Meine dritte „veganfach“ sollte eigentlich erst Freitag gegen 14 Uhr beginnen. Ich hatte aber Glück und konnte bereits gegen 12:30 Uhr die Rolltreppe zu Halle 3.1 der Kölner Messe hinunterfahren. Glück deshalb, weil gerade nicht viel los war und ich erst mal ein gemütliches Gängelchen durch großzügig angelegte Chillzonen machen konnte, um mich dann in aller Ruhe meinen Favoriten zu nähern, die Präsentationen an den Ständen zu betrachten, bestaunen und zu hinterfragen. Nach fast fünf veganen Jahren waren mir viele Angebote ja schon bekannt und mich interessierten besonders Neu- und Weiterentwicklungen. Da gab es beim veganen Käse einiges zu entdecken. „Happy Cheeze“ aus Cuxhaven hatte Camenbert klassisch und in verschiedenen Varianten im Angebot.
Ich probierte alle durch und war sehr überrascht über die Intensivität im Geschmack, zum Beispiel Chorizo, smaragdgrüner Spirulina, Kräuter der Provence und griechische Kräuter. Ein ähnlich gutes Käseangebot fand ich am freakig gestalteten Stand der jungen Firma „New Roots“ aus der Schweiz, die bereits einige Awards vorweisen kann. Alles durchprobiert und festgestellt, dass das Argument einiger Freunde, auf Fleisch könne man wohl verzichten, nicht aber auf Käse, nicht mehr zählt. Diesen prima Alternativen zu Produkten aus Kuhmilch wünsche ich den baldigen Einstieg in die Käseregale der Supermärkte. Bis dahin kann ich meine Lieblingssorten für die Käseplatte direkt bestellen. Als mir beim Bummeln durch die Gänge von einem Holzbrett ein käsegluckerndes Stückchen Pizza angeboten wurde, stand ich plötzlich vor den Kühlregalen der mir bereits bekannten Hamburger Firma mit dem Slogan „make a bedda world“. So lecker, dass ich das Ding unbedingt nachbacken wollte und mir die entsprechenden Zutaten zu Messepreisen gleich in die Leinentasche packen ließ.
Was gab es weiter an Neuigkeiten im veganen Lebensmittelbereich? Besonders gut gefiel mir der Stand von „Bernsteinzimmer“ aus Wuppertal, ebenfalls Award Gewinner. Um Schokolade in vielen Variationen ging es hier, das war schon am schokoladig warm gestalteten Stand zu erschnuppern. Schokotafeln gespickt mit verschiedenen Köstlichkeiten, Nougatprodukte, Schokofiguren, Pralinen und Konfekt aus Mandeln, Hasel- und Cashewnüssen, Kakaobutter, Kakaomasse, Reisdrink, Kokosblütenzucker und verschiedenen Gewürzen. Eine Augenweide in jedem Falle. Erwähnen will da ich noch den Stand von Rittersport Schokolade, an dem es die Sorten „Dunkle Vollnuss Amaranth“ und „Dunkle Mandel Quinoa“ zum Probieren gab, die vielleicht demnächst in den Weihnachtsangeboten von Supermärkten angeboten werden. Im Bereich „Pflanzenfresser“ Supermarkt konnte man übrigens eine ganze Reihe von Produkten verschiedener Anbieter gleich erwerben.
Dann war Chillzeit angesagt und obwohl mir die im Programm angekündigte Veranstaltung in der Eventzone zunächst nichts sagte, setzte ich mich auf eine Bank in der zweiten Reihe und war schon bald sehr angetan von der Diskussion mit zwei Leuten, die eine Plattform namens „The Planterz“ gegründet haben, dem Schauspielerehepaar Clelia Sarto und Aleksandar Jovanovic. Den beiden geht es um Ideen und Möglichkeiten einer Lebensweise im Einklang mit unserem Planeten und Wertschätzung seiner natürlichen Ressourcen, die sie selbst konsequent verfolgen. Dazu gehört der sensible Umgang zum Beispiel mit Verpackung einschließlich Trinkbechern, die man auch für Veranstaltungen wie diese selbst mitbringt und gut vorbereiteten Mahlzeiten, für die täglich frisch eingekauft, selbst gekocht und von denen alle Reste verwertet werden. Sehr überzeugend. Dazu mein Fazit: Die vegane Lebensweise ist die effizienteste, um unseren Planeten zu retten.
Woraus besteht denn veganer Käse? Aus Tofu?
Cashew oder Mandeln. Seeehr lecker. Aber teuer. Klar, wird ja nicht subventioniert wie Kuhmilch.