Normal oder mit Tier?

Stell dir vor, du bist eingeladen, sitzt am Tisch und mitten darauf steht eine wunderbare Torte, fünf Schichten, heller Bisquit, orangene Schicht, dunkler Bisquit, rote Cremeschicht, heller Bisquit, Cremeschicht zum Abschluss, bestreut mit Schokoraspeln. „Und für die Veganer ist dieser Kuchen“, sagt der Gastgeber, schaut dich an und zeigt auf einen Apfelkuchen mit Streuseln.

Die aufwändig gestaltete Orangentorte lacht dich an, du isst aber den Apfelkuchen und fragst dich, ob das normal ist. Immerhin bist du seit nunmehr neun Jahren vegan und hast bekanntlich Gründe, berechtigte Gründe: Pflanzliche Ernährung schützt vor Krankheiten, weniger Massentierhaltung schützt unser Klima und schließlich muss für deine Ernährung kein Tier sterben oder seine Milch samt Kindern abgeben.

Dummheit oder Fehlverhalten? Sind diejenigen, die das alles ignorieren, unsensibel und hilflos? Oder ist es Gewohnheit und Bequemlichkeit? Nein, Leute, Kuchen kann man ohne Eier, Butter und Sahne herstellen und um zu leben, müsst ihr keine Tiere töten (macht ihr ja ohnehin nicht selber!) und Kälbchen die Milch wegnehmen. Ich esse keine Tiere und das ist normal. Nicht „vegan“ müsste gekennzeichnet sein, sondern „mit Tier“.

Alle gebackenen Kunstwerke auf den Fotos sind vegan.

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Deutsches Fußballmuseum

Das Deutsche Fußballmuseum befindet sich in Dortmund direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Eine endlose Rolltreppe mit Fanbegleitung an den Seitenwänden führt hinein in die Welt des Fußballs. Mit Respekt stehe ich nun schon zum dritten Mal vor der unvergleichlichen Elf von 1954 und kann mir immer wieder die Gesichter und Biografien der Weltmeister anschauen. Wie alt wurden sie? Inzwischen lebt keiner mehr.

Als letzter starb Horst Eckel im Dezember 2021. Jedenfalls alle unvergessen, einige besonders, wie Helmut Rahn als Schütze des Siegtores gegen Ungarn und Keeper Toni Turek, laut Radioreporter Helmut Zimmermann Teufelskerl, ja, sogar Fußballgott. Und der unvergleichliche Trainer Sepp Herberger, der voll auf das setzte, was so wichtig ist und zum Erfolg führte: Teamgeist und Siegeswillen.

Auch in der 3D Animation kommt er noch einmal zu Wort und erläutert dem jungen Spieler Leroy Sané zusammen mit Thomas Müller, Paul Breitner und Lothar Matthäus das Erfolgsrezept von 1954, 1974, 1990 und 2014, als die jeweilige deutsche Mannschaft Weltmeister wurde. Diese und weitere Sternstunden der Nationalelf sowie faszinierende und lustige Momente erlebe ich rund um den großen Fußball und auf der Leinwand in der 360° Bundesliga Show.

Staunend stehe ich vor den Pokalen in der Schatzkammer und kann mich an den Portraits der Legenden in der Hall of Fame gar nicht satt sehen, Sepp Maier, Oliver Kahn, Paul Breitner, Günter Netzer, der kürzlich verstorbene Uwe Seeler und viele andere. Auch Fußballerinnen sind dabei in der Hall of Fame, das heißt auch der Frauenfußball findet seinen Platz im Fußballmuseum und wird vielleicht in der Zukunft noch eine größere Rolle spielen.

Legenden im Deutschen Fußballmuseum (2019)

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„Avatar 2: The Way of Water“

Im Jahre 2009 lief der Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ in den Kinos und ich erinnere mich an faszinierende Bilder vom Planeten Pandora, den Navis und den gierigen Menschen, die dieses Paradies mit ihren Waffen angreifen. „Avatar 2“ spielt mehr als zehn Jahre später. Jake Sully und Neytiri haben sich als Familie etabliert und leben mit fünf Kindern, davon ein adoptiertes Menschenkind, friedlich in den Wäldern ihres Planeten.

Das geht so lange, bis die profitgeilen Himmelsmenschen zurückkommen. Die kleine Familie muss flüchten und findet Asyl bei einem Stamm, der am Wasser lebt, im Einklang mit der Natur, dem Riff und den Walen. Das heißt für die Kinobesucher mit eintauchen in diese faszinierende Wasserwelt, mitfliegen, mitschwimmen und mitstaunen. Doch die Profitgier der Menschen erreicht mit zerstörerischem Equipment auch diese Idylle. Mein Fazit: Der Film könnte 40 Minuten kürzer sein, doch ein herausragendes Kinoerlebnis bietet er allemal. Empfehlung!!!!

„Avatar 2: The Way of Water“ im Cinemaxx Hamm am 4. Januar 2023

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Veganer Mitbringbrunch im Januar 2023

Weil der erste Sonntag im Januar auf den Neujahrstag fiel, fand der Mitbringbrunch im Januar ausnahmsweise am zweiten Sonntag statt. Nach und nach füllte sich das vegane Buffet mit leckeren Köstlichkeiten, dabei auch neue Gerichte wie Lauch- und Spinatquiche und Polentapizza. Außerdem gab’s buntes Ofengemüse, Kartoffel-, Bohnen-, Bulgur- und Nudelsalat, Sommerrollen, Dipps, Aufstriche und selbstgebackenes Brot.

In der süßen Ecke lockten Muffins mit Schokostückchen, Donauwelle, Apfelkuchen und Joghurtcreme mit Himbeeren und Schokocookies. Das alles aber erst, nachdem Walter Hupfeld einen feinen Vortrag über den Hammer Fahrradclub, dem ADFC Hamm, gehalten d.h. die verschiedenen Angebote vorgestellt hatte. Da geht es um Fragen rund um das Fahrrad, geführte Radtouren und Knackpunkte des Radfahrens in Hamm, um die sich der ADFC in regelmäßigen Gesprächen mit der Stadt bemüht.

Einen Blick über das Buffet gibt’s hier: Veganer Mitbringbrunch im Januar 2023

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Silvester 2022 in Köln

Wenn die Bläck Fööss am Silvester in der Kölner Lanxess Arena auftreten und dazu ein letztes Mal die beiden Gründungsmitglieder Bömmel und Erry dabei sind, ist das ein Grund, den Jahreswechsel in Köln zu feiern. Am späten Vormittag fahren wir in Hamm los, kommen gegen Mittag in der Domstadt an und checken ein im Maternushaus in der Kardinal-Frings-Straße.

Da chillen wir bis zum frühen Abend, bummeln gemütlich über die Hohenzollernbrücke nach Deutz und kehren erst einmal ein bei Sticky Fingers am Rheinboulevard zum veganen Cappuccino mit großartigem Kölnpanorama. Weiter geht’s entlang des Rheinboulevard zum kurdischen Restaurant Boname an der Deutzer Brücke mit veganer Linsensuppe, gegrilltem Gemüse, Bulgur und Falafel zur Stärkung vor dem großen Event.

Viele Menschen warten geduldig an den Eingängen der Lanxess Arena und später auf den Plätzen auf die wohl berühmteste Kölner Band, die ihr 50jähriges Jubiläum erst in diesem Jahr, also zwei Jahre später auf der Bühne feiern kann. Wir freuen uns, dass wir dabei sind, beim „Kölschglas“, der „Schäl Sick“ und der „Kaffeebud“, Kölner Lebensgefühl pur. Eins unserer Highlights ist auch dabei, „Stammbaum“.

Ja, wir sind alle hierher gekommen und wir sprechen alle dieselbe Sprache, die der Liebe und des friedlichen Miteinanders. Kurz vor Mitternacht freuen wir uns dann über ein weiteres Highlight, die unvergleichliche Hymne auf die Stadt, auf die wir alle hier stehen und die wir alle lieben. Schöner kann man nicht in das neue Jahr hinüberrutschen als mit „Du bes die Stadt“. Das Feuerwerk auf der Wiese vor der Arena ist wirklich schön, ich denke jedoch an das zerstörerische und tödliche „Feuerwerk“ in Kiew und den vielen anderen ukrainischen Orten, würde heute lieber ohne Feuerwerk das Jahr 2023 begrüßen. Gern würden wir über die Deutzer Brücke zurück gehen, die ist aber gesperrt, ebenso die Severinsbrücke und auch die Hohenzollernbrücke.

Wie kommen wir zum Hotel? Mit der S-Bahn, antwortet der Polizist. Als wir dann über die Promenade am Rheinboulevard Richtung Deutzer Bahnhof wandern, haben die meisten Feiernden schon ihren Böllerkram verschossen. Von einigen Grüppchen gibt’s richtig nette Neujahrswünsche im Vorübergehen. Die S-Bahn zum Hauptbahnhof bekommen wir dann auf Gleis 10.

Friedlich geht’s durch die Kölner Neujahrsnacht zu unseren Piccolos im gemütlichen Hotelzimmer. Wie schön, dass wir Neujahrsfrühstück im Maternushaus bis 12 Uhr bekommen. Besonders freuen wir uns über leckeren gebratenen Tofu mit Sesamkruste. Unser Neujahrsgängelchen führt durch die Eintrachtstraße, St. Ursula mit Kerze anzünden, Eigelstein samt Torburg und durch den Theodor-Heuss-Park zum Rhein bei der Bastei.

Entlang der Promenade bummeln wir zwischen Silvestermüll Richtung Hohenzollernbrücke und fragen uns, warum eigentlich jeder dieses Zeug kaufen, rumböllern und den Müll einfach liegen lassen kann und warum die Männer von der Stadtreinigung diesen Driss beseitigen müssen. Dennoch stellen wir später fest: verglichen mit anderen Städten war die Silvesternacht in Köln doch weitgehend friedlich.

Mal reinhören?
Bläck Fööss Silvester 2022 in der Kölner Lanxess Arena I
Bläck Fööss Silvester 2022 in der Kölner Lanxess Arena II

Veganer Cappuccino in Köln
Silvester vegan in Köln

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Hamm Vegan Stammtisch im Dezember 2022

Seit vier Jahren gibt es den Hamm Vegan Mitbringbrunch und seit drei Monaten findet jeweils am Mittwoch einhalb Wochen nach dem Sonntagsbrunch der Hamm Vegan Stammtisch statt, im Oktober bei Sissy und Franz am Marktplatz, im November im R-Café beim Wassersportzentrum und an diesem Mittwoch im Dezember beim Restaurant Olive im Martin-Luther-Viertel.

Schön, dass alle genannten Betriebe inzwischen vegane Optionen anbieten, z.B. vegane Burger, Pasta, Salate, und Gemüse aus dem Backofen, wie gestern in der Olive. Schön, dass es kein Palaver mehr gibt, wenn man nur vegan speisen will. Allerdings wünsche ich mir, dass das vegane Angebot Normalität und das nichtvegane gekennzeichnet wird, also genau umgekehrt zum Jetztstand. Das heißt, für vegane Optionen ist noch viel Luft nach oben.

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Museum Küppersmühle in Duisburg

Ein paar Stunden Zeit in Duisburg heißt, wir besuchen mal das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst im Duisburger Innenhafen. Da gibt es zurzeit eine Sonderausstellung, „umfassend retrospektiv angelegte Schau“ mit Werken des in Berlin lebenden Künstlers Martin Assig (*1959) aus 20 Schaffensjahren in mehreren schönen großen Ausstellungsräumen.

Unter dem Titel „Weil ich Mensch bin“ werden großformatige Bilder und kleinere Arbeiten in Zyklen gezeigt. Letztere in so großer Anzahl und so dicht beieinander präsentiert, dazu in zehn Themenschwerpunkten, dass ich angesichts der vorgesehenen Zeit gleich zu Beginn feststelle, ich suche meine eigenen Schwerpunkte. Besonders interessant finde ich die raffinierte Kombination von Bild- und Buchstabenelementen.

Die beginnt schon bei der Zuordnung und Gestaltung von Bild und Text am Eingang der Ausstellung, wo ich zum Titel „Weil ich Mensch bin“ auf dem großen Bild unten die ziemlich unauffällig angeordnete Textzeile „Du sagst es“ entdecke. Zufall? Nein! „Alles, Alles, Alles:“ steht schwarz auf weiß unter sechs seltsam geformten Figuren, daneben in schwarz auf rot „Es kann alles ganz schnell gehen“.

Ebenso bemerkenswert die Fragen „Wirst du mein Gift trinken? Ja? Nein?“ und weitere seltsame Botschaften wie das Bild mit dem Motiv und Wort „Gott“ bei den kleinen Formaten sowie bei den großen die roten Kreise mit eingestreuten kleinen Textschnippseln. Die Themenschwerpunkte sind übrigens: Auraautoren, Erzählung am Boden, Kleid, Schmerz, Seelen, St. Paul, Tuschen, Übungen zur Verwunderung, Wasser und Vorrat, Welt.

Sie „geben Aufschluss über die künstlerischen Entwicklungs- und Erzählstränge im Werk von Martin Assig“, heißt es auf der Homepage des Museums. Damit kann ich was anfangen. Auf jeden Fall werde ich den Künstler Martin Assig im Auge behalten, nehme ich mir vor, als wir uns auf den Weg in die ständige Sammlung begeben. Da kommt die nächste Überraschung, die Architektur des Treppenhauses.

Das Speichergebäude eines ehemaligen Mühlenbetriebs ist also jetzt Museum für moderne Kunst mit Ausstellungsfläche auf drei Ebenen. Da wollen wir uns doch noch ein bisschen ansehen, entdecken die kleine Sonderausstellung „Bewegung im Raum“ von Norbert Kricke und Größen wie Hans Arp, Gerhard Richter und Anselm Kiefer mit der Installation „Klingsors Garten“. Unser kurzer Museumsbesuch endet mit Kaffee und Kuchen im Restaurant.

Besuch im Museum Küppersmühle für moderne Kunst am 8. Dezember 2022

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Nachklang im House of ChinChin

„Finest in Music“, heißt es im Label auf der Homepage von Nachklang. Für Events im privaten und geschäftlichen Bereich kann man sie buchen und wir durften sie in der „Cozy Session“ im House of ChinChin in Duisburg live erleben. In finest vorweihnachtlich gestaltetem Bühnenambiente performten sieben Künstler:innen im Wechsel feinste Musik zum Träumen und Mitgrooven.

Das waren richtig coole Highlights, vorgetragen von einer bezaubernden Sängerin und drei starken Sängern in einzigartigem Zusammenspiel mit Gitarre, Piano und Geige, jede Performance für sich ein Kunstwerk. Was ich im House of ChinChin erlebt habe, ist eigentlich mit Worten kaum zu beschreiben. Großartige Cover sorgten für Gänsehaut und ein dickes WOW.

Mal reinhören? Nachklang am 8. Dezember 2022 im House of ChinChin in Duisburg:
Nachklang in Duisburg I
Nachklang in Duisburg II
Nachklang in Duisburg III

Rückblick auf Nachklang am 18. Dezember 2019 in der Kreuzeskirche in Essen:
„A Night with Friends“ Nachklang in der Kreuzeskirche am 18. Dezember 2019 in Essen

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Veganer Mitbringbrunch im Dezember 2022

Es ist wieder so weit. Erster Sonntag im Monat, erster Sonntag im Dezember, veganer Mitbringbrunch am zweiten Advent. Da zeigen einige doch so richtig ihre Weihnachtsstimmung, vor allem in der süßen Ecke. Da gibt es Desserts mit Spekulatius und Joghurtcreme, Sterne aus Blätterteig, Tiramisu mit Zimt, lecker Spritzgebäck und eine Schokotorte mit Schneelandschaft oben drauf.

Und einige zeigen das auch mit feinem Weihnachtsoutfit, bunte Pullis in grün, rot und weiß, lustig blinkende Mützen und Umhänge. Die pikante Ecke ist so einladend, dass ich befürchten muss, die Sachen reichen nicht für so viele oder sie sind so gut, dass die Schüsseln mit Kartoffel-, Eier-, RoteBeete-, Eier-, Nudelsalat und Karotten, Champignons, Zucchini, Zwiebelchen mit Rosmarin in Christinas Auflaufform schnell weggeputzt sind.

Besonderes Bonbon ist Claudia Kasten vom Weltladen des Forums für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V. (FUgE) in der Hammer Oststraße. Sie erklärt interessante Zusammenhänge und zum Teil überraschende Fakten rund um mehr oder weniger faires Produzieren und vom fairen Handel mit Produkten aus anderen Ländern. Eine Auswahl aus dem Sortiment hat sie mitgebracht, und kann gleich erworben werden.

Der Dezember Mitbringbrunch ist wieder eine vollends gelungene Veranstaltung mit Alt, Jung, großen und kleinen Kindern und bringt schon jetzt Vorfreude auf den Januar. Da fällt der erste Sonntag ausgerechnet auf Neujahr, sodass wir diesmal auf den 8. Januar 2023 ausweichen. Vorher gibt’s aber noch den Hamm Vegan Stammtisch am 14. Dezember 2022 in der „Olive“ im Martin-Luther-Viertel.

Schwenk über das Buffet Hammer beim veganen Mitbringbrunch am 4. Dezember 2022

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Wochenende im Schwarzwald

Freiburger Münster Portal

Familientreffen am Wochenende im Schwarzwald heißt für uns, wir fahren schon am Donnerstag vom Hauptbahnhof Hamm los mit der Bahn zunächst bis Freiburg, RE7 nach Köln-Deutz, ICE nach Mannheim und von dort ein weiterer ICE nach Freiburg. Gegen Mittag sind wir da, laufen vom Bahnhof durch die Altstadt und bekommen schon mal einen Blick auf Plätze, Straßen, Gassen, das heißt einen ersten Eindruck von der Stadt. Unser Hotel Motel One liegt am Europaplatz, in unmittelbarer Nähe zur Altstadt.

Klima Camp Freiburg auf dem Rathausplatz. Motto: „Wir campen, bis ihr handelt“

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite bei Hans im Glück gibt’s später unser Abendessen, vegane Burger mit Pommes und Salat, ich nehme den brotlosen Kutscher und Mangominze Durstlöscher. Dann sind wir fit für den Abendbummel. Der führt uns erst einmal zum Portal des Freiburger Münsters. Drinnen wird auf einer Wandzeitung dokumentiert, dass diese schöne Kirche beim schweren Bombenangriff im November 1944 fast unbeschädigt blieb, wohingegen das Umfeld schwer getroffen wurde, tausende Menschen ihr Leben verloren und viele Familien obdachlos wurden.

Seltsames Gefühl danach beim Bummel über vier bunt und hell beleuchtete Weihnachtsmärkte, Unterlindenplatz, Kartoffelmarkt, Columbipark und auf dem Rathausplatz. Ein besonderer Stand dort ist der vom Klima Camp Freiburg, über das ich schon vor Monaten einen Bericht gesehen hatte. Motto: „Wir campen, bis ihr handelt“, fast ein halbes Jahr nun schon für das „verstärkte Vorantreiben der Energiewende“!

im Bus hoch zum Notschreipass

Am nächsten Morgen schauen wir uns die Sehenswürdigkeiten noch einmal bei Tageslicht an, die schöne Fassade des Münsters, den Martinsturm, das Rathaus mit Fahne der Ukraine. Und es gibt eine rege genutzte Fahrradstraße, bei der ich mich jedoch frage, warum so viele Autofahrende auf dieser Spezialstrecke unterwegs sind. Gegen Mittag nehmen wir dann die Straßenbahn zum Bahnhof, steigen in die S-Bahn nach Kirchzarten und von dort in den Bus 7215 zu unserem Ziel in Todtnau, dem Waldhotel am Notschreipass in 1120 m Höhe.

Busshaltestelle Waldhotel am Notschreipass

Da frage ich mich natürlich, wie der Pass auf den seltsamen Namen „Notschrei“ kommt und erfahre bei Wikipedia, dass das mit einer Petition zu tun hat, in der die Regierung von den hier lebenden Menschen gebeten wurde, eine Straße hinauf zum Pass zu bauen. Sie hatten Erfolg, im Jahre 1848 wurde die Passstraße eingeweiht. Diesem „Notschrei“ haben wir also zu verdanken, dass wir jetzt hier hochgefahren werden und aus dem Nebel an der Bushaltestelle direkt beim Waldhotel ankommen.

Auch unsere Lieben aus Köln und Limburg finden sich ein zum Begrüßungsdrink in der Lobby. Vor dem Abendessen haben wir noch Zeit für ein Gängelchen mit den Hunden, das gleich gegenüber der Passstraße auf einem Weg in den Wald beginnt. „Notschrei“ bekommt bei beginnender Dämmerung plötzlich noch eine andere Bedeutung, nämlich kein Mobilnetz hier oben, das heißt, den Rückweg gut im Auge behalten.

Der Abend am großen Familientisch mit veganem Fünf-Gänge-Menü und Getränken wird lang und am nächsten Tag das Frühstück entsprechend spät. Wandern ist angesagt an diesem sonnigen Samstag. Wohin? Ein Flyer vom Hotel hilft mit Vorschlägen für Routen rund um das Haus. Wir wählen den Naturpfad durch das Langenbachtal und Trubelsbachtal, fünf Kilometer und 160 Höhenmeter.

Der beginnt gegenüber dem Hotel auf der anderen Straßenseite beim Loipenhaus und ist mit einem „R“ gekennzeichnet. Bei einem Campingplatz überqueren wir später noch einmal die Passstraße und wandern auf der anderen Seite am Waldrand weiter, zum Schluss durch eine Loipe zurück. Kinder, Hunde und Erwachsene haben Spaß im Sonnenschein und nach zwei Stunden die Mittagspause im Hotel verdient, mit Pasta, Salat und Getränken in der Bauernstube.

in der Loipe zurück zum Waldhotel

Am Nachmittag gibt’s Schwimmbad, Sauna, Kickern, Billard, Chillen und Abends dann dasselbe Procedere wie am Vortag am Familientisch. Sonntag ist leider schon Abreisetag, das heißt Abschied nehmen von Verwöhntwerden, um nix kümmern müssen, schöne Atmosphäre mit aufmerksamem Service, Natur, reine Schwarzwaldluft und vor allem Zusammensein mit der Familie. Vor der Abreise machen wir noch eine kleine Wanderrunde bis zur Halde, nochmal Bauernstube mit Salatbowl, Kuchen und Kaffee.

von der Halde zurück zum Waldhotel

Dann heißt es, die Passhöhe verlassen und ab ins Tal. Für den ersten und größeren Teil der Heimreise werden wir im Auto mitgenommen über A5 und A3 nach Köln und fahren von Deutz mit dem RE7 zurück zum Hammer Hauptbahnhof. So ein entspanntes Familientreffen mit Alt, Jung, Kindern und Hunden kann gerne wiederholt werden.

Vegan im Schwarzwald
Brotloser Kutscher in Freiburg

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