Radtour nach Ahlen

Von der Kornmersch im Hammer Norden biegen wir ein in den Lippeauen Radweg Richtung Hammer City. Entlang des Datteln-Hamm-Kanals fahren wir eine schöne Strecke, halten an der Saline im Hammer Kurpark kurz an queren die Fährstraße und an der Werrieser Schleuse die Lippestraße. Weiter am Kanal entlang geht’s bis Haaren, um den Baggersee herum durch die Felder zwischen Dolberg und Ostdolberg bis zum Flüsschen Werse, bei dem wir unser Ziel Ahlen erreichen. Picknickpause machen wir auf einer Bank im Berliner Park, wo Enten uns ihre Flug- und Landekünste präsentieren sowie eine kleine Flugshow in eleganter Dreierformation, ganz nah fliegen sie an uns vorbei, noch einmal und noch einmal, bis sie schließlich zwischen den Bäumen verschwinden.

Nach kurzen Stippvisiten am Marienplatz mit Kirche und dem Ahlener Marktplatz verlassen wir das Städtchen. Rückweg nehmen durch Oestrich und Frielick über eine breite Straße in Militärgelände nach Hamm-Heessen, versorgen uns bei der Bäckerei im Obi Baumarkt mit Kuchen und fahren einen schönen Radweg bis zur Münsterstraße, die wir zum Killwinkel hin überqueren, radeln dann zwischen Bahnlinie und Kleingärten zurück in den Hammer Norden zum Käffchen auf Hupfelds Terrasse.

Walters Track zur Radtour nach Ahlen am 8. Mai 2020

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Herr Pfeffer und Herr Sternenfeld im Stollwerck

Die Woche begann am 9. März 2020 mit der Liveschaltung zur Pressekonferenz des Bundesgesundheitsministeriums wegen Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland. „Wir müssen damit rechnen, dass wir direkt in eine Epidemiewelle hineinlaufen werden“, erklärte der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité. Es sei eine absolut ernste Situation. Fahren wir hin oder bleiben wir zu Hause? Findet die Veranstaltung überhaupt statt?

Nun, am 10. März sind wir in Köln, haben im Motel One am Waidmarkt eingecheckt, schlendern durch die Südstadt, vorbei am Trude-Herr-Park zum Bürgerhaus Stollwerck. Unten an der Treppe Plakate der zwei Herren von Partnerlausch „Furiose Fehltritte und die vier Wunder von Bern. Geschichten von gestern und heute“. Alles klar. Ganz, ganz oben stehen später Lesley Sternenfeld und Robert Pfeffer auf der kleinen Bühne im Theater 509. Gleich mit dem ersten Protagonisten halten sie uns fest in der rotierenden Drehtür eines Möbelhauses, bevor sie uns mitnehmen in das Jahr 1954. Wie Helmut Rahns Weltmeistertor zustande kam? Addi Dassler, meterlange Stollen, Schwiegermutter, Latte, Pfosten, linke untere Ecke, Spezie im Berner Mannschaftshotel, vier verschiedene Versionen. Wer bekommt den Wanderpokal?

Und überhaupt, was im Leben so alles daneben gehen kann. Leslies Guck-mal-was-ich-kann Performance, Roberts Erinnerung an Britta mit Aus-Blick im Frühstückscafé und wie ein Gummistiefel sich in ein Tanzschühchen verliebt. Schauplatz meines Highlights ist das Klavierzimmer von Winfried und Hildegard von Ruhwedel mit Perücken auf haarlosen Häuptern, er verwegen schwarz, sie blond wallend im Kampf gegen eine hartnäckige Haarsträhne.

Fazit: Die zwei Stunden herrliche Unterhaltung mit Partnerlausch waren der furiose Abschluss einer coronafreien Zeit. Vier Tage nach dieser Vorstellung wurde das Bürgerhaus Stollwerck wegen Corona geschlossen.

Leslie Sternenfeld in Münster am 14. Februar 2020: Das liegt alles am Wetter, mein Sonnenschein

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Schloss Oberwerries und Nepomuk

Unsere Radtour führte vom Hammer Norden zum Killwinkel, wo wir die Warendorfer Straße überquerten und über den Berg in einen Ortsteil von Hamm-Heessen fuhren. Nach Überquerung der Münsterstraße ging es durch die Rosa-Luxemburg-Straße in die Felder, entlang der Siedlung Dasbeck und Heessener Wald in südliche Richtung zur Dolberger Straße. Und da ist auch schon die breite Zufahrt zu unserem Ziel, dem Wasserschloss Oberwerries, ein wunderschönes Ensemble unter blauem Himmel mit Torhaus, Haupthaus und Pferdestall, umgeben von einer Gräfte. Zuerst erwähnt im Jahre 1284, von wechselnden Besitzern gebaut, erweitert, renoviert, bewohnt und verlassen, wurde es in den 50er Jahres des 20. Jahrhunderts von der Stadt Hamm erworben und restauriert. Heute wird die Schlossanlage genutzt für Tagungen, Hochzeiten, Freizeiten, Bett + Bike Unterkunft und Gastronomie.

Die Sandstein Statue vor dem Aufgang zum Haupthaus ist eine Abbildung des heiligen Nepomuk, um 1345 als Johannes Nepomuk südlich von Pilsen geboren, der Legende nach in Prag von der Karlsbrücke in die Moldau geworfen und im 18. Jahrhundert heilig gesprochen, stand er als Hüter der Brücken Modell für Statuen an Gewässern.
Johann Wolfgang von Goethe hat ihm ein Gedicht gewidmet:
Auf großen und auf kleinen Brucken
stehen vielgestal’ge Nepomuken
von Erz, von Holz, gemalt, von Stein,
kolossisch groß und puppisch klein.
Jeder hat seine Andacht davor,
weil Nepomuk auf der Brucken
sein Leben verlor

Walters Track zur Radtour nach Oberwerries am 23. April 2020

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„Die Elemente“ von Manfred Billinger

Ein ganz besonderes Beispiel von Industriekultur hat Manfred Billinger auf einer Wiese in Bahnhofsnähe mit seiner Skulpturengruppe „Die Elemente. Feuer – Wasser – Erde – Luft“ geschaffen. Erläutert wird die Arbeit auf einer Texttafel:
„Hier, außerhalb der alten Stadtgrenzen, im Hammer Westen hat die industrielle Fertigung von Draht und deren Produkten um 1850 ihren Anfang genommen und damit den Ruf der Stadt Hamm als „Stadt des Drahtes“ ihren Anfang begründet.

Die Skulpturengruppe „Die vier Elemente“ bezieht sich auf diese Vergangenheit und stellt vier alte Keramikbehälter in den Mittelpunkt der Gestaltung. Die Behälter wurden 1920 in Handarbeit hergestellt und dienten ehemals zur Aufbewahrung von Säuren. Jeder dieser Behälter ist hier zum Ideenträger eines der vier Elemente geworden.
FEUER wird durch Licht dargestellt. Ein Solarelement lädt am Tage eine Batterie und gibt diese Energie bei Dunkelheit als Licht wieder ab. Das Licht ist bewusst schwach, es versteht sich als Hinweis, nicht als Konkurrenz zur Straßeneleuchtung.

WASSER wird durch einen Brunnen erfahrbar. Ein Wasserkreislauf wird durch eine Steuerung in Abständen ein- und ausgeschaltet. Die Pumpenleistung wurde so gewählt, dass es zu einer Filmbildung des Wassers auf der Behälteroberfläche kommt.
ERDE symbolisiert der zum Teil vergrabene Behälter. Aus Erde/Ton ist er gemacht, also ein Teil von ihr. Dieser Tonbehälter ermöglicht ein Blick in sein Inneres und dem, der hineinsingt, offenbart er sein einzigartiges Schwingungsverhalten. Ein wunderbarer Summstein.
LUFT ist Träger aller Geräusche, darum wird das Element Luft mit Klang übersetzt. Eine Stange, fein ausbalanciert, schlägt an Klangröhren, die im Behälter installiert sind. Leise, harmonische Klänge werden hörbar.

Selten wird es gelingen, alle Signale gleichzeitig vorzufinden – mal das Licht, mal den Klang oder das Wasser. Einem Ort, an dem es laut ist, setzt die Skulpturengruppe „Die vier Elemente“ etwas Leises entgegen; sie schenkt dem, der einen Moment verweilt, Ruhe und Rückbesinnung.
Gefördert durch den Bund, das Land NRW und die Stadt Hamm.
Künstler: Manfred Billinger, 1994″

Meine Erinnerung an Manfred Billinger

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Spaziergang Ostern 2020

Ostern 2020 ist ein besonderes Ostern, ein Ostern, wie wir es noch nie erlebt haben, ein Ostern ohne Kinder und Enkelkinder. Kontaktsperre wegen Corona Pandemie, das heißt, wir können einen Spaziergang machen, wenn wir dabei zu Menschen auf Wegen, Straßen und Plätzen einen Abstand von ungefähr zwei Metern einhalten. Da wir nun zu zweit sind, planen wir eine etwas längere Tour. Sie führt uns von der Bankerheide durch Bänklerweg und Nordenstiftsweg zur Münsterstraße, die wir überqueren. Dort gehen wir bis zum Damm und darauf inmitten der Hammer Großbaustelle „Erlebensraum Lippeaue Bereich Mattenbecke“ in östliche Richtung. Die Kläranlage und danach einen Teil des neu zu bauenden Damms lassen wir links liegen und erreichen über eine Abkürzung durch die Lippewiese Fährstraße und Brücke.

Strahlendes Sommerwetter, doch die Sonnenplätze des Bootshaus sind leer, ebenso verwaist wie ein paar Schritte weiter das alte Fährhaus, beide geschlossen, wie zurzeit alle Restaurants, Bistros und Cafés. An der Saline im Kurpark hingegen sind viele Menschen versammelt. Wir würden hier gerne eine kleine Bankpause machen. Allerdings ist jede Bank besetzt. Irgendwo dazusetzen ist keine Option. So wandern wir weiter vorbei am Maximare, auch hier Ruhe total, durch Rietzgarten- und Oststraße in die City, durch die Fußgängerzone mit geschlossenen Straßencafés und Bistros. So eine Ruhe! Ungewohnt wenig Autos beim Überqueren des Westrings. Durch die Poststraße geht’s dann auf der Hafenstraße zur Unterführung der Eisenbahnlinie, Treppe hoch zum Fuß- und Radweg Richtung Nordenfriedhof. Noch ein Blick auf unseren Hammer Binnenhafen am Kanal und über das Geländer in die Lippe.

Auch die fließt heute erstaunlich ruhig, das Wasser ist klar, sodass wir bis auf den sandigen Grund schauen und drei Fahrräder sichten können. Schau an! Bei schwedischer Apfeltorte auf Hupfelds Terrasse endet unser Osterspaziergang.

Walters Track zum Osterspaziergang am 12. April 2020

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Wahre Helden an Corona Tagen

Wahre Helden an diesen Corona Tagen schließen auf die Minute pünktlich den Supermarkt auf, schieben schwere Paletten zwischen den Gängen, räumen ein, helfen beim Finden einzelner Produkte und sitzen an den Kassen. Dafür bin ich so dankbar. Als ich das heute der Kassierin sagte, sprudelte es nur so aus ihr heraus wie „Sie glauben gar nicht, was wir uns hier täglich anhören müssen. Für alles werden wir verantwortlich gemacht. Klopapier reißen sie uns schon von den Paletten, bevor wir es einräumen können.“
Dazu fehlen mir jetzt die Worte.
Außer: Bitte Atemschutz und Handschuhe für die Mitarbeiter in den Märkten.

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Hochwasser am Rhein

Regentage in Köln und starker Regen an Oberrhein und Mosel bedeutet, dass der Rhein in Köln langsam aus seinem Bett kommt und die Ufer überschwemmt. Sieben Meter, meldet der Kölner Pegel. Da haben wir schon ein richtiges Seefeeling an Hohenzollernbrücke und Rheinboulevard.

Vom Spaziergang am 11. März 2020

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Aktionstag Nachhaltigkeit

Das ist die Jugendkirche im Martin-Luther-Viertel in der Hammer City. Im hellen freundlichen Innenraum gab es Samstag ein ganz besonderes Event, veranstaltet von Tina Chrissie und Katrin Burghardt. „Aktionstag Nachhaltigkeit – come in and probier aus!“ war das Motto. Es ging um umwelt- und ressourcenschonendes Verhalten, kurz gesagt um Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen.

An einzelnen Stationen, wie der von FUgE (Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V.), konnte ich mich informieren und an anderen selbst ausprobieren. Sehr eindrucksvoll das Plakat zur Pyramide des nachhaltigen Konsums von „Nutze, was du hast“, „Repariere, was du hast“, „Mach selber“, „Leihe aus“, „Tausche“, „Kaufe gebraucht“ und erst ganz zum Schluss „Kaufe neu“ sowie die Checklisten für Bad und Küche. Einige Beispiele wurden gleich auf dem Tisch präsentiert sowie an einzelnen Stationen demonstriert.

Handy kaputt oder ein anderes Elektrogerät? Das Hammer Repair Café zeigt, wie man es ggf. reparieren kann. In der Nähecke wurden Brotbeutel, Taschentücher, Watteersatzpads, Spüllappen aus Stoffresten genäht, am Bügeltisch vegane Wachstücher hergestellt, um damit Frischhaltefolien zu ersetzen und beim Open Globe Kleidungsstausch konnte jeder Sachen mitbringen und/oder mitnehmen.

Ein ganz großes Plus der vielseitigen Angebote war, dass man mal gemütlich mit Kaffee und veganem Kuchen vom Mitbringbrunch Pläuschchenpause machen und später oben auf der Galerie noch mal alles auf sich wirken lassen und mit Getränken so richtig chillen konnte. Es war ein rundum gelungenes Event in der Hammer City!!!!!

„Aktionstag Nachhaltigkeit – come in and probier aus!“ am 7. März 2020 in der Jugendkirche im Martin-Luther-Zentrum Hamm

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Kölnpanorama

Wenn man in Deutz am Rheinboulevard steht, hat man über den großen Strom hinweg ein unvergleichliches Panorama mit Fischmarkt, bunten Stapelhäuschen, Groß St. Martin, zwei Türme der einzigartigen Kathedrale, der Hohenzollernbrücke mit unzähligen Liebesschlössern und den unaufhörlich in beide Richtungen über sie hinweg gleitenden Züge. Ich muss es immer wieder fotografieren, bei Tag und Nacht.

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Die Heinzels

„Wie war in Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem.“ Das war vor mehr als 200 Jahren. Nachdem die neugierige Schneidersfrau Erbsen gestreut hatte, verschwanden die fleißigen Männchen aus Köln. Die Regisseurin Ute von Münchow-Pohl hat sie jetzt aus ihrer unterirdischen Welt zu den Menschen zurückgebracht, das heißt in die Kinos. „Die Heinzels. Rückkehr der Heinzelmännchen“ ist ein herrlich unterhaltsame Animationsfilm für Kinder und Erwachsene.

Das quirlige Heinzelmädchen Helvi und ihre Freunde erobern unsere Herzen im Sturm. Zu schön, wie die winzigen Zipfelmützen in die Menschenwelt tippeln, in der Rakete um den Kölner Dom herumfliegen, sich nicht unterkriegen lassen und die bankrotte Bäckerei von „Stinkstiefel“ Theo nach dem Motto „Wir heinzeln das“ wieder auf Vordermann bringen. Empfehlung für Film und Buch!!!!!

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