König, Meister, Prinz

Es war einmal ein junger Prinz, dessen Vater ihn öfter mitnahm ins Theater. Eines Tages erlebte er die Geschichte eines Tondichters, in der ein Prinz im silbernen Boot von einem weißen Schwan gezogen wurde. Seitdem träumte er sich Nacht für Nacht in das Schwanenboot. Er war immer noch sehr jung, als sein Vater starb und er König wurde und er träumte sich noch immer in das silberne Boot hinter dem wunderschönen Schwan. „Hol mir den Tondichter herbei, koste es, was es wolle“, befahl er seinem Diener.
So wurde Meister Richie eines Tages vom jungen König empfangen. „Ich habe Sie herbestellt, weil ich Ihre Werke sehr schätze, Meister der Töne. Mein Volk soll Ihre Musikgeschichten auf der großen Bühne erleben.“ „Nun gut, mein König“, antwortete Meister Richie. „Meine neueste Tondichtung handelt von einem edlen Ritter, der ein wunderschönes Mädchen liebt und es erobern will. Dazu muss er sich in einem schwierigen Wettkampf der Meistersinger bewähren.“ „Bringe er das Stück auf die Theaterbühne, mit den besten Sängern und Musikern des Landes, koste es, was es wolle“, antwortete der König. Und so wurde die Geschichte mit allem Schnickschnack aufgeführt, dass auf der Bühne die Fetzen flogen.
MeistersingerViele Jahre später wurde Bücherprinz Ruprecht Frieling von Meister Richies Werken fasziniert. Über die Musik und die Sprache hat er zu Richard Wagner gefunden, sagt er. Wagner-Opern erinnern ihn an die gigantischen Rockkonzerte aus früheren Jahren, wie die von Cream und Jimi Hendrix. Mit seinen Opernerzählungen möchte er viele Menschen an Wagners musikalische Dichtungen heranführen. „Die Meistersinger von Nürnberg“ ist seine neueste, so lebendig mit Frieling’schem Sprachwitz geschrieben. Beim Lesen werde ich in die frühe mittelalterliche Geschichte entführt, vom Minnegesang, dem Buhlen der Ritter um die Burgfräulein bis zu den Regeln der Meisterlieder, die Ritter Walther von Stolzing beherrschen muss, um die schöne Eva zu erobern. Und wie lustig, wenn der pfiffige Hans Sachs nach dem Prinzip „Liebe ist wichtiger als Tabulaturen“ Erbsenzähler Beckmesser austrickst.

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