„Ich habe getan, was ich konnte“

WillemsenRogerRoger Willemsen am 19. März 2010 als Moderator der Solidaritätsveranstaltung für den chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu.
Hier ein Bericht über die Veranstaltung in der Kulturkirche in Köln-Nippes:
„Ich habe getan, was ich konnte“

R.I.P. Roger Willemsen
(*15 August 1955 +7. Februar 2016)

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Marmolada

Marmolada10Marmolada15Man nennt sie „Königin der Dolomiten“ und manche Legende rankt sich um die Marmolada, den höchsten Berg in den Dolomiten. Eine junge Bäuerin habe am Tag der Schneemadonna noch schnell ihr fettes Heu in den Stadl holen wollen. Da habe es zu schneien begonnen und nicht mehr aufgehört. Nun sei sie mitsamt ihrer Alm und ihrem Häuschen unter ewigem Schnee gefangen und ihre dicken Tränen würden noch heute mit dem Wildbach durch das Fassatal fließen.
Wenn man sich für eine Skitour zu diesem legendären Gletscher entscheidet, ist der kleine Ort Arabba idealer Ausgangspunkt. Wir nehmen den Lift zum Monte Burz, fahren zum neuen Verbindungssessel, der uns über die Passstraße hinweg zur Kabinenbahn auf die Porta Vescovo bringt. Beim Verlassen des Ankunftsgebäudes sehen wir schon schräg gegenüberliegend in der Ferne das weiße Gletscherband, von zwei Seiten felsig eingerahmt. Eine rote Abfahrt führt uns zum Sessellift, der uns in südöstliche Richtung den Berg hinauf bringt. Nach einer weiteren Abfahrt nehmen wir einen zweiten Sessel zum Passo Padon und fahren von dort über den Passo Fedaier auf roter und blauer Piste bis weit hinunter nach Malga Ciapela. Hier befindet sich die Talstation der Kabinenbahn zum Abfahrtshighligt der Dolomiten.
Marmolada02Marmolada04Marmolada13Wie in der Kabine zur Porta Vescovo stehen wir wieder im dichten Gedränge auf kleinem Raum und schweben von 1400 m mit einem kurzen Umstieg in eine andere Kabine auf 2950 m Höhe. Hier im Rifugio Serauta ist einiges los. Man kann einkehren und sich stärken, Souvenirs einkaufen und sich in eigens geschaffenen Räumen einer grandiosen Ausstellung zu einem weniger grandiosen Thema widmen. Im Gletschergebiet der Marmolada verlief nämlich im ersten Weltkrieg die Frontlinie zwischen italienischen und österreichischen Truppen. Die österreichischen Kämpfer erbauten eine so genannte Eisstadt. Stollen bis zu 40 m unter der Gletscheroberfläche dienten der Unterkunft, Versorgung und Lagerung von lebensnotwendigen Materialien und Munition. Die ausgestellten Exponate, Installationen, Fotos, Handschriften und ein Film lassen die höllischen Bedingungen und die bitteren Verluste eines Krieges im eisigschroffen Hochgebirge erahnen und nacherleben. Der Eintritt in das „Museo della Grande Guerra“ ist frei. Man kann jedoch mittels Spendenbox seinen Respekt für diese großartige Präsentation zeigen.
Inzwischen haben wir uns ein wenig an die Gegebenheiten eines Dreitausenders gewöhnt und begeben uns zur nächsten Kabinenbahn, die uns noch einige Höhenmeter zum Punta Rocco auf 3265 m bringt. Wieder stellen wir die Skier erst einmal zur Seite und gelangen über einige Treppen zur Panoramaterrasse. Was wir aus dieser Perspektive in allen Richtungen entdecken, ist wirklich atemberaubend.
Marmolada09Da ist der endlose Reigen von spektakulären Bergketten und Gipfeln, von denen wir einige bei unseren anderen Dolomitentouren ja bereits kennengelernt haben, wie den Langkofel samt Nachbarn und den anderen Dreitausender, den Piz Boé, der unverkennbar aus dem Plateau des mächtigen Sellamassivs herausragt. Doch unser Highlight für heute erblicken wir ein paar Meter unter uns. Da lacht das Skifahrerherz. Wir gehen hinunter, packen unsere Skier, trollen uns zum Ausgang und stellen uns erst einmal in die Gruppe der Wartenden, denn hier ist der Ausgangspunkt einer Skiabfahrt, die wir nicht oft und schon gar nicht jeden Tag machen. Der Schnee ist wunderbar pulvrig wie er auf mehr als 3000 m Höhe nur sein kann. Und weil der Sauerstoffgehalt der Luft geringer ist, lassen wir es langsam angehen. Kurve um Kurve tasten wir uns in die so genannte „Bellunese“, gewinnen allmählich Sicherheit und sind überwältigt von den nach jeder Biegung sich ändernden Ausblicken. Marmolada01Irgendwann entdecken wir den schneebedeckten Fedaiasee, halten aber nicht an, denn diese Piste zieht uns unwillkürlich weiter, vorbei an der Fedaiahütte, queren die Passstraße, gleiten weiter, bis wir die 12 km und 1800 Höhenmeter überwunden haben. Traum von einer Abfahrt.
Zurück in Malga Ciapela nehmen wir den Sessel zum Passo Padon, wo wir uns nun in der gleichnamigen Hütte eine Pause gönnen, auch wenn das viele andere Skifreaks auch machen und entsprechend viel los ist. Um später zum Ausgangsort unserer Tour zurückzukommen, geht hier oben kein Weg an der Engstelle vorbei, in der wir uns zusammen mit all den anderen durch das Gewusel kämpfen und schließlich auf einer langen Abfahrt mit einer der berühmten schwarzen Pisten von Arabba belohnt werden.

Arabba und die Sella Ronda

Marmolada 2005

Marmolada und Passo Padon 2006

Renates Dolomitenblog

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Joan Mitchell in Köln

Mitchell01Bevor ich das Foyer des Museums Ludwig in Köln betrete, betrachte ich ein großes Plakat, befestigt an einem Bauzaun auf dem Platz zwischen Bahnhof, Dom und Museumseingang. Es gefällt mir und ich kann gar nicht genau sagen, warum. Ich sehe doch nur Farben, diese jedoch in einer ganz bestimmten Anordnung. Ja, es gibt was her und je länger ich das Bild anschaue, desto deutlicher wird in dem Geflecht aus dicken und dünnen Linien in dunklen und hellen Tönen für mich so etwas wie ein Motiv. Ich sehe eine Blüte, innen dunkelschwer gefüllt und nach außen hin in leichten Gelb-, Orange-, Rot- und Grüntönen sowie einigen größeren Farbfeldern in Lila. Gut, für eine Blüte ist diese Gestaltung viel zu unsymmetrisch, was jedoch die Harmonie der Komposition überhaupt nicht stört. Das Werk hat was und ich bin total gespannt auf das, was ich in der Ausstellung „Joan Mitchell Retrospective. Her Life and Paintings“ zu sehen bekomme.
Mitchell02Ein großes Foto am Eingang zu den heiligen Hallen zieht zunächst einmal die Blicke an. Das ist sie also, die Künstlerin persönlich, jung, hübsch, selbstbewusst, in der linken Hand lässig eine Zigarette, mit der rechten einen schwarzen Pudel streichelnd. 1925 als zweite Tochter eines erfolgreichen Dermatologen und einer literarisch engagierte Mutter in Chicago geboren, hatte sie in ihrer Kindheit und Jugend alles, was ein Mädchenherz begehrte einschließlich Pferd. Und da sie auch sehr ehrgeizig und ausdauernd war, hatte sie als junge Einkunstläuferin beachtliche Erfolge. Das und mehr erfahre ich aus der vom Museum fein präsentierten Biografie. Joan Mitchell entwickelte schon in ganz jungen Jahren ein Interesse an der Kunst und wählte zielbewusst das entsprechende Studium an Instituten in Northhampton, Chicago und schließlich in New York.
Mitchell04Dort schaffte sie es zu Beginn der Fünfziger doch tatsächlich, in den Klub der angesagtesten Künstler um Willem de Kooning, Franz Kline und Jackson Pollock aufgenommen zu werden. Sind ihre ersten Arbeiten noch beeinflusst vom abstrakten Expressionismus und dem Action Painting, so findet sie, auch durch längere Aufenthalte in Paris und Mexiko, doch bald ihre ganz eigenen Ausdrucksformen in der abstrakten Malerei, die sie in den 40 Jahren ihres Künstlerlebens ständig weiterentwickelt.
Mitchell06Diese Entwicklung kann ich dann in den Ausstellungsräumen chronologisch verfolgen, mir Exponate aus ihrem Nachlass und Interviews anschauen und mich von fast 30 gut bewachten großformatigen Kunstwerken faszinieren und inspieren lassen. „In ihrer absolut eigenständigen Bildsprache treten Konzeption und Emotion in mitunter sehr großen Formaten in einen Dialog, der die Betrachter gleichermaßen sinnlich verführt und intellekturell stimuliert“, lese ich im Ausstellungsbegleitheft.
Mitchell05Mitchell08Und das trifft genau mein Erleben dieser außergewöhnlichen Künstlerin, deren Werke im Besitz der berühmtesten Museen der Welt sind, wie dem Museum of Modern Art in New York und dem Centre Pompidou in Paris. Besonders berührt mich das Werk „Merci“, das sie im Jahr ihres Todes 1992 geschaffen hat. Diese Komposition mit konzentrierten Blau- und Orangefeldern umgeben von ganz viel Weiß ist so eigenartig und einzigartig, wie ein Gemälde nur sein kann.
Was mich an Joan Mitchell ganz besonders fasziniert? Die Zielstrebigkeit, mit der sie unbeirrt ihren künstlerischen Weg wählte und die Schaffenskraft, mit der sie ihn kompromisslos ging. Diese unglaubliche Power spüre ich in den Interviews, in den Exponaten aus ihrem Nachlass und vor allem in jedem ihrer in Köln präsentierten Werke.

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Arabba und die Sella Ronda

Arabba Richtung Porta Vescovo

Arabba Richtung Porta Vescovo

Arabba Richtung Monte Burz

Arabba Richtung Monte Burz

Arabba ist ein Dörfchen in der italienischen Provinz Belluno in den Dolomiten, verschlafen gelegen auf 1600 m Höhe im Tal zwischen Sellamassiv, Monte Burz, Cherz und Porta Vescovo. Mit dem Auto erreicht man es von Canazei aus über den Pass Pordoi und von Corvara aus über den Campolongo Pass. Ich kenne Arabba seit meiner ersten Skitour rund um das Sellamassiv. Man muss sich vorstellen, dass zu Beginn der Achtziger die Lifte viel weniger Kapazitäten hatten und viel langsamer liefen als heute und dass es taillierte Carver und Schneekanonen noch gar nicht gab. Das heißt, so eine Tour dauerte viel länger als heute, man musste sich auch schon mal schneearme Hänge hinunter tasten und ein Stück weit die Skier tragen. In Arabba war das ohnehin in jeder Richtung der Sella Ronda der Fall. Da hieß es, Skier gepackt und den Hang hinauf wandern entweder zum Sessel auf den Monte Burz oder zur Gondel zum Porta Vescovo.
Piste unterhalb von Porta Vescovo

Piste unterhalb von Porta Vescovo

Von Belvedere auf Langkofelgruppe

Von Belvedere auf Langkofelgruppe

Nun, Letzteres hatten wir, eine Gruppe mit sechs Leuten, geschafft, fuhren von Porta Vescovo hinunter zur Passstraße, von wo uns ein klappriger Zweiersessel auf den Pass Pordoi bringen sollte, um dann über Belvedere hinunter nach Canazei zu fahren. Doch den Klappersessel bekamen nur zwei von uns, obwohl wir dicht hintereinander an der Einstiegsstelle ankamen. Keine Diskussion. Der Liftmann hatte Feierabend. Feierabend. Wir warten in Arabba in der Kneipe, rief einer noch den beiden hinterher, gar nicht wissend, ob es so was dort überhaupt gab. Nun, gab es und außerdem erlesene Spirituosen in kleinen Gläschen gespickt mit leckeren Birnchen. Kurz und gut, Achim, der uns Stunden später abholte, fuhr irgendwann auf der Passstraße rechts heran und öffnete alle Autofenster. Warum? Nun, ja, die Birnchen!
Wie gesagt, das war zu Beginn der Achtziger. Das Ortsbild von Arabba hat sich bis heute nicht wesentlich verändert. Obwohl inzwischen zahlreiche neue Hotels, Restaurants und Bars entstanden, Der Turm der kleinen Kirche überragt jedoch nach wie vor alle umliegenden Gebäude.
Sellamassiv von der Marmolada

Sellamassiv von der Marmolada

am Sellapass vor der Langkofelgruppe

am Sellapass vor der Langkofelgruppe

Die Liftanlagen wurden modernisiert, Schneekanonen machen die Hänge durchgängig befahrbar und der Superdolomiti Skipass umfasst sowohl die berühmte Marmolada wie auch die so genannte Gebirgsjägerrunde über Cinque Torre und Falzarego Pass, die von Arabba aus ganz prima zu erreichen sind. Kein Wunder, dass dieses gediegene Skidorf für mich ein ganz besonderer Ort auf den in all den Jahren zahlreichen Umrundungen des Sellamassivs über Pordoi-, Sella-, Grödner und Campolongopass ist, obwohl längst nicht der einzige. In diese einmalige Route kann man außer von Arabba auch in Wolkenstein, Corvara auch in Canazei einsteigen und es ist nicht übertrieben, wenn ich feststelle, dass die Tour über vier Pässe und durch vier Täler, die so genannte Sella Ronda, wohl eine der landschaftlich schönsten Skitouren in den Alpen ist.

Arabba, Sella Ronda, Marmolada, Grande Guerra 2005

Marmolada 2016

Renates Dolomitenblog

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Klangwald und Möhneseeturm

Auswahl05Wenn man von der A44 kommend Richtung Möhnesee fährt, in Delecke den Drüggelter Weg links liegen lässt und die Brücke über den Möhnesee passiert, kommt man an das Südufer dieses Sees. Von dort ist es nicht weit zum Torhaus, einem aus dem ehemaligen Pförtnerhaus zu einem Wildpark entstandenen wirklich schönen Ausflugslokal. Parken ist gar kein Problem, es sind genügend Plätze vorhanden. Wir befinden uns mitten im Naturpark Arnsberger Wald und nehmen den sogenannten Rennweg, mit dem hier ein 3,5 km langer Rundwanderweg beginnt. Der Wald ist so schön wie einer zur winterlichen Jahreszeit ohne Schnee nur sein kann, mit hohen Buchen und vereinzelten Fichten, doch dieser birgt außer skurrilen Baumgebilden und moosgrünen Flächen zu deren Füßen noch besondere Attraktionen. Auswahl02Es ist nämlich ein Klangwald mit in den Bäumen installierten Klangkunstwerken, die nach Ideen von Horst Rellecke gestaltet wurden, dem wir auch den berühmten Glaselefanten im Hammer Maxipark verdanken. In kurzen Abständen sind Instrumente auf dem Waldboden oder in den Bäumen installiert. Da laden Steh- und Äolsharfen, Windgeige und Klangwiege zum Ausprobieren und Lauschen ein, entweder durch den Wind oder vom Wanderer selbst zum Klingen gebracht. Auswahl03Wir wandern von Station zu Station und erreichen ungefähr auf halber Strecke eine ganz besondere Attraktion dieses Rundweges, den Möhneseeturm. Mit seinen 44 Metern Höhe wirkt dieses Bauwerk doch sehr imposant. Stahltreppen führen 7 Stockwerke hoch hinauf bis zu einer Plattform, von der aus man einen Blick über den Arnsberger Wald hinweg vom Möhnestaubecken und Staumauer über den ganzen See einschließlich der Brücken bis zum Ende hat. Da nimmt man doch das frische Lüftchen und das leichte Schwanken gerne in Kauf. Nach dem Abstieg ein kleiner Blick hinauf: Ja, ganz schön hoch!

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Vegan und kein Zurück

2015-11-07-GabelSkalpellNachdem ich im Mai 2014 den Film „Gabel statt Skalpell“ gesehen hatte, konnte ich nicht mehr so weitermachen wie in all den Jahrzehnten zuvor. In diesem Film, mit dem Originaltitel „Forks over Knives“ wird überzeugend der Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Herz-, Kreislauf-, Krebs-, Diabetes-Erkrankungen und Allergien und Ernährung mit tierischen Produkten dargestellt. Dabei treffen für mich vor allem die Argumente des rennomierten Herzspezialisten Caldwell Esselstyn und des berühmten Autors Colin Campbell, der „The China Study“ herausgebracht hat. Eindringlich raten die beiden Wissenschaftler, die Ernährung auf rein pflanzliche Basis zu stellen. Den oben genannten Krankheiten würde vorgebeugt und sogar bereits vorhandene in manchen Fällen geheilt. Als ich dann zu gleicher Zeit ein Interview mit dem fast 100-jährigen Ellsworth Wareham hörte, der seit 50 Jahren vegan lebt und bis zum 95. Lebensjahr als HerzLungenChirurg gearbeitet hat, war ich vollends überzeugt. Es war, als hätte ich bereits lange auf diese Informationen gewartet und stellte von heute auf morgen meinen ohnehin schon reduzierten Fleischkonsum total ein, verzichtete auf sämtliche Milchprodukte und auf mein Frühstücksei.

Nun, so einfach war es im täglichen Leben dann doch nicht. Viele Fragen taten sich auf:

Was und wie koche ich?
Wo und was kaufe ich ein?
Wo gibt es Cafés und Restaurants?
Wo gibt es Austausch?
Wie ist es unterwegs?

Und bei alledem waren das Internet und vor allem Facebook eine große Hilfe. Ich abonnierte Seiten, stöberte in Gruppen und staunte nicht schlecht, wie groß die vegane Szene inzwischen war und ist. In den ersten Wochen war ich täglich mit dem Aussuchen von Kochrezepten und Einkaufen beschäftigt und entsprechend viel Zeit verbrachte ich in der Küche. Alles war ungewohnt und immer im Hinterkopf die Frage: Was geht? Das geringste Problem war der Verzicht auf Fleisch. Bei Milchprodukten sah das schon anders aus. Wie ersetze ich Käse zum Beispiel bei Aufläufen und Pizzen? Wie ersetze ich Butter und Eier beim Backen? Für manche Gerichte brauchte ich eine ziemlich lange Anlaufzeit und hangelte mich von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit. Doch schon sehr schnell war klar: Es war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben.

In meinem Veganblog gibt es weitere Informationen und Rezepte: renate goes vegan

In dieser Facebookgruppe findet ihr einen Austausch rund um die vegane Ernährung: Hamm Vegan

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Hohenzollernbrücke

2015-11-20-Hohenzollernbrücke

Die Hohenzollernbrücke durch das verregnete Fenster
im obersten Stockwerk des Museums Ludwig in Köln.

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love and peace

2008Ja6Paris 13/11/2015
R.I.P.

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„Sturmgepeitschte Sinfonie“

2015-08-06-RupiHamm3Wer hier zwischen den Zweigen hervorlugt? Das ist der Prinz im Sommergarten. Er schaut so harmlos, dabei ist er ein (Ver)führer. Letztens hat er mich zu einer „sturmgepeitschten Sinfonie“ (ver)führt. Nein, nein, zum Lesen dieser Sinfonie. Der Sommergartenprinz ist nämlich der berühmte Bücherprinz Ruprecht Frieling. In seiner neuesten Opern(ver)führung erzählt er Richard Wagners „Der fliegende Holländer“, das Drama um den bleichgesichtigen Kapitän eines unheimlichen Geisterschiffes. Eine Dichtung mit musikalischem Arrangement, vergleichbar mit heutiger Filmmusik. Zu Wagners Zeiten bedeutete das, den Stoff wirkungsvoll auf die Bühne bringen, und das hatte Meister Richie drauf. „Stürme tosen, Winde peitschen, Wellen brechen“, schreibt Frieling in seiner Vorbemerkung zum Szenarium. Hollaender_Titel_300pxUnd dann erzählt er die Geschichte vom dämonengehetzten Skipper, der nicht zur Ruhe kommt. Warum gerade der junge Richard Wagner dieses Drama auf die Opernbühne brachte? Auch das erfahre ich. Der hatte die Idee zum „Fliegenden Holländer“ als Passagier eines Segelschiffes, mit dem er in einen fürchterlichen Sturm geriet. Selbst von Dämonen gehetzt, nämlich die der Geldforderer und die der Eifersucht, hatte er wohl seinen Stoff gefunden, zumal er vorher die Legende vom fluchbeladenen Geisterschiff in Heines „Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski“ gelesen hatte. So kann ich mir auch meinen Reim aus dem merkwürdigen Happyend der Story machen. Moral frei nach Heinrich Heine: Frauen sollen sich vor fliegenden Holländern in Acht nehmen und Männer gehen „im günstigsten Fall“ durch die Weiber zugrunde.

Ruprecht Frieling erzählt Wagners Oper: Der fliegende Holländer

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Traum von Mars-City

2015-10-22-MarsAlleeCenter06Wenn man ein paar Tage lang einen pfiffigen Siebenjährigen zu Gast hat und im Einkaufszentrum mehr zufällig eine Marsausstellung mit speziellen Angeboten für Kids von vier bis zehn entdeckt, hat man Glück. In der letzten Oktoberwoche hatte ich so ein Glück. Im Hammer Allee Center wurde die Ausstellung „Mars: Vision und Mission“ in einer Reihe Infoboxen mit verschiedenen Themenschwerpunkten, vom Veranstalter Module genannt, präsentiert. Mein kleiner Besucher konnte zusammen mit anderen Kindern Planeten im Weltall bestaunen und feststellen, wie groß die Erde im Vergleich zum roten Planeten ist. 2015-10-22-MarsAlleeCenter012015-10-22-MarsAlleeCenter08Um den ging es ja, den Mars. Wie wäre es denn, wenn man im Spaceshuttle säße, mit ungeheurer Geschwindigkeit die Erde verließe und zum Mars flöge? In einer Filmanimation wurde den Kindern das Erlebnis vermittelt und nach der Landung durften sie auf der felsigen Oberfläche der Kraterlandschaft große und kleine Steine betasten, untersuchen und sogar mit dem Hammer beklopfen, natürlich im entsprechenden Outfit wie Raumanzug, Helm, Schutzbrille und Überschuhe. Und es wäre ja auch ein Wunder, wenn ganz frühe und frühe Visionäre nicht bereits eine Ahnung von diesem Planeten gehabt hätten wie Aristoteles oder ihn nicht sogar bereits entdeckt hätten wie Kopernikus, Kepler und Galileo Galilei. In Videosequenzen stellen sie sich nach dem Motto „Wer bin ich?“ vor und erzählen, was sie mit ihren jeweiligen planetarischen Möglichkeiten im Weltall beobachtet und im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten erkannt haben. 2015-10-22-MarsAlleeCenter03Sind vielleicht schon mal Aliens auf dem Mars gelandet? Immerhin hat es ja wohl mal Wasser dort gegeben bzw. gibt es an den Polen noch immer. Gab es vielleicht sogar irgendwann mal Leben auf dem Mars? So spannt diese Ausstellung den Bogen von den frühen Visionen über weitere Forschungen und unbemannte Landungen mit speziellen Marsfahrzeugen und entsprechender Ausrüstung zum Übermitteln von Informationen. Ein Modell des Mars-Rover können wir bestaunen. Ja, wir wissen schon eine Menge über die Beschaffenheit auf, in und um den interessanten Planeten und weil ich doch irgendwie auch ein Visionär bin, träume ich mir mein Mars-City.

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