„Für mich soll’s rote Rosen regnen…“

KugelfeldSchloss3SchattenSelfie2BaeumeRot„Good bye summer“ heißt es auch in diesem Herbst wieder, als Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld aus Unna/Westfalen den Hammer Maximilianpark zwei Wochen lang jeden Abend in ein zauberhaftes Licht-, Farb- und Klangspektakel verwandelt. Da glitzern die Bäume in den schönsten Rot-, Blau- und Grüntönen, beherbergen Leuchtvögel und andere seltsame Wesen und spiegeln sich im See. In einzigartiger Weise zeigt sich der alles überragende Hammer Glaselefant in allen Regenbogenfarben vor dem Nachthimmel. In der Elektrozentrale lasse ich mich von der Videoinstallation „Du und die Welt“ inspirieren, kann mich eigentlich nur wundern über die vielfältigen Formen, die an allen vier Wänden, Boden und Decke ständig vor, neben, über und unter mir schwimmen, wegschweben, von irgendwoher zurückkommen, ihre Farben ändern, wieder verschwinden, sich wieder heranzoomen, wieder verschwinden, bis ich dann doch den großen Raum wieder verlasse, nicht ohne noch ein geheimnisvolles Schattenselfie mitzunehmen. Geheimnisvoll schimmert, flüstert und summt es beim Weitertasten dann auch aus den Büschen, während im kunterbunten Lichtschloss eine große Versammlung stattfindet. An dieser Veranstaltung nehme ich natürlich teil, gehe weiter, schaue fasziniert auf Boden und Mauern, in Sträucher und Baumkronen, bestaune fliegende „Fische in Blau“ und wundere mich gar nicht, wenn ich mit der gewaltigen Stimme aus einem rotgrünen Lichtstakkato zwischen Baumstämmen und Blätterwerk unwillkürlich mitsinge: „Für mich soll’s rote Rosen regnen…“.

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Zandvoort aan Zee, Amsterdam, Haarlem

IMG_20151013_163054Zandvoort03Zandvoort01Irgendwo an der langen holländischen Nordseeküste liegt ein Ort namens Zandvoort aan Zee, einigen vielleicht bekannt als Standort für eine Autorennbahn und für seinen Strand, an dem entlang man in südliche und nördliche Richtung kilometerweit laufen, joggen oder Fahrrad fahren kann. Es ist auch kein Problem in einem der zahlreichen Hoteltürme zum erschwinglichen Preis ein Zimmer zu bekommen, zum Beispiel im 16. Stock eines Hotelpalastes, im wohl höchsten Turm der Gegend untergebracht. Wenn man nicht den Meerblick, sondern die preisgünstigere Stadtseite wählt, hat man eine gigantische Rundumsicht mit Blick auf das durchaus noch vorhandene Altstädtchen mit Kirche, niedlichen Häusern mit idyllisch bepflanzten Vorgärten und in einiger Entfernung bis zum Flughafen Amsterdam Schipphol, wo man bei guter Sicht den Starts und Landungen im Minutentakt zuschauen kann. Zu allem hat Zandvoort einen weiteren Vorteil und das ist der kleine Bahnhof mit Anbindung an die Metropole Amsterdam, die man im Halbstundentakt mit der holländischen Eisenbahn erreicht.
Amsterdam11VanGoghMuseum01Riksmuseum04Gemütlich steigt man in den bereits wartenden Wagen ein, fährt gut eine halbe Stunde bis Amsterdam Centraal, verlässt das hektische Treiben im alten Bahnhofsgebäude und ist sogleich mittendrin in der unvergleichlichen Mischung aus Straßen, Gassen und Kanälen, Grachten genannt, und schwimmt mit zwischen all den Fußgängern, Auto- und Radfahrern, die hier durchaus Vorfahrt haben und ihre Vehikel an allen Ecken, vorgesehenen und nicht vorgesehenen Stellflächen und gerne auch an den Geländern der Brücken über die zahlreichen Grachten parken. Regen? Da scheinen die holländischen Radfahrer ziemlich schmerzfrei zu sein. Bei ihnen sind Regensachen längst noch nicht angesagt, wo wir schon längst Handschuhe ausgepackt haben, um beim Regenschirm halten keine kalten Finger zu bekommen.
Nun, das richtige Wetter, um endlich einige Amsterdamer Museumsattraktionen aus ihrer Können-wir-immer-noch-machen-Ecke rauszuholen. Selbst die Serpentinen vor der Kasse zum neu erbauten Van-Gogh-Museum stehen wir durch und erleben dank der grandiosen Bilder und prima Erläuterungen des Audioguides ein Stück weit das Auf und Ab im Künstlerleben dieses großen Meisters und einiger Zeitgenossen, mit denen er eine Zeit lang gemeinsam geschaffen hat, wie Paul Gaugain. Ein I-Tüpfelchen bildet die Sonderausstellung „Vincent & Edvard – Twee bijzondere levens“, eine Gegenüberstellung von Leben und Werk des Vincent van Gogh und des viel jüngeren Edvard Munch. Am darauffolgenden Tag rät der Wettergott, nun endlich auch den Weg in das Riksmuseum zu finden, auch hier wurde ein neuer Trakt angebaut. Es heißt, in diesem Museum könne man viele Tage lang entdecken und entdecken. Das stimmt wohl, und so picken wir uns Hightlights heraus von holländischer Geschichte über die alten Meister des gemalten Lichts wie Rembrandts Nachtwache und einer unglaublich schönen mehrstöckigen Bibliothek.
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In nur gut zehn Minuten von Zandvoort erreichen wir mit der Eisenbahn ein Städtchen, dessen Namen ich bisher eher mit einem Song über einen New Yorker Stadtteil in Verbindung gebracht habe. Es ist Haarlem, ein Ort mit einem wunderschönen Marktplatz, dem „Grote Markt“, einer Kirche, die ihresgleichen sucht und Kanälen und Brücken, die teilweise durchaus an Ecken in Amsterdam erinnern. In diesem Ort hat einer der ganz großen holländischen Meister gewirkt, Frans Hals, dem ein eigenes Museum gewidmet ist. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Teylers Museum, dessen Räume und Exponate so erhalten geblieben sind, wie es seinerzeit eingerichtet wurde, eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert mit physikalischen Aufbauten, herausragenden Werken aus der holländischen Malerei und vielen Fundstücken wie Skelette und Mineralien. Dieses beschauliche Kleinod mit großer Vergangenheit, zwischen der Metropole Amsterdam und dem Meer gelegen, ist für mich die Entdeckung dieser holländischen Tage im Oktober.

Vegan in Holland

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„Der Schatten der Avantgarde“

FolkwangIMG_20151004_131153Welcher Künstler gehört zur Avantgarde? Wer steht im Licht, wer im Schatten? Das kann man sich fragen, wenn man auf auf Essens Straßen und Plätzen und im Eingangsbereich des Folkwang Museums auf riesengroßen Plakaten den Titel der Sonderausstellung liest: „Der Schatten der Avantgarde. Rousseau und die vergessenen Meister“. Hauptmotiv auf all diesen Werbeträgern ist ein bekanntes Bild von Henri Rousseau „Le lion, avant faim, se jette sur l’antilope“, ausgeliehen von der Foundation Beyeler, Riehen/Basel. Dieses zwei mal drei Meter große Gemälde und weitere von Rousseau bilden auch den Mittelpunkt in der Anordnung der Objekte in dem großen Ausstellungsraum. „Ein Schatten begleitet die Avantgarden des 20. Jahrhunderts. Dieser Schatten sind die künstlerischen Autodidakten“, steht auf der ersten Seite des Informationsflyers. Und da frage ich mich doch, ob denn Henri Rousseau zur Avantgarde oder zu den Meistern gehört, die aus deren Schatten heraustreten sollen, und wäre in einem Satz zu nennen zum Beispiel mit Pablo Picasso, Max Ernst, Paula Modersohn-Becker und Paul Gauguin, die jeweils mit einem populären Bild als „Schlüsselwerke aus Moderne und Gegenwart“ in der Ausstellung vertreten sind? Nein, Rousseau war keiner gängigen Schule oder Kunstrichtung zuzuordnen, sondern ein Autodidakt, genauso wie die anderen, deren Gemälde, Fotografien und Skulpturen den Weg aus dem Schatten in die Ausstellung gefunden haben. Avantgarde01Die Kuratoren haben die Werke von 13 weitgehend unbekannten Künstlern, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen, aus dem Schatten der weltbekannten Avantgarden der Moderne in das Licht der Essener Ausstellung geholt. Da ist die Hausfrau, die großflächige Blumenbilder gemalt hat, der Bergmann, der als lungengeschädigter Frührentner eine Vielzahl von Skulpturen geschaffen hat und der mexikanische Maler Martin Ramirez, der in psychiatrischen Kliniken eine Welt aus Tunnelgebilden, Zügen und Schienen auf das Papier gebracht hat. Allen gemeinsam ist ein hohes Maß an Kreativität im Umgang mit Praktiken und Materialien, mit dem sie jenseits von Mainstream und Kommerz einzigartige Werke geschaffen haben. Jeder Künstler für sich ist es wert, sich einen ganzen Tag lang mit ihm zu beschäftigen. So viele Anregungen, so viele Geschichten, von Bill Trailors skurrilen Figuren auf einem braunen Haus über Morris Hirshfields Mädchen auf dem Sofa mit Tauben bis zu Patrick J. Sullivans apokalytischer Szenerie aus der vierten Dimension, alles gruppiert um Henri Rousseaus antilopenfressenden Löwen.

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Hellmuth Karasek

Auf der Frankfurter Buchmesse 2006 liest Hellmuth Karasek aus „Süßer Vogel Jugend“.

R.I.P. Hellmuth Karasek
4. Januar 1934 – 29. September 2015

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Warum Theodor Althaus?

2015-02-11-AlthausRenateNach jahrelangen Recherchen in Archiven, Bibliotheken und im Internet hatte ich im Herbst 2011 endlich das Manuskript fertiggestellt und publiziert. Inzwischen liegt die zweite Auflage der Lebensgeschichte von Theodor Althaus digital und gedruckt vor. Wie ich überhaupt dazu kam, ein Buch über den Detmolder Pfarrerssohn zu schreiben? Einige Fragen, die mir immer wieder gestellt werden:

► Wie kommt man dazu, ein Buch über Theodor Althaus zu schreiben?

Nottbeck19Bei der Konfrontation mit der Frage ‚Wie sah es im Deutschland zur Mitte des 19. Jahrhunderts aus, wenn so viele Menschen ihr Heimatland verließen und nach England, Amerika oder sogar Australien auswanderten?’ entdeckte ich vor einigen Jahren im „Museum für Westfälische Literatur“ in Oelde-Stromberg die Schriftstellerin Malwida von Meysenbug. In deren „Memoiren einer Idealistin“ faszinierte mich besonders ihr Detmolder Freund Theodor Althaus. Bei einer Tagung zum Thema „Vormärz“ in Wolfenbüttel ergab sich ein Kontakt mit dem Aisthesis Verlag Bielefeld, bei dem ich im Januar 2010 eine Auswahl seiner Texte mit dem Titel „Zeitbilder 1840 – 1850“ herausgeben konnte. Aus den Recherchen zu dieser Anthologie entwickelte sich das Projekt Biografie. Ich wollte die schicksalhafte Lebensgeschichte des Theologen, Schriftstellers und Journalisten Theodor Althaus, der nicht einmal dreißig Jahre alt geworden war, aufschreiben und einem möglichst breiten Leserkreis zugänglich machen.

► Was ist faszinierend an ihm?

1848-11-10-DeutscheEinheitBremerZeitungDie Geradlinigkeit, mit der er seine Ideen und Ziele verfolgte. Er kämpfte für ein freies, einheitliches Deutschland mit demokratischen Strukturen. Als Meister des gesprochenen und geschriebenen Wortes nutzte er jede Gelegenheit, um den Menschen seine Botschaft nahe zu bringen. Zeit seines Lebens vertrat er beharrlich seinen Standpunkt, selbst wenn es ihm Nachteile und ihn ja auch letztendlich ins Gefängnis brachte.

► Für wen ist das Buch geschrieben?

P1090424Es ist kein wissenschaftliches Werk, sondern im weitesten Sinne eine dokumentarische Erzählung. Dokumentarisch deshalb, weil die Begegnungen, Zeiten und Orte der Handlung, Umstände wie das Wetter und natürlich Zitate entsprechend recherchiert sind und ich jede Einzelheit nachweisen kann. Ich erzähle die Lebensgeschichte von Theodor Althaus und beim Schreiben kam es mir auf den Erzählfluss an, das heißt ich bleibe nahe am Protagonisten in seinen jeweiligen Lebenszusammenhängen, einschließlich der politischen, die zum Teil ziemlich kompliziert und für uns heute schwer nachvollziehbar sind. Geschehnisse im Revolutionsjahr 1848, wie die Eröffnung des ersten deutschen Parlamentes in der Paulskirche, die blutigen Aufstände in Berlin, Wien und Frankfurt oder das äußerst zähe Ringen der demokratisch gesinnten Untertanen des Königs Ernst August in Hannover, versuche ich den Lesern nahezubringen, und zwar immer eingebunden im Erleben meines Protagonisten.

► Gibt es einen Aktualitätsbezug?

HannoverFallerslebenDenkmalAusschnittTheodor Althaus lebte in einer Zeit, als Einheit, Freiheit und Demokratie in Deutschland laufen lernen wollten. Leidenschaftlich kämpfte er um eine gerechtere Welt. Alle Menschen sollten in den Stand versetzt werden, mitzureden und an den irdischen Gütern teilzuhaben. Davon war man weit entfernt. Wenige besaßen viel, die meisten waren arm und wussten nicht, wie sie den nächsten Tag überleben sollten. Althaus Kampf um Demokratie und gerechte Verteilung der irdischen Güter kann man heute noch immer nachvollziehen. Seine Visionen und Botschaften haben somit nichts an Aktualität eingebüßt.

► Das Buch wurde ohne Beteiligung eines Verlages herausgegeben.

CoverAlthausQStimmt. Nach Fertigstellung habe ich es verlagsunabhängig als E-Book in der Kindle Edition und als Taschenbuch veröffentlicht, weil ich die vollen Rechte am Manuskript behalten wollte und will. Das hat den Vorteil, dass zum Beispiel die Preisgestaltung in meinen Händen liegt. Mir war es wichtig, leserfreundlich zu kalkulieren. Viele von Verlagen herausgebrachte Bücher finde ich zu teuer, vor allem die E-Books. Zugegeben, die Vermarktung ist kein Selbstläufer. Dazu nutze ich die Möglichkeiten des Internets, zum Beispiel mit Informationen auf meinen Homepages, in entsprechenden Foren und natürlich Lesungen und Pressenotizen.

Hier geht’s zum Buch:

Renate Hupfeld: Theodor Althaus – Revolutionär in Deutschland

oder direkt bei RenateHupfeld(at)gmail.com

Rezensionen:

Rezension im Jahrbuch Forum Vormärzforschung

Rezension im Grabbe Jahrbuch

Rezension in der Literaturzeitschrift.de

Blog:

Blog zur Lebensgeschichte von Theodor Althaus

Shortlist beim Indie Autor Wettbewerb

Texte von Theodor Althaus:
Mährchen aus der Gegenwart
Nordischer Wintergarten
Aus dem Gefängniß

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Ruhe gibt es nicht

BombentrichterDas sind die Lippewiesen in Hamm westlich der Bahnlinie und in unmittelbarer Nähe der Eisenbahnbrücke über Lippe und Kanal, des Hauptbahnhofs und der Industrieanlagen im Hammer Westen. Umgeben von niedrigen Sträuchern mit knallroten Hagebutten und idyllisch eingebettet zwischen Wiesen- und Sumpfpflanzen liegen kleine Gewässer, alles zusammen ein stilles Biotop. Doch diese Idylle hat eine Geschichte. Die kleinen Gewässer werden von den Bewohnern im Hammer Norden Bombentrichter genannt und erinnern an den zweiten Weltkrieg, als die Stadt Hamm Ziel zahlloser Luftangriffe war. Allein im Jahre 1944 wurde Hamm von 24 Bombenangriffen mit hunderten von Toten und nie wieder gutzumachenden Schäden an Brücken, Eisenbahn- und Industrieanlagen, Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern heimgesucht. Die Innenstadt lag in Schutt und Asche. Nur wer erinnert sich noch daran? Die meisten derer, die durch dieses sinnlose Kriegsgeschehen unfassbares Leid erfahren haben und darüber berichten können, sind inzwischen gestorben. Doch sie dürfen nicht vergessen werden mit ihren schlimmen Kriegstraumata und ihren Bemühungen, nach dem Krieg sich und ihren Kindern ein bewohnbares Umfeld zu schaffen. Sie selbst konnten und können niemals vergessen.

Hier ist die Geschichte von Käthe, die am 22. April 1944 beim Luftangriff auf den Hammer Bahnhof ihren Jupp verloren hat, und ihrer Nichte Verena, deren Vater als Soldat an die Ostfront transportiert wurde, als sie erst ein paar Monate alt war, und von dort nie mehr zurückkehrte:

Ruhe gibt es nicht

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90er back in Essen

NeonEssen03Es ging wieder richtig ab, als gestern Abend im Café Neon in Essen die Musiker um Moritz Steckenstein rockten und groovten, was das Zeug hielt. Ob Gesang, Keyboard, Gitarre oder Cajon, alle sechs hatten Spaß bei Soul, Jazz, Pop und Funk. Kein Wunder, dass das Publikum nicht nur lauschte, sondern mitgroovte und begeistert mitsang. Die Neunziger waren back und Textsicherheit garantiert. Ein schöner Abend in gemütlicher Atmosphäre bei Cocktail, Bier, Wein, Flammkuchen und feiner Livemusik. Es war übrigens nicht mein erster Montagabend im Café Neon am Salzmarkt in Essen und wird wohl nicht mein letzter sein.

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Frankfurt am 18. September 1848

Paulskirche06Was war eigentlich los in Frankfurt an diesem 18. September des Jahres 1848? Empörte Menschen stürmten zur Paulskirche, demonstrierten und bauten Barrikaden. Es gab Tote und Verletzte. Nun, seit vier Monaten tagte in der Paulskirche das erste vom deutschen Volke gewählte Parlament, die sogenannte Nationalversammlung, mit dem Ziel, eine Verfassung für ganz Deutschland zu erarbeiten. Immerhin hatte man schon seit Juni eine provisorische Regierung, genannt Zentralgewalt, mit Präsidenten und Ministerriege, war also in der Lage, Beschlüsse in politisches Handeln umzusetzen, und sei es nur, zu bestimmten Gegebenheiten ein Statement des Parlamentes abzugeben. Das heißt auch, die deutsche Nation gegenüber den anderen Staaten wie Russland, England und Frankreich zu vertreten. Im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen mit Dänemark um die staatliche Zugehörigkeit von Schleswig-Holstein hätte zum erstenmal die vereinte deutsche Nation gegenüber den Nachbarstaaten auftreten müssen. PaulskircheInnen01Jedoch wurde entgegen dem Votum der Nationalversammlung die Mission Waffenstillstand in Malmö von Preußen erledigt. Ein Großteil der Abgeordneten segnete dieses Vorgehen im Nachhinein sogar ab. Das fanden die demokratischen Kräfte im Parlament als groben Affront gegen das demokratische Bemühen und auch in der Bevölkerung rumorte es heftig. Die Menschen fühlten sich von ihren gewählten Vertretern verraten. In Frankfurt gingen sie auf die Straße und versuchten, die Paulskirche zu stürmen. Vermittlungsversuche einiger Abgeordnete um Robert Blum und Ludwig Simon mit den Ziel, ein militärisches Vorgehen zu verhindern, gingen bei den Vertretern der Zentralgewalt ins Leere. Stattdessen wurden preußische und österreichische Soldaten in die Stadt kommandiert, woraufhin die Situation auf den Straßen von Frankfurt erst richtig eskalierte. Barrikaden wurden errichtet und im Getümmel des Straßenkampfes die Abgeordneten Lichnowski und Auersberg ermordet, was zur Folge hatte, dass über die Stadt Frankfurt der Ausnahmezustand verhängt wurde. Mit militärischer Gewalt hebelte die Monarchie die demokratischen Kräfte aus und hatte die Fäden wieder voll in der Hand. Bilanz: Mehr als 80 Tote.

CoverAlthausZwei-Qindie-transparentDer Detmolder Pfarrerssohn Theodor Althaus verfolgte von Bremen aus die politischen Ereignisse mit großem Engagement für die demokratische Sache. Als leitender Redakteur der „Bremer Zeitung“ schrieb er täglich Leitartikel und hatte sich mit seinen kompromisslosen Statements für demokratische Strukturen in Deutschland bei den Bremer Bürgern schon arg in die Nesseln gesetzt. Lesen Sie im Blog zur Lebensgeschichte, wie sich das Geschehen in Frankfurt am 18. September 1848 aus seiner Sicht darstellt:

Auszug aus: Theodor Althaus – Revolutionär in Deutschland

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Agatha Christie

AgathaChristieTorquay Am 15. September 1890 wird Agatha Christie im englischen Seebad Torquay geboren. In ihrer Geburtsstadt erinnert eine Skulptur an der Promenade zu Hafen und Strand an die berühmte Krimiautorin.

r.i.p. Agatha Christie
15. September 1890 – 12. Januar 1976

Das Foto entstand auf einer Reise nach Südengland: Reise nach Cornwall

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„kein mensch ist illegal“

P1130236… aufgelesen in Hamburg in der Hafenstraße …

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