„Der Berg ruft“ und die Leute kommen zahlreich, an einem Wintertag eben mit dicker Jacke, Mütze, Schal, Handschuhen, weil es auch im Oberhausener Gasometer ziemlich kalt ist, zum Meditieren weniger geeignet. Eigentlich passen die Temperaturen ja zu den Fotos von kargen Landschaften, bizarren Felsen und einzigartigen Ausblicken von schneebedeckten Gipfeln in großen Höhen. Beim Anschauen einiger der spektakulärsten Felsformationen und Gipfel der Welt in einer Diashow in der Mitte der riesigen „Tonne“ können wir uns einstimmen, bevor wir eintauchen in die Welt der Extremkletterer, Seilschaften auf schmalem Grat und erfolgreichen Bezwingern von Achttausendern wie Reinhold Messner.
Der hat aus seinem Messner Mountain Museum einige Exponate zur Ausstellung in Oberhausen beigetragen, zum Beispiel eine ganze Kiste voller Müll, den er auf dem Gipfel des Everest eingesammelt und hinuntergebracht hat. Ja, ich erlebe auch das bescheidene Leben der Bewohner von unwirtlichen Hochgebirgsregionen zum Beispiel im Tibet, der vielen Männer, die den Teilnehmern von Expeditionen Equipment und Nahrungsmittel hochschleppen. Und ich stehe vor dem Foto vom Kailash, dem „heiligsten aller Berge“, den jeder Tibeter einmal in seinem Leben umwandern will. „Der Pilgerweg, die Kora, verläuft nicht nur durch steinige Täler an den Berghängen entlang, sondern erreicht am immer vereisten Drölma La eine Höhe von 6000 m“, steht auf der Informationstafel.
Highlight der Ausstellung ist eine monumentale Nachbildung des Matterhorns in 3D Animation im Wandel von Tages- und Jahreszeiten kopfüber unter der Decke des Gasometers hängend und für die Draufsicht gespiegelt auf einer großen glänzenden Fläche.