gemalt von Julius Schrader im Jahre 1859, im Hintergrund der Chimborazo
„Ich empfange jedes Jahr durchschnittlich dreitausend Briefe und beantworte etwa zweitausend“, erklärte der 86-jährige Alexander von Humboldt dem 60 Jahre jüngeren Studenten Friedrich Althaus im Sommer 1856 beim Besuch in der Oranienburger Straße in Berlin. Aus Deutschland, Italien, Frankreich, England und Amerika kamen die Briefe an den weltberühmten deutschen Naturforscher, bei dessen Erwähnung ich zuerst an die Erforschung des Rio Orinoco und die Tour 5600 m hoch auf den Vulkan Chimborazo denke.
Briefwechsel und Gespräche Alexander von Humboldt’s mit einem jungen Freunde. Aus den Jahren 1848 bis 1854. Berlin. Verlag von Franz Duncker. (W. Besser’s Verlagshandlung.) 1861
Ein herausragender Geist seiner Zeit, auch noch im hohen Alter, als Friedrich Althaus das Glück hatte, ihm in etlichen Besuchen in Potsdam und seiner Wohnung in Berlin zu begegnen und eine schöne Freundschaft zu entwickeln. Ein Jahr nach Humboldts Tod dokumentierte und publizierte der jüngere Bruder von Theodor Althaus seine Gespräche und Briefwechsel mit dem Wissenschaftler, dessen Werk „Kosmos“ ihn und seine Kommilitonen im sogenannten „Kosmischen Kränzchen“ in Bonn beschäftigt hatte.
Die Faszination dieser schillernden Persönlichkeit hält an. Noch heute sind Studierendengruppen mit Humboldts Entdeckungen in den Bereichen Geologie, Botanik, und Astrologie beschäftigt, vor allem an der Berliner Humboldt-Universität, wo in diesem Jahr zum 250. Geburtstag in besonderer Weise des Entdeckers, Naturforschers, Weltvermessers und Kosmopoliten gedacht wird. Nach dem Motto #WirSindHumboldt wird das Humboldtjahr mit Vorlesungen, Festwoche, Sommerfest und anderen Aktionen ausgiebig gefeiert. 25 Studierende der Geographie unternahmen im März 2019 eine Exkursion nach Teneriffa und begaben sich auf die Spuren des derzeit 30-jährigen Alexander von Humboldt, der auf dem Weg zur Expedition nach Südamerika zwei Wochen auf der Kanareninsel verbrachte. Wie einst Humboldt beschäftigten sie sich mit Fauna, Flora, Kultur und Landschaft, wanderten auf Vulkanwegen, schauten in Kraterabgründe, vom Gipfel des Teide hinunter auf Städte, den atlantischen Ozean und sahen in der Ferne La Palma, La Gomera, El Hierro und Gran Canaria.
Blog der Studierendengruppe zur Exkursion nach Teneriffa im März 2019
Humboldt, Althaus, Kosmos