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Arabba und die Sella Ronda
Arabba ist ein Dörfchen in der italienischen Provinz Belluno in den Dolomiten, verschlafen gelegen auf 1600 m Höhe im Tal zwischen Sellamassiv, Monte Burz, Cherz und Porta Vescovo. Mit dem Auto erreicht man es von Canazei aus über den Pass Pordoi und von Corvara aus über den Campolongo Pass. Ich kenne Arabba seit meiner ersten Skitour rund um das Sellamassiv. Man muss sich vorstellen, dass zu Beginn der Achtziger die Lifte viel weniger Kapazitäten hatten und viel langsamer liefen als heute und dass es taillierte Carver und Schneekanonen noch gar nicht gab. Das heißt, so eine Tour dauerte viel länger als heute, man musste sich auch schon mal schneearme Hänge hinunter tasten und ein Stück weit die Skier tragen. In Arabba war das ohnehin in jeder Richtung der Sella Ronda der Fall. Da hieß es, Skier gepackt und den Hang hinauf wandern entweder zum Sessel auf den Monte Burz oder zur Gondel zum Porta Vescovo. Nun, Letzteres hatten wir, eine Gruppe mit sechs Leuten, geschafft, fuhren von Porta Vescovo hinunter zur Passstraße, von wo uns ein klappriger Zweiersessel auf den Pass Pordoi bringen sollte, um dann über Belvedere hinunter nach Canazei zu fahren. Doch den Klappersessel bekamen nur zwei von uns, obwohl wir dicht hintereinander an der Einstiegsstelle ankamen. Keine Diskussion. Der Liftmann hatte Feierabend. Feierabend. Wir warten in Arabba in der Kneipe, rief einer noch den beiden hinterher, gar nicht wissend, ob es so was dort überhaupt gab. Nun, gab es und außerdem erlesene Spirituosen in kleinen Gläschen gespickt mit leckeren Birnchen. Kurz und gut, Achim, der uns Stunden später abholte, fuhr irgendwann auf der Passstraße rechts heran und öffnete alle Autofenster. Warum? Nun, ja, die Birnchen!
Wie gesagt, das war zu Beginn der Achtziger. Das Ortsbild von Arabba hat sich bis heute nicht wesentlich verändert. Obwohl inzwischen zahlreiche neue Hotels, Restaurants und Bars entstanden, Der Turm der kleinen Kirche überragt jedoch nach wie vor alle umliegenden Gebäude. Die Liftanlagen wurden modernisiert, Schneekanonen machen die Hänge durchgängig befahrbar und der Superdolomiti Skipass umfasst sowohl die berühmte Marmolada wie auch die so genannte Gebirgsjägerrunde über Cinque Torre und Falzarego Pass, die von Arabba aus ganz prima zu erreichen sind. Kein Wunder, dass dieses gediegene Skidorf für mich ein ganz besonderer Ort auf den in all den Jahren zahlreichen Umrundungen des Sellamassivs über Pordoi-, Sella-, Grödner und Campolongopass ist, obwohl längst nicht der einzige. In diese einmalige Route kann man außer von Arabba auch in Wolkenstein, Corvara auch in Canazei einsteigen und es ist nicht übertrieben, wenn ich feststelle, dass die Tour über vier Pässe und durch vier Täler, die so genannte Sella Ronda, wohl eine der landschaftlich schönsten Skitouren in den Alpen ist.
Wie gesagt, das war zu Beginn der Achtziger. Das Ortsbild von Arabba hat sich bis heute nicht wesentlich verändert. Obwohl inzwischen zahlreiche neue Hotels, Restaurants und Bars entstanden, Der Turm der kleinen Kirche überragt jedoch nach wie vor alle umliegenden Gebäude. Die Liftanlagen wurden modernisiert, Schneekanonen machen die Hänge durchgängig befahrbar und der Superdolomiti Skipass umfasst sowohl die berühmte Marmolada wie auch die so genannte Gebirgsjägerrunde über Cinque Torre und Falzarego Pass, die von Arabba aus ganz prima zu erreichen sind. Kein Wunder, dass dieses gediegene Skidorf für mich ein ganz besonderer Ort auf den in all den Jahren zahlreichen Umrundungen des Sellamassivs über Pordoi-, Sella-, Grödner und Campolongopass ist, obwohl längst nicht der einzige. In diese einmalige Route kann man außer von Arabba auch in Wolkenstein, Corvara auch in Canazei einsteigen und es ist nicht übertrieben, wenn ich feststelle, dass die Tour über vier Pässe und durch vier Täler, die so genannte Sella Ronda, wohl eine der landschaftlich schönsten Skitouren in den Alpen ist.
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Klangwald und Möhneseeturm
Wenn man von der A44 kommend Richtung Möhnesee fährt, in Delecke den Drüggelter Weg links liegen lässt und die Brücke über den Möhnesee passiert, kommt man an das Südufer dieses Sees. Von dort ist es nicht weit zum Torhaus, einem aus dem ehemaligen Pförtnerhaus zu einem Wildpark entstandenen wirklich schönen Ausflugslokal. Parken ist gar kein Problem, es sind genügend Plätze vorhanden. Wir befinden uns mitten im Naturpark Arnsberger Wald und nehmen den sogenannten Rennweg, mit dem hier ein 3,5 km langer Rundwanderweg beginnt. Der Wald ist so schön wie einer zur winterlichen Jahreszeit ohne Schnee nur sein kann, mit hohen Buchen und vereinzelten Fichten, doch dieser birgt außer skurrilen Baumgebilden und moosgrünen Flächen zu deren Füßen noch besondere Attraktionen.
Es ist nämlich ein Klangwald mit in den Bäumen installierten Klangkunstwerken, die nach Ideen von Horst Rellecke gestaltet wurden, dem wir auch den berühmten Glaselefanten im Hammer Maxipark verdanken. In kurzen Abständen sind Instrumente auf dem Waldboden oder in den Bäumen installiert. Da laden Steh- und Äolsharfen, Windgeige und Klangwiege zum Ausprobieren und Lauschen ein, entweder durch den Wind oder vom Wanderer selbst zum Klingen gebracht.
Wir wandern von Station zu Station und erreichen ungefähr auf halber Strecke eine ganz besondere Attraktion dieses Rundweges, den Möhneseeturm. Mit seinen 44 Metern Höhe wirkt dieses Bauwerk doch sehr imposant. Stahltreppen führen 7 Stockwerke hoch hinauf bis zu einer Plattform, von der aus man einen Blick über den Arnsberger Wald hinweg vom Möhnestaubecken und Staumauer über den ganzen See einschließlich der Brücken bis zum Ende hat. Da nimmt man doch das frische Lüftchen und das leichte Schwanken gerne in Kauf. Nach dem Abstieg ein kleiner Blick hinauf: Ja, ganz schön hoch!
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Vegan und kein Zurück
Nachdem ich im Mai 2014 den Film „Gabel statt Skalpell“ gesehen hatte, konnte ich nicht mehr so weitermachen wie in all den Jahrzehnten zuvor. In diesem Film, mit dem Originaltitel „Forks over Knives“ wird überzeugend der Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Herz-, Kreislauf-, Krebs-, Diabetes-Erkrankungen und Allergien und Ernährung mit tierischen Produkten dargestellt. Dabei treffen für mich vor allem die Argumente des rennomierten Herzspezialisten Caldwell Esselstyn und des berühmten Autors Colin Campbell, der „The China Study“ herausgebracht hat. Eindringlich raten die beiden Wissenschaftler, die Ernährung auf rein pflanzliche Basis zu stellen. Den oben genannten Krankheiten würde vorgebeugt und sogar bereits vorhandene in manchen Fällen geheilt. Als ich dann zu gleicher Zeit ein Interview mit dem fast 100-jährigen Ellsworth Wareham hörte, der seit 50 Jahren vegan lebt und bis zum 95. Lebensjahr als HerzLungenChirurg gearbeitet hat, war ich vollends überzeugt. Es war, als hätte ich bereits lange auf diese Informationen gewartet und stellte von heute auf morgen meinen ohnehin schon reduzierten Fleischkonsum total ein, verzichtete auf sämtliche Milchprodukte und auf mein Frühstücksei.
Nun, so einfach war es im täglichen Leben dann doch nicht. Viele Fragen taten sich auf:
Was und wie koche ich?
Wo und was kaufe ich ein?
Wo gibt es Cafés und Restaurants?
Wo gibt es Austausch?
Wie ist es unterwegs?
Und bei alledem waren das Internet und vor allem Facebook eine große Hilfe. Ich abonnierte Seiten, stöberte in Gruppen und staunte nicht schlecht, wie groß die vegane Szene inzwischen war und ist. In den ersten Wochen war ich täglich mit dem Aussuchen von Kochrezepten und Einkaufen beschäftigt und entsprechend viel Zeit verbrachte ich in der Küche. Alles war ungewohnt und immer im Hinterkopf die Frage: Was geht? Das geringste Problem war der Verzicht auf Fleisch. Bei Milchprodukten sah das schon anders aus. Wie ersetze ich Käse zum Beispiel bei Aufläufen und Pizzen? Wie ersetze ich Butter und Eier beim Backen? Für manche Gerichte brauchte ich eine ziemlich lange Anlaufzeit und hangelte mich von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit. Doch schon sehr schnell war klar: Es war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben.
In meinem Veganblog gibt es weitere Informationen und Rezepte: renate goes vegan
In dieser Facebookgruppe findet ihr einen Austausch rund um die vegane Ernährung: Hamm Vegan
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Hohenzollernbrücke
Die Hohenzollernbrücke durch das verregnete Fenster
im obersten Stockwerk des Museums Ludwig in Köln.
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love and peace
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„Sturmgepeitschte Sinfonie“
Wer hier zwischen den Zweigen hervorlugt? Das ist der Prinz im Sommergarten. Er schaut so harmlos, dabei ist er ein (Ver)führer. Letztens hat er mich zu einer „sturmgepeitschten Sinfonie“ (ver)führt. Nein, nein, zum Lesen dieser Sinfonie. Der Sommergartenprinz ist nämlich der berühmte Bücherprinz Ruprecht Frieling. In seiner neuesten Opern(ver)führung erzählt er Richard Wagners „Der fliegende Holländer“, das Drama um den bleichgesichtigen Kapitän eines unheimlichen Geisterschiffes. Eine Dichtung mit musikalischem Arrangement, vergleichbar mit heutiger Filmmusik. Zu Wagners Zeiten bedeutete das, den Stoff wirkungsvoll auf die Bühne bringen, und das hatte Meister Richie drauf. „Stürme tosen, Winde peitschen, Wellen brechen“, schreibt Frieling in seiner Vorbemerkung zum Szenarium.
Und dann erzählt er die Geschichte vom dämonengehetzten Skipper, der nicht zur Ruhe kommt. Warum gerade der junge Richard Wagner dieses Drama auf die Opernbühne brachte? Auch das erfahre ich. Der hatte die Idee zum „Fliegenden Holländer“ als Passagier eines Segelschiffes, mit dem er in einen fürchterlichen Sturm geriet. Selbst von Dämonen gehetzt, nämlich die der Geldforderer und die der Eifersucht, hatte er wohl seinen Stoff gefunden, zumal er vorher die Legende vom fluchbeladenen Geisterschiff in Heines „Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski“ gelesen hatte. So kann ich mir auch meinen Reim aus dem merkwürdigen Happyend der Story machen. Moral frei nach Heinrich Heine: Frauen sollen sich vor fliegenden Holländern in Acht nehmen und Männer gehen „im günstigsten Fall“ durch die Weiber zugrunde.
Ruprecht Frieling erzählt Wagners Oper: Der fliegende Holländer
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Traum von Mars-City
Wenn man ein paar Tage lang einen pfiffigen Siebenjährigen zu Gast hat und im Einkaufszentrum mehr zufällig eine Marsausstellung mit speziellen Angeboten für Kids von vier bis zehn entdeckt, hat man Glück. In der letzten Oktoberwoche hatte ich so ein Glück. Im Hammer Allee Center wurde die Ausstellung „Mars: Vision und Mission“ in einer Reihe Infoboxen mit verschiedenen Themenschwerpunkten, vom Veranstalter Module genannt, präsentiert. Mein kleiner Besucher konnte zusammen mit anderen Kindern Planeten im Weltall bestaunen und feststellen, wie groß die Erde im Vergleich zum roten Planeten ist.
Um den ging es ja, den Mars. Wie wäre es denn, wenn man im Spaceshuttle säße, mit ungeheurer Geschwindigkeit die Erde verließe und zum Mars flöge? In einer Filmanimation wurde den Kindern das Erlebnis vermittelt und nach der Landung durften sie auf der felsigen Oberfläche der Kraterlandschaft große und kleine Steine betasten, untersuchen und sogar mit dem Hammer beklopfen, natürlich im entsprechenden Outfit wie Raumanzug, Helm, Schutzbrille und Überschuhe. Und es wäre ja auch ein Wunder, wenn ganz frühe und frühe Visionäre nicht bereits eine Ahnung von diesem Planeten gehabt hätten wie Aristoteles oder ihn nicht sogar bereits entdeckt hätten wie Kopernikus, Kepler und Galileo Galilei. In Videosequenzen stellen sie sich nach dem Motto „Wer bin ich?“ vor und erzählen, was sie mit ihren jeweiligen planetarischen Möglichkeiten im Weltall beobachtet und im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten erkannt haben.
Sind vielleicht schon mal Aliens auf dem Mars gelandet? Immerhin hat es ja wohl mal Wasser dort gegeben bzw. gibt es an den Polen noch immer. Gab es vielleicht sogar irgendwann mal Leben auf dem Mars? So spannt diese Ausstellung den Bogen von den frühen Visionen über weitere Forschungen und unbemannte Landungen mit speziellen Marsfahrzeugen und entsprechender Ausrüstung zum Übermitteln von Informationen. Ein Modell des Mars-Rover können wir bestaunen. Ja, wir wissen schon eine Menge über die Beschaffenheit auf, in und um den interessanten Planeten und weil ich doch irgendwie auch ein Visionär bin, träume ich mir mein Mars-City.
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„Für mich soll’s rote Rosen regnen…“
„Good bye summer“ heißt es auch in diesem Herbst wieder, als Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld aus Unna/Westfalen den Hammer Maximilianpark zwei Wochen lang jeden Abend in ein zauberhaftes Licht-, Farb- und Klangspektakel verwandelt. Da glitzern die Bäume in den schönsten Rot-, Blau- und Grüntönen, beherbergen Leuchtvögel und andere seltsame Wesen und spiegeln sich im See. In einzigartiger Weise zeigt sich der alles überragende Hammer Glaselefant in allen Regenbogenfarben vor dem Nachthimmel. In der Elektrozentrale lasse ich mich von der Videoinstallation „Du und die Welt“ inspirieren, kann mich eigentlich nur wundern über die vielfältigen Formen, die an allen vier Wänden, Boden und Decke ständig vor, neben, über und unter mir schwimmen, wegschweben, von irgendwoher zurückkommen, ihre Farben ändern, wieder verschwinden, sich wieder heranzoomen, wieder verschwinden, bis ich dann doch den großen Raum wieder verlasse, nicht ohne noch ein geheimnisvolles Schattenselfie mitzunehmen. Geheimnisvoll schimmert, flüstert und summt es beim Weitertasten dann auch aus den Büschen, während im kunterbunten Lichtschloss eine große Versammlung stattfindet. An dieser Veranstaltung nehme ich natürlich teil, gehe weiter, schaue fasziniert auf Boden und Mauern, in Sträucher und Baumkronen, bestaune fliegende „Fische in Blau“ und wundere mich gar nicht, wenn ich mit der gewaltigen Stimme aus einem rotgrünen Lichtstakkato zwischen Baumstämmen und Blätterwerk unwillkürlich mitsinge: „Für mich soll’s rote Rosen regnen…“.
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Zandvoort aan Zee, Amsterdam, Haarlem
Irgendwo an der langen holländischen Nordseeküste liegt ein Ort namens Zandvoort aan Zee, einigen vielleicht bekannt als Standort für eine Autorennbahn und für seinen Strand, an dem entlang man in südliche und nördliche Richtung kilometerweit laufen, joggen oder Fahrrad fahren kann. Es ist auch kein Problem in einem der zahlreichen Hoteltürme zum erschwinglichen Preis ein Zimmer zu bekommen, zum Beispiel im 16. Stock eines Hotelpalastes, im wohl höchsten Turm der Gegend untergebracht. Wenn man nicht den Meerblick, sondern die preisgünstigere Stadtseite wählt, hat man eine gigantische Rundumsicht mit Blick auf das durchaus noch vorhandene Altstädtchen mit Kirche, niedlichen Häusern mit idyllisch bepflanzten Vorgärten und in einiger Entfernung bis zum Flughafen Amsterdam Schipphol, wo man bei guter Sicht den Starts und Landungen im Minutentakt zuschauen kann. Zu allem hat Zandvoort einen weiteren Vorteil und das ist der kleine Bahnhof mit Anbindung an die Metropole Amsterdam, die man im Halbstundentakt mit der holländischen Eisenbahn erreicht.
Gemütlich steigt man in den bereits wartenden Wagen ein, fährt gut eine halbe Stunde bis Amsterdam Centraal, verlässt das hektische Treiben im alten Bahnhofsgebäude und ist sogleich mittendrin in der unvergleichlichen Mischung aus Straßen, Gassen und Kanälen, Grachten genannt, und schwimmt mit zwischen all den Fußgängern, Auto- und Radfahrern, die hier durchaus Vorfahrt haben und ihre Vehikel an allen Ecken, vorgesehenen und nicht vorgesehenen Stellflächen und gerne auch an den Geländern der Brücken über die zahlreichen Grachten parken. Regen? Da scheinen die holländischen Radfahrer ziemlich schmerzfrei zu sein. Bei ihnen sind Regensachen längst noch nicht angesagt, wo wir schon längst Handschuhe ausgepackt haben, um beim Regenschirm halten keine kalten Finger zu bekommen.
Nun, das richtige Wetter, um endlich einige Amsterdamer Museumsattraktionen aus ihrer Können-wir-immer-noch-machen-Ecke rauszuholen. Selbst die Serpentinen vor der Kasse zum neu erbauten Van-Gogh-Museum stehen wir durch und erleben dank der grandiosen Bilder und prima Erläuterungen des Audioguides ein Stück weit das Auf und Ab im Künstlerleben dieses großen Meisters und einiger Zeitgenossen, mit denen er eine Zeit lang gemeinsam geschaffen hat, wie Paul Gaugain. Ein I-Tüpfelchen bildet die Sonderausstellung „Vincent & Edvard – Twee bijzondere levens“, eine Gegenüberstellung von Leben und Werk des Vincent van Gogh und des viel jüngeren Edvard Munch. Am darauffolgenden Tag rät der Wettergott, nun endlich auch den Weg in das Riksmuseum zu finden, auch hier wurde ein neuer Trakt angebaut. Es heißt, in diesem Museum könne man viele Tage lang entdecken und entdecken. Das stimmt wohl, und so picken wir uns Hightlights heraus von holländischer Geschichte über die alten Meister des gemalten Lichts wie Rembrandts Nachtwache und einer unglaublich schönen mehrstöckigen Bibliothek.
In nur gut zehn Minuten von Zandvoort erreichen wir mit der Eisenbahn ein Städtchen, dessen Namen ich bisher eher mit einem Song über einen New Yorker Stadtteil in Verbindung gebracht habe. Es ist Haarlem, ein Ort mit einem wunderschönen Marktplatz, dem „Grote Markt“, einer Kirche, die ihresgleichen sucht und Kanälen und Brücken, die teilweise durchaus an Ecken in Amsterdam erinnern. In diesem Ort hat einer der ganz großen holländischen Meister gewirkt, Frans Hals, dem ein eigenes Museum gewidmet ist. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Teylers Museum, dessen Räume und Exponate so erhalten geblieben sind, wie es seinerzeit eingerichtet wurde, eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert mit physikalischen Aufbauten, herausragenden Werken aus der holländischen Malerei und vielen Fundstücken wie Skelette und Mineralien. Dieses beschauliche Kleinod mit großer Vergangenheit, zwischen der Metropole Amsterdam und dem Meer gelegen, ist für mich die Entdeckung dieser holländischen Tage im Oktober.
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„Der Schatten der Avantgarde“
Welcher Künstler gehört zur Avantgarde? Wer steht im Licht, wer im Schatten? Das kann man sich fragen, wenn man auf auf Essens Straßen und Plätzen und im Eingangsbereich des Folkwang Museums auf riesengroßen Plakaten den Titel der Sonderausstellung liest: „Der Schatten der Avantgarde. Rousseau und die vergessenen Meister“. Hauptmotiv auf all diesen Werbeträgern ist ein bekanntes Bild von Henri Rousseau „Le lion, avant faim, se jette sur l’antilope“, ausgeliehen von der Foundation Beyeler, Riehen/Basel. Dieses zwei mal drei Meter große Gemälde und weitere von Rousseau bilden auch den Mittelpunkt in der Anordnung der Objekte in dem großen Ausstellungsraum. „Ein Schatten begleitet die Avantgarden des 20. Jahrhunderts. Dieser Schatten sind die künstlerischen Autodidakten“, steht auf der ersten Seite des Informationsflyers. Und da frage ich mich doch, ob denn Henri Rousseau zur Avantgarde oder zu den Meistern gehört, die aus deren Schatten heraustreten sollen, und wäre in einem Satz zu nennen zum Beispiel mit Pablo Picasso, Max Ernst, Paula Modersohn-Becker und Paul Gauguin, die jeweils mit einem populären Bild als „Schlüsselwerke aus Moderne und Gegenwart“ in der Ausstellung vertreten sind? Nein, Rousseau war keiner gängigen Schule oder Kunstrichtung zuzuordnen, sondern ein Autodidakt, genauso wie die anderen, deren Gemälde, Fotografien und Skulpturen den Weg aus dem Schatten in die Ausstellung gefunden haben.
Die Kuratoren haben die Werke von 13 weitgehend unbekannten Künstlern, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen, aus dem Schatten der weltbekannten Avantgarden der Moderne in das Licht der Essener Ausstellung geholt. Da ist die Hausfrau, die großflächige Blumenbilder gemalt hat, der Bergmann, der als lungengeschädigter Frührentner eine Vielzahl von Skulpturen geschaffen hat und der mexikanische Maler Martin Ramirez, der in psychiatrischen Kliniken eine Welt aus Tunnelgebilden, Zügen und Schienen auf das Papier gebracht hat. Allen gemeinsam ist ein hohes Maß an Kreativität im Umgang mit Praktiken und Materialien, mit dem sie jenseits von Mainstream und Kommerz einzigartige Werke geschaffen haben. Jeder Künstler für sich ist es wert, sich einen ganzen Tag lang mit ihm zu beschäftigen. So viele Anregungen, so viele Geschichten, von Bill Trailors skurrilen Figuren auf einem braunen Haus über Morris Hirshfields Mädchen auf dem Sofa mit Tauben bis zu Patrick J. Sullivans apokalytischer Szenerie aus der vierten Dimension, alles gruppiert um Henri Rousseaus antilopenfressenden Löwen.
Veröffentlicht unter Allgemein, Ausstellungen, Fotoberichte
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