Planetarium Bochum

Der Weltraum
für Erwachsene und Kinder

Planetarium Bochum
an der Castroper Straße
am 3. Oktober 2017.

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„Wunder der Natur“ im Gasometer

Die Ausstellung „Wunder der Natur“ im Gasometer Oberhausen zeigt in einzigartiger Weise Fotografien, Filme und Animationen aus der Tier- und Pflanzenwelt, die wir in dieser Nähe und Schärfe mit bloßem Auge niemals sehen könnten. Das verdanken wir engagierten und kompetenten Naturfotografen und -filmern und Leuten, die großartige Ausstellungen wie diese vorbereiten und präsentieren.

Und was wären die „Wunder der Natur“ im Gasometer ohne dass ich mich hinlegen, zur Kuppel schauen und unsere Erde mit allen Kontinenten, Tag und Nacht, Frühling, Sommer Herbst und Winter aus Weltraumsicht an mir vorbeiziehen lassen könnte?

„Wunder der Natur“ im Gasometer Oberhausen am 5. Oktober 2017

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„TimeRide ins alte Cöln“

In einem Haus mitten auf dem Alter Markt bekommen wir das Ticket für eine Zeitreise in das Cöln zur Kaiserzeit. Während wir (mein 9jähriger Enkel und ich) auf den Einlass in das „Kinema“ warten, können wir uns anhand von historischen Panoramafotos in 3D verglichen mit denen von heute schon mal vorstellen, wie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Köln aussah. Der Film zeigt dann die Geschichte der Stadt Köln von den ersten Anfängen der Römerzeit über Mittelalter, Kaiserzeit und totale Zerstörung im Bombenkrieg bis heute. Zum Abschluss wird uns erklärt, was wir beim TimeRide ins alte Cöln beachten müssen.

Dann nehmen wir die Trittstufen in eine Straßenbahn, wie sie seinerzeit auf Kölns Straßen fuhr, setzen uns auf eine Bank, eine sogenannte Virtual Reality Brille auf die Nase und erleben eine Fahrt mit der „Elektrischen“ um 1910. Rechts der Rhein mit Dampfschiffen, links die Reihe der Häuser mit Geschäften und Gasthäusern, Groß Sankt Martin, die zwei Domtürme und vor mir die Dombrücke. Da trappeln Pferde vor ihren Gespannen, laufen Menschen geschäftig umher, schiebt einer einen Handkarren, überholt ein Feuerwehrauto die Straßenbahn und fährt über die Brücke. Der Fahrer direkt vor mir an der Kurbel sieht zu, dass alles in Ordnung ist und ruft auch schon mal einem Bekannten etwas zu, wie „Hey, du Eierkopp“. Auf dem Alter Markt ist Markt mit Körben, Marktschreiern, Zeitungsverkäufer und da sind wir wieder nach einer faszinierenden Viertelstunde. Der Neunjährige ist übrigens auch sehr begeistert.

TimeRide auf dem Alter Markt in Köln am 2. Oktober 2017

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R.I.P. Tom Petty

R.I.P. Tom Petty
*20. Oktober 1950 +2. Oktober 2017

Memory:
Tom Petty and the heartbreakers
Dortmund, Westfalenhalle am 15. September 1987

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„Kulturen der Welt“ im Rautenstrauch-Joest-Museum

„Kulturen der Welt“ heißt es im Namenzusatz des Rautenstrauch-Joest-Museums auf der Cäcilienstraße in Köln. Der Besucher wird durch einen „Themenparcours – Der Mensch in seinen Welten“ geführt, Musik in Indonesien, Umgang mit Vorurteilen, Kunst, Glauben und Rituale in aller Welt, „inszenierte Abschiede“ und „Zwischenwelten“ zum Beispiel.

„Lebensräume“ jenseits von Zivilisation hatten es mir besonders angetan. Da gibt es das Tipi der Urbevölkerung von Amerika, ein rundes Zelt, in dem eine ganze Familie mit all den notwendigen Utensilien untergebracht ist. Gebaut wird es aus Stangen, die oben in der Mitte zusammenlaufen und mit Fell überzogen werden. Schnell auf- und abzubauen, um in der Weite der Prairie immer wieder neuen Lebensraum zu finden.

Eine Wohnform mit ähnlicher Funktion sind die Zelte der Tuaregs, angepasst an die Bedingungen in Wüstengebieten. Die Tuaregs sind auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs. Es heißt, innerhalb kürzester Zeit könnten sie ihr Zelt abbauen und auf Kamelen zum nächsten Wohnplatz transportieren. Das hat doch was.

Rautenstrauch-Joest-Museum am 27. September 2017

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„Kunst ins Leben“

„Kunst ins Leben. Der Sammler Wolfgang Hahn und die 60er Jahre“ lautet das Motto der Ausstellung im Museum Ludwig. Ich denke an meine Sechziger in Köln, Rolf Dieter Brinkmann als Student und Autor von „Keiner weiß mehr“, „Floh de Cologne“ in der Universität. Wie sahen Wolfgang Hahns 60er aus? Nun, da sitzt der Sammler in seinem Wohnzimmer, umgeben von Exponaten in Großformat am Eingang zur Ausstellung. An Wänden und in Vitrinen sind Korrespondenzen und Fotos zu sehen, im Fernseher läuft ein Film über Aktionen von Künstlern des Nouveau Réalisme in Paris.

„Hahns Abendmahl“ entstand im Jahre 1964 nach einem Abendessen im Hause Hahn in Köln. Daniel Spoerry hatte für eine Anzahl von Gästen gekocht und nach dem Essen die Situation auf dem Tisch festgehalten, indem er alle Gegenstände einschließlich der Essenreste auf der Tischplatte festklebte. Später wurde das Bild an die Wand gehängt. Fallenbilder nannte man das. Sie entstanden aus einer alltäglichen Situation, die man auf diese Weise festhielt.

Ein weiteres seltsames Exponat ist ein Klavier, das geschmückt und behängt ist wie ein Weihnachtsbaum. Der Behang besteht aus Kinderspielzeug, Kabeln, Lampen, Figürchen, Büstenhalter und allem möglichen Kram. Nam June Paik hat dieses Werk geschaffen und es „Klavier Intégral“ genannt. Auf diese Weise wurden auch andere Gegenstände aus dem täglichen Leben verändert und verfremdet wie zum Beispiel Fernsehapparate, lese ich in der Begleitbroschüre.

Die so genannten Fluxus-Künstler gestalteten Kunstwerke, die durch Aufführung oder Event fließend in Bewegung kommen. Das Plakatmotiv für diese Ausstellung gehört dazu. George Brecht hat es „The Book of the Tumbler on Fire, Volume I, Chapter VIII, Page 3, Footnote 19“ betitelt. 1969 entstand es und zeigt: Kunst muss nicht unbedingt als Bild an der Wand hängen, sondern kann auch Aktion, Happening oder Performance sein.

George Segals weiße Gipsfigur mit Kaffeetasse auf einer Bank am Tisch sitzend wurde 1961 geschaffen. „Woman in a Restaurant Booth / Frau in einer Restaurantnische“ hat er diese Installation genannt. Sie stellt eine alltägliche Situation in einem Fastfood Restaurant nach. Das Ausstellungsmotto „Kunst ins Leben“ will ich hier mal umdrehen und sagen: „Alltagsleben in die Kunst“.

Eine weitere Besonderheit der 60er-Jahre-Kunst hab ich schon in „Hahns Abendmahl“ gesehen. Speisen und Essenreste sind Bestandteile der Materialien für ein Kunstwerk. In Dieter Roths „Kleiner Sonnenuntergang (Auf- und untergehende Sonne) (Small Sunset {Rising and Setting Sun}) von 1968 bildet eine Salamischeibe die Sonne. Untergebracht ist das Bild im Ausstellungsbereich „Schimmelmuseum“. Roth soll auf diese Weise auch Käse verarbeitet haben. Muss ich das mögen? Immerhin befindet sich der Salami Sonnenuntergang im geschlossenen Glaskasten.

„Kunst ins Leben. Der Sammler Wolfgang Hahn und die 60er Jahre“ im Museum Ludwig in Köln am 16. September 2017

Rückblicke auf meine 60er Jahre in Köln:
Rolf Dieter Brinkmann, Keiner weiß mehr
Meine kleine Tour durch das Eigelsteinviertel

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Hanak auf dem Severinskirchplatz

„Der längste Desch vun Kölle“ war das Motto des Straßenfestes in der Kölner Südstadt. Außer dem längsten Tisch zog sich auch die längste Schlange von der Baugrube des eingestürzten Stadtarchivs bis zum Severinstor. Aktives Drängeln war angesagt, um pünktlich die Bühne auf dem Severinskirchplatz zu erreichen: „Hanak“ um viertel vor sechs. Da hatte auch der Regen endlich aufgehört. Die Jungs um Frontmann Micha Hirsch waren verdammt gut drauf und konnten „Danze im Rään“ an den Schluss hängen. Auch die kleinen und großen Fans waren total gut drauf und bei „Mi Hätz määht Wuum“, „Mir stonn Kopp“, „Engel“, „Wenn ich jonn“ bereit zum Mitmachen, Klatschen, Grooven und Mitsingen, für die Haie und ein „kleines Lachen“ zum Beispiel, wie ihr im Video aus der zweiten Reihe hört und seht:

Hanak auf dem Severinskirchplatz in Köln am 16. September 2017

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„Von Monet bis Kandinsky“

Was ist gerade los in Berlin? Allerhand, zum Beispiel eine Ausstellung in der Alten Münze, „Von Monet bis Kandinsky. Visions Alive“. Ich denke an Bilder aus der Zeit des Expressionismus bis zur abtrakten Malerei. Interessiert mich. Als Video-Projektion zu ausgewählter Musik werden die Werke präsentiert, lese ich auf Berlin.de. Also los. Eingang, Kasse, Ausstellungsraum. Dunkel ist es, wird hell, wieder dunkel. Mehrere Leute sitzen schon auf vereinzelten Bänken oder liegen auf Polstern, schauen, lauschen, still. Ich bin sofort verzaubert. Formen, Farben, Licht, Töne ziehen durch den Raum, an alle Wände, in alle Ecken. Optische Highlights in Endlosschleife, musikalisch begleitet, zart, passend. Bekannte Motive, Frau von Klimt, Brücke in Monets Garten, Degas Tänzerinnen, plötzlich in Bewegung. Werke von sechzehn Künstlern, jeder mit eigenem Motto präsentiert, während seine Motive schweben und hüpfen. Van Gogh zum Beispiel: „Erst erträume ich mir meine Bilder. Dann male ich meine Träume.“ Weiße Blüten auf blauem Grund. In Amsterdam hängt das Original an der Museumswand. Hier tanzen die Blüten durch den Raum, kommen auf mich zu, werden größer, verschwinden. Zauberhaft, diese Bilderschau der besonderen Art, keine Dokumentation, kein Drama, einfach nur schön.

„Von Monet bis Kandinsky. Visions alive“ in der Alten Münze Berlin am 19. August 2017

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Kafka in Berlin

Wenn ich gegen Mittag im Berliner Hauptbahnhof ankomme, hab ich noch ein paar Stunden Zeit, „Franz Kafka. Der ganze Prozess“ im Martin-Gropius-Bau zu besuchen. Das heißt erst einmal, mich via WLAN im ICE 845 zur Ausstellung informieren. 171 Blätter des Originalmanuskripts des Romans „Der Prozess“ werden in einer eigens dafür gebauten Vitrine ausgestellt. Im Nebenraum gibt es Fotos, Übersetzungen und eine zeittypische Schreibmaschine. Außerdem wird die Orson Welles Verfilmung gezeigt. Als ich jedoch in einem hervorragend recherchierten Artikel des Berliner Tagesspiegel lese, beim Besuch der Ausstellung käme man dem Romanautor kein bisschen näher, werde ich unsicher. Soll ich oder soll ich nicht? Nun, ich denke an den Affen Rotpeter im „Bericht für eine Akademie“, „Der Bau“, „Auf der Galerie“ und etliche andere Texte, die mich nach der Lektüre nicht mehr loslassen. An Franz Kafka in Berlin geht für mich kein Weg vorbei.

Vom Hauptbahnhof fahre ich mit dem Bus M41 Richtung Potsdamer Platz und betrete wenig später den Gropius-Bau. Eine mächtige Marmortreppe führt ins Obergeschoss. Kafka Portrait in Großformat und Hinweisschild führen zur Eingangstür. Und da stehe ich im abgedunkelten Raum vor der viereckigen Vitrinenkonstruktion. Wo anfangen? Nun beim ersten Manuskriptblatt mit dem vielzitierten Romananfang „Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Ursprünglich hatte der Autor „gefangen“ geschrieben, durchgestrichen und durch „verhaftet“ ersetzt. Scharfes S oder Doppel S bei „mußte“ und „daß“? Egal. Die unvergleichliche Handschrift des Meisters. Blatt für Blatt weiter um die Vitrine herum, noch mal zurück. Im Nebenraum Übersetzungen in viele Sprachen, Schreibmaschine, Fotowand. Interessant, aber kenne ich die Fotos nicht schon von Wagenbachs „Franz Kafka. Bilder aus seinem Leben“?

Und dann denke ich doch tatsächlich: „Was soll jetzt das Ganze?“ Im angrenzenden Raum wird der Orson Welles Film von 1962 gezeigt, die nächste Vorstellung beginnt in einigen Minuten. Das passt doch. Platz finden. Warten. Endlich. Aber irgendwie springt mich die Szenerie nicht an. Ist das die Sprache von Franz Kafka? Der eine oder andere Mitgucker verlässt den Raum. Darüber denke ich auch nach. Halte ich das 118 Minuten durch? Immerhin fasziniert der Hauptdarsteller. Anthony Perkins ist Josef K. Ich folge ihm durch das Labyrinth von Aktenbergen, staubigen Dachböden, endlosen Treppen und verschlossenen Türen. Skurrile Gestalten beschwatzen ihn, wuseln um ihn herum, doch keine echte Begegnung dabei. Mysteriös, chaotisch, surreal. Josef K., im Film „Kay“ genannt, verliert sich in Alpträumen. Mittlerweile finde ich es spannend. Wie geht der rätselhafte Prozess weiter? Keine Sekunde versäumen, bis zur überraschenden Schlussszene.
Chapeau Orson Welles (1915 – 1985).

Danach nehme ich mir den ganzen Prozess noch einmal auf dem Reader vor und stelle bereits beim Lesen der ersten Seiten fest, dass ich nie einen besseren Text gelesen habe.
Chapeau Franz Kafka (1883 – 1924).

„Franz Kafka. Der ganze Prozess“ im Martin-Gropius-Bau am 16. August 2017

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Johann Maria Farina

Dieses stattliche Gebäude in Köln gegenüber dem Jülichsplatz/Ecke Obenmarspforten ist das Farina Haus. Hier wird das Duftwasser mit der roten Tulpe auf dem Etikett hergestellt und verkauft. „Farina gegenüber“. Im Jahre 1709, also vor mehr als 300 Jahren, verließ der Parfümeur Johann Maria Farina (1685-1766) seine Heimat Italien, ließ sich in Köln nieder und kreierte ein Parfüm. Für die Herstellung benötigte er Orangen, Zitronen, Bergamotte, Blüten und Kräuter aus seiner italienischen Heimat. Das Produkt füllte er ab in längliche grüne Rosoliflaschen und nannte es „Eau de Cologne“. Das Duftwasser war seinerzeit, es war die Epoche des Rokokko, eine begehrte Rarität und entsprechend teuer. Von Köln aus wurden die Rosoliflaschen an Königs- und Fürstenhäuser sowie berühmte Persönlichkeiten in der ganzen Welt verkauft.

Dazu gehörten laut Archivakten des Hauses König Friedrich Wilhelm I von Preußen (1734), Clemens August von Bayern (1769), König Friedrich der Große (1748), in späteren Zeiten Clemens Fürst Metternich (1815), Queen Victoria (1837), Zar Alexander II. (1855) und aus jüngerer Zeit Marlene Dietrich (1935), Romy Schneider (1959) und Hildegard Knef (1970). Und warum sehe ich Johann Wolfgang von Goethe großformatig im Verkaufsraum? Nun, auch der Herr Geheimrat orderte das legendäre „Eau de Cologne“, und zwar im Jahre 1802. Noch heute wird im Hause Farina das Kölnisch Wasser nach der von Johann Maria streng gehüteten Rezeptur hergestellt. Im Duftmuseum des Hauses lasse ich mich in die Welt des Rokokko mit zeitgenössischen Einrichtungen und historischen Accessoires entführen, bekomme im Untergeschoss Einblicke in die besondere Welt der Herstellung und den erfrischenden Duft von Bergamotte, Orangen und Zitronen.

Man sagt übrigens, Johann Maria Farina habe Patrick Süßkind zu seinem großartigen Roman inspiriert.

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