Hamm am Wasser – Schweinemersch

Lippewasser fließt in die neue Schleife

Hafenstraße im Hintergrund

Das Projekt „Erlebensraum Lippeaue“ soll den Fluss, an dessen Ufern die Stadt Hamm liegt, renaturieren und der Bevölkerung zugänglich machen. Erste Arbeiten sind im Gange und am Fuß- und Radweg zwischen Münsterstraße und Eisenbahnlinie bereits sichtbar. „Im Bereich Schweinemersch wird der Lippeverband die Aue wieder an die Lippe anbinden, zum Beispiel durch das Wiederanlegen eines alten Flutarmes als Flutmulde und eines Auenwaldes“, heißt es in der Broschüre des Lippeverbandes herausgegeben vom Umweltamt Hamm. Die Schweinemersch ist eine von sieben Projektgebieten. Es folgen in westlicher Richtung (Radbodstraße) der Nienbrügger Berg, Borgstätte und Lippeschlinge, in östlicher (Fährstraße) Auenstrand, Lippestrand und Kentroper Bosmar. Im Bereich Borgstätte haben archäologische Funde ergeben, dass sich hier die älteste Ansiedlung der Stadt Hamm befand, die Burg Nienbrügge.

Ausgrabung bei der Burg Nienbrügge

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Museum im Park

Das Lembruck-Museum liegt im Stadtzentrum von Duisburg nur ein paar Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt. Es ist umgeben von einem schönen Park mit Skulpturen, Plastiken und Installationen von verschiedenen Künstlern, während die Werke von Wilhelm Lembruck im Museum präsentiert werden, wie auch die aktuelle Sonderausstellung.
Schönheit. Lembruck. Rodin

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Schönheit. Lembruck. Rodin

Sollte ich Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) kennen? Seit meinem Besuch im Lembruck-Museum frage ich mich: Warum erst jetzt? In Duisburg wurde in Bahnhofsnähe eigens ein schöner Mueumsbau errichtet, in dem die Werke dieses großen Sohnes der Stadt angemessen präsentiert werden, größtenteils Skulpturen, aber auch Arbeiten auf Papier und Leinwand.

Zu Wilhelm Lehmbrucks 100. Todestag gibt es nun eine Sonderausstellung „Schönheit. Lehmbruck & Rodin – Meister der Moderne“. August Rodin? Nun, „Der Denker“ ist mir in Nachbildungen doch schon an verschiedenen Orten begegnet und in dieser Ausstellung ist er auch dabei. Dieser kräftige muskulöse Mann mit schwer aufgestütztem Kopf steht Lehmbrucks „Sitzendem Jüngling“ gegenüber, auch er ein Sinnender.

Und was hat es mit der Schönheit auf sich?, frage ich mich während des Rundgangs durch die Ausstellung. Die Antwort bekomme ich durch Betrachtung der wunderbaren Skulpturen und durch Wandtexte. Schönheit ist das Wahre, das innere Erleben, das die Werke beider Künstler rüberbringen, besonders eins der letzten von Wilhelm Lehmbruck. „Der Gestürzte“ von 1915 lässt mich innehalten in respektvoller Bewunderung.

Museum im Park

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70 Jahre Grundgesetz

Davon konnten die Protagonisten der 48-er Revolution nur träumen, eine Verfassung für ganz Deutschland, die all das garantiert, worum sie gekämpft haben, zum Teil mit bitteren Verlusten von Freiheit, Heimat und Leben. Am 23. Mai 1949 wurde nach intensiver, zum Teil kontroverser Vorarbeit das „Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland“ vom parlamentarischen Rat in Bonn verkündet. Leider müssen viele Menschen in diktatorisch regierten Ländern den Traum der Achtundvierziger noch heute träumen.

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Veganalina Café auf der Hammer Meile

„Vegan. Für die Menschen. Für die Tiere. Für den Planeten.“ Mit diesen Worten begrüßt Alina Rüter die Besucher der Homepage zu ihrem Café. Eine kleine vegane Welt ein paar Schritte von der Pauluskirche entfernt mitten in der Hammer City. Im Veganalina Café gibt es richtig leckere hausgemachte Kuchen und Torten, Burger, Wraps und Sandwiches, täglich wechselnde Mittagsgerichte, Brunchbuffets und Arrangements für kleine Gruppen in gemütlicher Atmosphäre, ob drinnen oder draußen.

Alina selbst nennt es „einmaliges Café“, das ist es wirklich, schon allein das schöne Retrogeschirr aus Beständen von alten Sammeltassen zusammengestellt. Und das Schöne ist: Ob Kuchen, Sahnetorten, Snacks, kleine Gerichte, alle Speisen sind vegan. Ja, das Veganalina Café ist etwas Besonderes. Wer mal in der Hammer City unterwegs ist, sollte unbedingt bei Alina in der Südstraße einkehren. Vom Bahnhof ist es nur ein paar Minuten zu laufen.

Renates Veganblog

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Schwalbental am Hohen Meißner

Der Hohe Meißner ist ein plateauartiges Bergmassiv in der Nähe von Eschwege und Hessisch Lichtenau. Ein beliebter Aussichtspunkt ist das Schwalbenthal in 612 m Höhe. Von hier oben hat man einen gigantischen Blick über die Dörfer Vockerode und Abterode hinweg bis zum Werratalsee und den Leuchtbergen von Eschwege. Ich war schon sehr oft hier oben und jedes Mal sieht das Panorama ein wenig anders aus. Selbst im Dunst ist es schön.

An dieser Stelle beginnt ein Wanderweg, genannt Knappenpfad. Schon der Name erinnert daran, dass in dieser Gegend einmal Kohle abgebaut wurde. Es existierte sogar ein ganzes Dorf mit allem Drum und Dran. Ein Erdrutsch beendete die Bergbauidylle am Meißner. Auf dem Knappenpfad kann man einige Spuren des ehemaligen Bergbaus verfolgen.

Knappenpfad und Frau Holle Teich
Zwei Wanderungen auf dem Hohen Meißner
Herbstwanderung im Holleland
Hoher Meißner und Eschwege

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Frankfurt am 18. Mai 1848

Ludwig von Elliott: Sitzung der Nationalversammlung im Juni 1848 – gemeinfrei bei Wikipedia

Am 18. Mai 1848 tritt in der Frankfurter Paulskirche nach langer mühevoller Vorarbeit einiger engagierter und fähiger Politiker die deutsche Nationalversammlung zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Diese Versammlung ist das erste demokratisch gewählte Parlament in Deutschland mit dem Ziel, eine Verfassung für ganz Deutschland zu erarbeiten. Theodor Althaus war als Korrespondent der „Bremer Zeitung“ dabei. Hier ein Auszug aus der Biografie: „Theodor Althaus. Revolutionär in Deutschland“:

Unerwartet flatterte plötzlich wieder ein Angebot in die elterliche Wohnstube. Wieder kam es aus Bremen, doch diesmal war es die Bremer Zeitung, die nach ihm verlangte. Der leitende Redakteur Karl Theodor Andree machte Althaus den Vorschlag, für die Bremer Zeitung über die Frankfurter Nationalversammlung zu berichten. Da gab es nichts zu überlegen. Auf nach Frankfurt!

Gemälde Germania, zugeschrieben oft Philipp Veit – gemeinfrei bei Wikipedia

Welche Gefühle und Gedanken mussten ihn bewegt haben, als er in der Stadt ankam, in der seit Wochen die politische Musik spielte, gerade rechtzeitig, um am 18. Mai 1848 dabei zu sein, als 400 Abgeordnete der verfassunggebenden Nationalversammlung bei Kirchengeläute und Kanonendonner, umsäumt von schwarz-rot-goldenen Fahnen, Girlanden und Parolen, zwischen dem Jubelspalier von Tausenden vom Kaisersaal zur Paulskirche zogen? Und was mag in ihm vorgegangen sein, als er seine Mitstreiter aus Leipzig, Robert Blum, Georg Günther, Moritz Hartmann und Arnold Ruge in der Menge der Gewählten entdeckte? Er war einer der vielen Zuschauer auf der Tribüne des eigens für den Zweck umgestalteten runden Kirchenraumes, mit deutschen Farben geschmückt und dem Bild der Germania hoch oben thronend über Sitzreihen, Podium und Galerie.

Eduard von Heuss: Heinrich von Gagern, 1848 – bei Wikipedia

Trotz wilder Debatten einigte man sich in dieser ersten Versammlung auf den vorübergehenden Alterspräsidenten Lang aus Hannover und auf den Termin für die nächste Sitzung des Parlamentes. Am 19. Mai 1848 wurde der neunundvierzigjährige Heinrich von Gagern mit überragender Mehrheit zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt. Als ehemaliger Burschenschaftler, Mitglied des Hallgartenkreises und seit der Märzrevolution Ministerpräsident von Hessen-Darmstadt genoss er Respekt und großes Vertrauen durch alle Gruppierungen. Man traute ihm zu, dieses schwierige Amt zu meistern. Weder fehlte es ihm an Fachkompetenz und Glaubwürdigkeit, noch an Selbstbewusstsein und persönlicher Ausstrahlung. Seine Antrittsrede mit dem Versprechen, eine Verfassung für Deutschland auf der Grundlage der Souveränität der Nation zu schaffen, wurde mit heftigem Beifall von Versammlung und Publikum aufgenommen. Am 31. Mai wurde Gagern mit einem Fackelzug vor dem Mumm’schen Haus geehrt. Darüber berichtete Korrespondent Althaus nach Bremen. Es gebe auch kritische Stimmen, doch sei es Gagerns Glaube und Hoffnung, dass man mit ihm schöne Zeiten erleben werde. Er sei ein Mann des Volks, las man am 5. Juni 1848 in der Bremer Zeitung.

Nach den Beobachtungen in den ersten zwei Wochen des Frankfurter Politgeschehens war dem Visionär aus der Detmolder Dichterstube mehr denn je klar geworden, wie verworren die politische Situation war und wie schwierig es werden würde, einen Konsens für ein deutsches Staatsgebilde zu finden. Gab es doch so viele verschiedene Bedürfnisse und Interessen, so viele unterschiedliche Auslegungen von Begriffen, so viele unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen. Ueberall Konfusion und Gegeneinanderzücken von Parteiungen und provinziellen Sonderinteressen, sah er in seinen Genrebildern aus Frankfurt, die am 7. Juni 1848 auf der Titelseite der Bremer Zeitung erschienen, Impressionen von sogenannten Klubversammlungen in der Sokrates-Loge, im Hof von Holland, Deutschen Haus und im Weidenbusch.

Wie es mit dem ersten deutschen Parlament weiterging:
Theodor Althaus. Revolutionär in Deutschland

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„Ein Gefühl von Sommer …“ im Dortmunder U

Drei Tage vor der „kalten Sophie“ den Eisheiligen entfliehen und in den holländischen Sommer träumen heißt, mit dem RRX von Hamm nach Dortmund fahren und den kurzen Weg vom Hauptbahnhof zum Dortmunder U gehen. „Ein Gefühl von Sommer …“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung. Schon aus einiger Entfernung ist über dem Eingangsportal großzügig pinkfarben umrahmt das „Mädchen mit Blume“ zu sehen. Albert Neuhuys hat es im Jahre 1910 gemalt, erfahre ich später, als ich vor dem kleinen Original in Öl stehe. Unten im Foyer dann eine ganze Wand mit Hashtags #EinGefühlvonSommer und #SommerimMO. Da sind Badende am Strand, zwei Sonnenhüte in den Dünen und das blaue Meer bis zum Horizont. Das Museum Ostwall (MO) hat die Ausstellung im 6. Stock des U aufgebaut, eine Auswahl Bilder aus dem „Singer Museum“ in Laren, einem Ort etwa dreißig Kilometer östlich von Amsterdam. Der Name des Museums geht zurück auf das amerikanische Künstler- und Sammlerehepaar William Singer und Anna, das sich im Jahre 1902 in Laren niederließ. Was war los in diesem mir bis dato unbekannten holländischen Örtchen? Nun, so um 1870 hatte ein Maler namens Jozef Israels das Leben auf dem Land und die Faszination der Landschaft als Quelle der Inspiration für sich entdeckt. Später kamen weitere Maler aus Den Haag, Bergen und anderen Gegenden hinzu und es entwickelte sich eine Künstlerkolonie. Nach Williams Tod ging auf Annas Initiative ihre Sammlung in das „Singer Museum“ über, das nun eine Auswahl seiner Bilder für die Dortmunder Ausstellung zur Verfügung stellt.

Sechs Rolltreppen höher begegnen wir dann den beiden schon etwas älteren Singers gleich im ersten Ausstellungsraum. Auch Bilder von William und Wandinformationen zur Larener Künstlerkolonie sind da zu sehen. „Landschaft und Genre“. Anton Mauve von der Haager Schule sei einer der bekanntesten Larener Maler, lese ich im Flyer. In seinem Gemälde „Das neugeborene Lamm“ von 1884 leuchten die leichten Sommerfarben zwar nur blass, Landschaft, Motiv und Komposition gefallen mir jedoch sehr gut. Richtig sommerlich wird dann im nächsten Raum, impressionistische Gartenidylle, Frau mit Sonnenschirm, um ein Tischchen herum weiße Korbsessel, zwei weitere Frauen, eine in weiß, die andere mit gelber Bluse und hellem Hut, rot und gelb leuchtender Blütenzauber, Sommer pur. Leider hab ich mir nicht gemerkt, von wem und wann „Sommertag“ gemalt wurde. Den nächsten Künstler im Raum „Moderne Landschaft“ hab ich mir jedoch notiert. Es ist Ferdinand Hart Nibbrig. Von ihm stammen das Strandmotiv im Foyer und zwei weitere Bilder mit holländischem Strand- und Dünenleben, durch den französischen Impressionismus und Pontilismus beeinflusst, steht im Flyer, Hauch von Sommer in jedem Fall.

Beim Weitergehen erkenne ich, dass es sich hier um einen Querschnitt durch die niederländische Malerei des ausgehenden 19. und angehenden 20. Jahrhunderts handelt. Wenngleich mir kaum ein Name der hier präsentierten Künstler bekannt ist, sehe ich doch Parallelen zu bekannten Werken. Das „Stillleben mit Blumen“ von Leo Gestel aus dem Jahre 1913 passt somit voll zum nächsten Motto: „Avantgarde“. Da werden eingefahrene Gleise verlassen und Neues ausprobiert. Einige Bilder erinnern an expressionistische von Münter und Kirchner oder abstrakte von Wassily Kandinsky wie das schön verspielte „Timesquare“ von Adrian Lubbers aus dem Jahre 1953. Und schließlich bin ich bei den Arbeiten einer Studentengruppe zum Sommermotto von 2019. Wie schön, dass auch ihnen in der Ausstellung ein Plätzchen eingeräumt wird!

Panorama vom Dortmunder U am 12. Mai 2019

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„Sean Scully. Vita Duplex“

Im Eingangsbereich des LWL-Museums für Kunst und Kultur am Domplatz in Münster stehe ich vor einem knapp fünf Meter hohen Stapel aus braunen quadratischen Stahlplatten, eine Skulptur des Künstlers Sean Scully, dessen Werke hier zurzeit in der Ausstellung „Sean Scully. Vita Duplex“ präsentiert werden. Die Installation „Moor Shadow Stack“ entstand im Jahre 2018.

„Gitter und Horizontale“ ist das Motto des ersten Raumes, in dessen Mitte eine weitere Skulptur aus dem Jahre 2018 platziert ist. „Stack of Coins“, umgeben von großformatigen Gemälden aus den Jahren 1973, 1980 und 2014. Letzteres gefiel mir besonders gut, „Landline Green White“, Öl auf Aluminium aus der Sammlung Alison und Peter W. Klein. Im Begleitheft wird Scully zitiert: „Ich sah mir immer die Horizontlinie an – die Art, wie das Ende des Meeres den Anfang des Himmels berührt, die Art, wie der Himmel auf das Meer hinabdrückt, und die Art, die diese Linie (diese Berührung) gemalt wird… Ich denke an Land, Meer, Himmel. Und immer gehen sie eine mächtige Verbindung ein. Ich versuche das zu malen, diese Ahnung einer elementaren Begegnung von Land und Meer, Himmel und Land, von Blöcken, die sich begegnen…“

Meister Sean Scully ist gleichzeitig Autor. Die an den Wänden der Ausstellungsräume oder im Begleitheft abgedruckten poetisch philosophischen Texte schaffen mir einen angenehm befreienden Zugang zu seinen Bildern. Zum Titel gebenden Werk schreibt er: „Vita Duplex handelt vom Doppelleben einer doppelten oder multiplen Perspektive. Die Fähigkeit, Dualität zu denken und zu leben…“.

Das gemeinsame Merkmal seiner abstrakten Werke erklärt Scully auf eine ganz eigene Weise: „Ich bin davon überzeugt, dass die Abstraktion dazu da ist und da war, tiefe Emotionen zu verkörpern…“ Diese Interpretation des Künstlers schafft Bilder in meinem Kopf und Inspiration. Besonders gut gefällt mir die Motivzuordnung Mauer, Fassade, Fenster, Menschliches in „Windows With“ von 2015.

Mauern und Fassaden scheinen Scully in besonderer Weise zu faszinieren. Das zeigen Fotos von Häusern in Barcelona, eine ganze Reihe von einfach aufgeschichteten Trockenmauern auf Feldern und einige Kompositionen in der Ausstellung. Es wirkt seltsam, wenn er eine Wand aus verschiedenen Teilen zusammensetzt oder sogar Teile ausschneidet und die Lücke mit einem andersfarbigen ausfüllt wie in „Dark Light“ von 1993. Diese Verfremdungen sind richtige Brüche, an denen der Betrachter hängen bleibt.

„Wände aus Licht“ heißt das Motto von Raum 3 der Ausstellung. Eine dieser Wände besteht aus mehreren Farbfeldern die so miteinander verbunden sind, dass sie dreidimensianal erscheint, wie ein Würfel, bei dem jedoch etwas verkehrt ist. Ich schaue aus der Nähe und einiger Entfernung und versuche, die Figur klarzukriegen. Irgendwie scheint die Perspektive nicht zu stimmen, ich klebe förmlich an dem Bild. „Block Blue“ entstand im Jahre 2016.

„Gemälde sprechen mit der Sprache des Lichts. Schweigend mit einem inneren Licht. Ein äußeres Licht, das ist das Bild, ein inneres Licht, das ist die Seele.“ Ein Werk passend zu Scullys Erklärung ist „Arles-Nacht-Vincent“ von 2015, das den Bogen zu van Gogh spannt und gleichzeitig hinweist auf die im Begleitheft angesprochenen Wahlverwandtschaften zwischen Bildern von Scully und denen von berühmten Künstlern früherer Epochen. Staunend stelle ich das am Ende meines Rundgangs fest, als ich in der Expressionismus Abteilung des Museums auf Parallelen von Sean Scullys farbstarkes „The Bather“ von 1983 zu Erich Heckels Badende und orangefarbene Segelschiffe hingewiesen werde.
Fazit: Die Klarheit der Darstellung und expressive Kraft in Sean Scullys Werken haben mich fasziniert.

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Radtour von Hamm nach Ahlen

Die Radtour von Hamm nach Ahlen führt uns zunächst vom Hammer Norden auf dem Radweg von der Kornmersch durch die Lippeauen in östliche Richtung, nach Unterquerung von Eisenbahnstrecke und Münsterstraße über den Damm, links Flugplatz, rechts Großbaustelle für das Hammer Lippeauen Projekt zum Treffpunkt am Bootshaus an der Fährstraße. Über die Brücke geht’s dann in einer scharfen Kurve auf einen schönen Weg entlang des Kanals bis zum Stadtteil Werries, wo wir die Lippestraße überqueren, am Kanal weiterfahren, den wir dann in Niederwerries und kurz darauf den Alten Uentroper Weg überqueren. In nördlicher Richtung radeln wir über den schönen Radweg zwischen Dolberg und Ostdolberg bis zur Werse, die uns ins westfälische Städchen Ahlen hineinführt. Unser Ziel ist das Kunstmuseum.

Im reizvollen Ambiente der Architektur aus Alt- und Neubau gibt es aktuell zwei interessante Ausstellungen. Aus der Privatsammlung von Maximilian und Agathe Weishaupt werden ausgesprochen dekorative Gemälde und Seriegraphien mit ganz überraschenden Wirkungen der eigenwilligen Farb-, Form- und Liniengestaltung von Günter Fruhtrunk präsentiert, dessen gerahmte Alditüte wir über der Kasse bewundern können. Außerdem ist unter dem Titel „Reflection“ eine Auswahl der faszinierenden Fotokunst mit tollen Licht-, Glas- und Spiegeleffekten des früh verstorbenen Andrea Horlitz zu sehen, dessen Nachlass vom Kunstmuseum Ahlen betreut wird. Den Museumsbesuch schließen wir ab bei feinen Speisen, Kaffee und Kuchen im benachbarten Café und Restaurant „Chagall“.

Zurück geht’s pättkenmäßig durch Wiesen und Felder nach Walstedde und Halt an der Kornbrennerei mit dem Slogan „Am 1. Mai zu Eckmann’s Brennerei“. Kleine Pause, dem Walstedder Maitreiben zuschauen und weiter ein bisschen hoch, ein bisschen runter bis zur letzten Sammelpause an einem schönen Platz auf dem Hügel von Dasbeck mit münsterländischem Panorama und schließlich über den Heessener Markt zurück zum Bootshaus an der Fährstraße. Im Biergarten lassen wir beim Drink im Sonnenschein den Maitag ausklingen.

Walters Track zur Radtour am 1. Mai 2019: Hamm – Ahlen – Walstedde – Hamm

Vegan bei „Chagall“

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