„Faire Weihnachten“ in der Jugendkirche

„Faire Weihnachten“ war das Motto einer Veranstaltung am ersten Adventssonntag, Im schönen Innenraum der Jugendkirche hatten die evangelische Jugend und Akteure aus Hamm einen kleinen Basar aufgebaut, in dem es um Werte wie Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Fairness ging. Mit einem Stand vertreten war zum Beispiel die Planalto-AG der Marienschule Hamm, die seit zwanzig Jahren ein Projekt für Straßenkinder unterstützt.

Es handelt sich um ein Haus in der brasilianischen Stadt Recife, wo die Kinder täglich Nahrung sowie hygienische und soziale Betreuung bekommen. Diesem guten Zweck diente dann auch der Verkauf von Weihnachtsschmuck und kleinen Geschenken sowie Punsch, zusammen mit dem Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE). An einigen Tischen wurde gemeinsam gewerkelt und der vegane Mitbring-Brunch Hamm war mit einem Waffelstand dabei.

„Faire Weihnachten“ in der Hammer Jugendkirche am 3. Dezember 2023

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Expressionismus im Dortmunder U

„Expressionismus hier und jetzt! Die Sammlung Horn uzu Gast in Dortmund“ ist der Titel der Ausstellung im Dortmunder U in der City. Sie steht unter dem Motto „Künstlerische Kollaborationen“ im Sinne von gemeinsamen Projekten und kollektiven Kunsterfahrungen. Nun, schauen wir mal, wir sind sehr gespannt und tasten uns langsam hinein. Mit Expressionismus verbinde ich Bilder mit grellen Farben in verfremdeten Kontexten.

„Lupinen in Vase“ von Karl Schmidt-Rottluff 1921 und „Dorf mit blauen Wegen“ von Ernst Ludwig Kirchner 1916/20

Da passen die Lupinen von Karl Schmidt-Rottluff, blaue Wege von Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechsteins „Damenbildnis in Grün“ gleich im ersten Raum. Holzschnitte von Erich Heckel und Radierungen von Käthe Kollwitz gehören jedoch auch dazu, wobei Kollwitz schonungslose Darstellung von Kriegsgrauen für mich schwer zu ertragen ist. Besser geht’s mir da mit Otto Müllers Darstellungen von nackten Menschen in der Natur, Alexej von Jawlenskys „Einsamkeit“ und „Selbstbildnis“ sowie Emil Noldes „Blumengarten“.

„Schlafende Milli“ von Ernst Ludwig Kirchner 1911 in Natasha A. Kellys Videoanimation von 2018

Besonders beeindruckt mich Natasha A. Kellys „Milli’s Erwachen“ von 2018. Milli war ein schwarzes Modell in Werken von Brücke Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner. Wer war sie und was hat sie mit unserer Gegenwart zu tun? Darum geht es in der Videoanimation von Natasha A. Kelly (2018) und in weiteren Videos im nächsten Raum, wo Künstlerinnen ihre Geschichten als schwarze Frauen in Deutschland erzählen.

Dortmunder U am 25. November 2023

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Pfaffenpforte auf der Domplatte

Das römische Nordtor war zur Römerzeit der nördliche Eingang in die CCAA (Colonia Claudia Ara Agrippinensium). Auf der Domplatte vor der westlichen Fassade des Kölner Doms befindet sich ein restauriertes Nebentor ungefähr an der Stelle, an der es zur Römerzeit ursprünglich stand. Zur Geschichte des Nordtores ist noch bekannt, dass es lange nach der Römerzeit genutzt und Pfaffenpforte genannt wurde.

Ein Rekonstruierung des Torbogens, der die gesamte Anlage überspannte, befindet sich im römisch-germanischen Museum am Roncalliplatz, das wegen Restaurierungsarbeiten seit 2019 im Belgischen Haus an der Cecilienstraße untergebracht ist.

Alle Wege führen nach Köln – römisch-germanisches Museum 2017

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Schlosspark in Moers

Vom Hotel Moers van der Falk an der Krefelder Straße wandern wir am sonnigen Sonntagmorgen durch den Park mit dem Ziel Haltestelle Königlicher Hof zum Bus nach Duisburg. Überraschung, als wir feststellen, dass wir uns in einem schönen Schlosspark befinden. „Der Park entstand als Landschaftsgarten im 19. Jahrhundert auf dem ehemaligen Festungsgelände“, lesen wir auf der Informationstafel.

Demnach war das Schloss im Laufe der Jahrhunderte in den Händen verschiedener Besitzer, die sich für die schöne Gestaltung des gesamten Schlossumfeldes zu einem hochwertigen Landschaftsgarten einsetzten. Inzwischen gehört das Gelände der Stadt Moers und steht den Bürger*innen als gepflegter Park mit Attraktionen wie Schlossgebäude, Gewässer und Brunnen, Baum- und Pflanzenbereiche sowie Gastronomie zur Verfügung.

Schlosspark Moers am 12. November 2023

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Nachklang im Kammermusiksaal

Unter dem Motto „Lovebird“ fand am 11. November die zweite von vier „Cozy Sessions“ von „Nachklang“ statt, einer Gemeinschaft von professionellen Musikerinnen und Musikern, die Musikkonzepte für Hochzeiten, Firmenevents und andere Anlässe anbietet. Allen gemeinsam ist die Freude an der Musik und der Wunsch, mit feinen Songs Emotionen rüberzubringen und Geschichten zu erzählen.

Eine vielseitige Kostprobe aus den verschiedendsten Genres durften wir an diesem Samstag Abend im Kammermusiksaal Moers erleben. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Moritz Steckenstein, einigen bekannt aus Fernsehsendungen wie „All together now“, in der er zusammen mit Lou Lettow 100 Musikprofis überzeugen konnte sowie bei „Voice of Germany“.

Wie schön, mit „I’m like a Bird“ und „Nothing compares to you“ zwei von Moritz berührenden und erfolgreichen Performances aus diesen Sendungen jetzt live zu erleben. Live ging es weiter mit einem wahren Reigen von Darbietungen von mehr oder weniger bekannten Songs, von denen einige in besonderer Weise bei mir nachklingen wie Lewis Capaldis „Someone to love“ vorgetragen von Emmanuel.

Ebenso geht es mir mit einem Ed Sheran Song von Marco, „Sun of a Preacherman“ und „Joleen“ von Jacky sowie „Purple Rain“ von Tina. Alle Songs wurden begleitet von Stani am Keyboard, Jan am Schlagzeug, Victoria an der Geige und Rafael an der Gitarre. Nach einem grandiosen Programm zauberte Moritz mit Joy, Linus, Anne und Mike weitere wahre Musiktalente aus dem Publikum, deren Performances heftig beklatscht und gefeiert wurden.

Mein Fazit: Nach ein paar Stunden purer Freude wanderten wir geflasht durch das herbstliche Moers zu unserem Hotel und ließen an der Bar noch einmal die schönsten Darbietungen an uns vorüberziehen.

„The Cozy Sessions“ 2/2023 am 11. November 2023 im Kammermusiksaal Moers

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Elfter im Elften 2023

Musikevent und Hotelübernachtung in Köln am 10. November bedeutet, den Kölner Karnevalsauftakt am 11.11. zu erleben. Da geht’s schon beim Frühstück los, wenn das Hotelpersonal fröhlich kostümiert die Servierwagen zum Buffet schiebt. Und wenn man dann nach draußen geht, gehört man mit buntem Blümchenhut auf jeden Fall dazu. Vom Deutzer Bahnhof aus wandern wir zum Rheinboulevard.

Dann weiter über die Deutzer Brücke zum Heumarkt, wo die Willi Ostermann Gesellschaft die traditionelle Sessionseröffnung zusammen mit Dreigestirn, Oberbürgermeisterin und dem Präsidenten des Festkommitees veranstaltet. Daran und dem anschließenden Bühnenprogramm der angesagten Kölner Musikgruppen können aber nur Besitzer von Tickets teilnehmen und die sind bereits seit vielen Wochen ausverkauft.

Und der gesamte Bereich um den Heumarkt ist abgesperrt. Da schieben wir uns mal durch die Sandkaul zum Gürzenich, zusammen mit Teufelchen mit roten Hörnern, Königen mit goldenen Kronen, Prinzessinen in Tüllröckchen und roten HighHeels, Wichtel mit roten Zipfelmützen, Lappen- und andere Clowns mit Pappnasen und Riesenbrillen. So gelangen auf die Hohe Straße. Auch hier Geschiebe, obwohl die meisten Läden geschlossen haben.

Richtig erholsam ist es auf dem Platz vor dem Dom. Da ist eine Menge um eine Musikgruppe herum versammelt. Da können wir doch mal stehenbleiben und mitschwingen und mitsingen, „Sweet Caroline“. Doch dann zieht es uns über die Domplatte vorbei am Museum Ludwig und Platz über der Philharmonie, übrigens auch heute gesperrt, zur Hohenzollernbrücke und zurück zum Deutzer Bahnhof. Tschüss Köln für heute, wir kommen wieder.

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Bluegrass im Schanzenviertel

Regnerischtrüber Novemberfreitag und zum Dinner kein Tischchen im Schanzenviertel vorbestellt, irgendwie vergessen, das heißt, entweder Fastfood in der Keupstraße oder bei Purino in der lauten dunklen Lounge oder aber am winzigen Bartischchen an der Wand am Ende des langgestreckten Raums beim Restaurant Offenbach leckeres Hummustellerchen mit Brot und Falafel, wenngleich auch laut und immer lauter werdend.

Trotzdem gutgelaunt wandern wir im Regen 140 Meter zu Carlswerk Victoria, Werkstatthalle einer ehemaligen Kabelfabrik. Billy Strings mit Bluegrass erwartet uns, wer und was immer das ist. Wir stellen uns in die Schlange an Eingang, geben die Steppjacken an der Garderobe ab und ergattern in der Halle nur noch einen Platz in der weiß-ich-wievielten Reihe. Pünktlich gegen 20 Uhr betreten fünf Musiker die Bühne, machen kein langes Federlesen, nur kurze Ansage und los geht’s.

Innerhalb von Sekunden sind alle Beine in Bewegung, sofort wird mitgegroovt. Ja, das ist Bluegrass, eine Art Countrymusik mit superschnellen Fingerchen an Mandoline, Contrabass, Gitarre, Banjo und Geige, alles getragen vom kräftigen Gesang von Billy Strings, dem sympathischen jungen Frontman mit langer Mähne und kariertem Hemd. Bei Gershwins „Summertime“ wird’s kurz mal balladig.

Dabei wird das Thema außer in Strings Gesang auf allen Istrumenten per Soli interpretiert. Interessant auch die Szenerie beim Merchstand in der Pause. Da stehen sie Schlange, um bunte Plakate und T-Shirts zu erwerben, alle Altersgruppen dabei. Im zweiten Teil folgt eine endlos vibrierende Audiolichtshow und noch einmal Country. Nach einem absolut schönen Konzert wandern wir durch das Schanzeniertel zur Linie 4 an der Keupstraße.

Billy Strings am 10. November 2023 im Carlswerk Victoria in Köln

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Radtour zum Marktplatz in Werne

vom Killwinkel über den Kötterberg

Die Sonne scheint und der Wind hält sich in Grenzen. So gibt’s heute mal wieder eine kleine Radtour. Ziel ist der Marktplatz in Werne an der Lippe. Vom Bänklerweg radeln wir doch zunächst mal über Nordenstifts- und Bockumerweg hinweg zum Killwinkel, überqueren die Warendorfer Straße. Hier geht’s hinauf auf den Kötterberg und im Teufelsritt hinunter zum Schloss Ermelinghoff und Bahnhof Bockum-Hövel und auf dem Klostermühlenweg entlang der Bahnlinie nach Münster.

Marktplatz in Werne

Nach Überquerung der Lipperandstraße führt die Route nach Barsen, einem Miniort mit ein paar Gehöften und Häusern. Nach Oberholsen geht’s eine Weile hinauf und über die Herberner Straße hinweg in die Felder, übrigens mit frischem Gegenwind über die Autobahn A1 hinweg bis Werne direkt auf den Marktplatz mit dem schönen historischen Rathaus und Bank im Sonnenschein. Lecker Gebäck bekommen wir in der Konditorei um die Ecke. Da freuen wir uns schon auf die Rückfahrt mit Rückenwind.

Werne an der Lippe

Die ist nämlich ein Fliegen über die Lippe hinweg, durch das Tibaum Naturschutzgebiet zum Datteln-Hamm-Kanal, um den alten Hafen am ehemaligen Gersteinwerk herum zur weißen Brücke, über Radbodstraße hinweg und über Flügeldeich zur Kornmersch und Bankerheide.

Walters Track zur Radtour nach Werne am 8. November 2023

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Füsun Onur im Museum Ludwig

„Auch nach all den Jahren hat die Fantasie für mich nie an Glanz verloren. Sie nimmt mich mit auf eine Reise und trägt mich zu einem Ziel. Wo auch immer sie mich mit hinnimmt, da komme ich an“, Wandtext am Beginn der Ausstellung im Museum Ludwig. Im Jahre 1987 hat Füsun Onur das geschrieben. Wenn ich die begehbare Installation „Kontrapunkt mit Blumen“ erlebe, weiß ich, was die Künstlerin meint.

Der blaue Raum ist Plakat- und Bannermotiv im Kölner Museum, in dessen Räumen zurzeit die Retrospektive von Füsun Onur gezeigt wird. Da stehe ich schon drin in der Welt dieser türkischen Künstlerin. Verspielt auch die gezackte Figur und Kugel im blauen Hochkantquader und „Die dritte Dimension in der Malerei – Tritt ein“. Mach ich doch, schiebe die blauen Wollfäden zur Seite, lege mich rücklings auf die Matratze inmitten des eckigen Raumes und schaue in den Himmel, glitzernd blau.

Zwischen auf dem Boden angeordneten Sockeln in Schieflage, Stäben, kleinen Porzellanfiguren, Goldschnüren wandere ich weiter und tauche in Ali Kazmas Video ein in Onurs Wohnung in Istanbul, mit wunderbaren alten Möbeln, schönen Gegenständen, Fotografien der Ahnen und Fenster mit direktem Blick auf den Bosporus. Auf dem befand sich vor dreißig Jahren die Installation „Pinkes Boot“, die in der Ausstellung als Video zu sehen ist.

„Es war einmal …“ Füsun Onur (Venedig 2022, Köln 2023)

„Wo immer ich auch hingehe, trage ich Istanbul bei mir“, ein Zitat dazu von Fünur Onur aus dem Jahre 1994 lese ich im Ausstellungsheft. „Es war einmal …“ ist eine Installation, die Füsun Onur für die Biennale von Venedig 2022 geschaffen hat, ein faszinierendes Wunderland mit Miniaturen aus Draht und allerlei Materialien, in Köln im größten Raum der Ausstellung auf vielen kleinen Tischen liebevoll aufgebaut. Füsun Onur erzählt die Geschichte des Katers Zorba und der Maus Cingöz.

Sie machen sich auf den Weg von Istanbul nach Venedig und wollen die Welt retten, „weil die Menschen die Natur für Wachstum und Konsum weitgehend zerstört haben“, erfahre ich im Text an der Wand. Ob sie es schaffen? Die heute 85-jährige Künstlerin lässt es offen.

„Füsun Onur. Retrospektive“ im Museum Ludwig in Köln am 29. Oktober 2023

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„Noise Signal Silence“

Tickets zu „BoD. Noise Signal Silence“ vom Schauspiel Köln im Depot, Schanzenstraße waren ein Geschenk, das heißt, wir konnten gespannt sein, was uns erwartet. Und das war im Nachhinein gesehen weit mehr, als wir uns vorstellen konnten. BoD heißt „Ballet of Difference“, es gibt drei Parts von jeweils ca. einer halben Stunde, alle von Richard Siegal choreografiert, lesen wir im Begleitheft zur Vorstellung.

In Part 1 „Oval“ schwebt ein riesiges ovalförmiges von elektronischer Musik gesteuertes Lichtobjekt über der Bühne, auf der zwölf Tänzerinnen und Tänzer eine faszinierende Performance hinlegen. Sie laufen, schweben, gleiten, rennen, auseinander, ineinander, alleine, zu zweit, zu dritt, im Flash Mob, schnell, in jedem Falle grandios. Part 2 „In a Landscape“ lässt mit weniger Stakkato und ineinander verschlungenen Körpern im Spiel von Nähe und Distanz zwischen großen wandernden Wänden uns Zuschauer ein wenig durchatmen. Part 3 „Unitxt“ erlebe ich mit vollem Powerwirbel aus Musik, Licht und unglaublich präzisen, zum Teil blitzschnellen Bewegungen der Tanzenden als großes Finale einer Veranstaltung, die mich nachhaltig beeindruckt hat.

„Ballet of Difference. Noise Signal Silence“ im Depot 1 in der Schanzenstraße in Köln-Mülheim am 29. Oktober 2023

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