm“, hier kommt Hanak, die Band um Micha Hirsch, den sympathischen Sänger mit der gestreiften Hose. Eine Kölsche Gruppe im Hard Rock Café mit feinen Stücken, gekonnt präsentiert. Ob „Danze em Rään“, „Haifischzahn“ oder „Mi Hätz määt Wuuum“, alles kam gut rüber und mir wurde so richtig klar, dass grooven op Kölsch doch schunkeln heißt „Alles weed jot“.

„Hanak“ am 11. Mai 2017 im Hard Rock Café Cologne

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Klaus Major Heuser im Kühlschiff

Als kultigen Gitarristen der Kölschrockband BAP kennen wir Klaus Heuser, genannt Major, aus den Achtzigern und müssen immer noch mitsingen, grooven und rocken, wenn wir die Stücke hören und sehen „Verdamp lang her“. Dann war er irgendwann von der Bildfläche verschwunden, packte es zusammen mit Textkünstler Richard Bargel mit „Stehhilfen“ wieder auf die Bühne und gründete vor ein paar Jahren die „Klaus Major Heuser Band“ mit Sänger, Keyboarder, Bassist und Drummer, allesamt exzellente Musiker. Vergangenen Freitag rockte die Band mit ihrem neuen Album „What’s up“ das Kühlschiff in der Lindenbrauerei in Unna. Rockig, bluesig, groovig mit englischen Texten und Heusers Gitarrensoli vom Allerfeinsten.

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Hamm an der Lippe

Hier befand sich bis zum Jahre 1226 die Burg Nienbrügge und auf der schräg gegenüberliegenden Seite die Siedlung Nienbrügge. Jetzt ist dort der Hammer Binnenhafen mit dem Hafenamt. Bis dahin konnte ich jedoch wegen des bis zum Flussufer beackerten Feldes nicht gehen.

Zur Geschichte der Burg Nienbrügge

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Hamm am 22. April 1944

Wenn ich vom Hammer Norden kommend zwischen Friedhof und Bahnlinie den Weg über Lippe, Kanal und Hafenstraße zum Bahnhof gehe, habe ich vor der Brücke zu meiner Rechten einen schönen Blick hinunter auf die Lippewiesen. Doch die Idylle täuscht. Die kleinen Gewässer in diesem Bereich sind Spuren von unglaublich sinnloser Zerstörung. Diese sogenannten Bombentrichter sind Überbleibsel zahlreicher Luftangriffe auf die Stadt Hamm, wie zum Beispiel dem am 22. April 1944, als der Terror aus der Luft fast eine Stunde lang die Bahnhofsgegend zerstörte. 258 Menschen wurden getötet und mehrere Hundert Häuser lagen in Schutt und Asche.

„When will they ever learn?“

Ruhe gibt es nicht

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Apple Store in der Schildergasse

In der Schildergasse gibt es seit einigen Tagen einen neuen Laden, der Elektronikartikel anbietet. Eigentlich nichts Besonderes und doch: dieser Laden hat was. Wunderbar gelegen gegenüber von Galeria Kaufhof in einem schönen alten Eckhaus, man könnte auch sagen, Rundeckhaus. Ich schaue mir die Installationen von Smartphones, Tablets und Arbeitscomputern an und muss sagen: sowohl das Design der einzelnen Produkte als auch die Präsentation finde ich gelungen. Beratung gibt es so viel man braucht und wünscht und ausprobieren kann man natürlich alles.

Eine gläserne Wendeltreppe führt in das obere Stockwerk, wo auch richtig viel los ist. Um große Tische herum sitzen junge und alte User mit ihren eigenen Geräten, selbstredend von Apple, und werden zu diversen Bereichen und Themen kompetent geschult und beraten. Workshops sozusagen. Ja, und überhaupt: Langweilig ist es nicht. Ich nehme die eine oder andere Anregung mit und weiß schon, dass ich beim nächsten Schildergassenbummel hier wieder reinschauen werde.

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Hohenzollernbrücke

Es ist immer wieder etwas Besonderes, vom Deutzer Bahnhof kommend die Straße zu überqueren, die Glasfassade des runden Turms links liegen zu lassen und sich im parkähnlichen Gelände dem südlichen Gehweg der Hohenzollernbrücke zu nähern. Hier habe ich überhaupt keine Eile, denn mit jedem Höhenmeterchen entwickelt sich das faszinierende Panorama von Groß Sankt Martin mit Stapelhäuschen jenseits des Rheins, dem Reiterdenkmal, der Silhouhette der coolen Kathedrale, den markanten eisernen Brückenbogen, dahinter reges Treiben der REs, ICs und ICEs auf den Bahngleisen. So viele wichtige Gebäude und Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft miteinander!. Mich erfreut das jedes Mal aufs Neue, gibt es mir doch Erinnerungen und Orientierung in dieser liebenswürdigen Stadt.

Links der Fluss mit Schiffen, die auf der gewaltigen Wasserfläche richtig klein wirken, die nächsten südlich gelegenen Brücken, Deutzer- und Severinsbrücke, und rechts tausende buntglitzernde Liebesschlösser, Hauptbahnhof im Hintergrund und Musicaldome jenseits der Bahnlinie. So wandere ich auf die westliche Rheinseite und kann nach einem Gängelchen im Inneren des Doms meinen Kölntag beginnen.

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Domfenster von Gerhard Richter

Im August 2007 wurde das Kunstwerk feierlich der Öffentlichkeit übergeben und ist seitdem Anziehungspunkt für Besucher des Kölner Doms. An trüben Tagen muss man schon ein wenig suchen, wenn man zwischen den vielen bunten Fenstern das berühmte von Gerhard Richter finden will, denn eigentlich ist es unscheinbar. Doch an einem Märztag hatte ich Glück. Die Sonne brachte die vielen Farben der mehr als 11.000 Quadrate zum Leuchten. Ja, Quadrate, das heißt unzählig viele kleine Farbfelder aus buntem Glas, 72 Farben, lese ich bei Wikipedia. Anordnung? Das Zufallsprinzip hat Meister Richter gewählt.

Und nicht nur diese Fensterfarbfelder leuchten in dem Moment. Die Sonne zaubert ein schönes warmes Licht auf Boden und Stufen der Kathedrale. Grund, an der Südwand des Kölner Doms eine Weile stehen zu bleiben und sich das sonnendurchflutete Richtersche Lichtspiel anzuschauen.

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