Wie ein Nordischer Wintergarten musste Theodor Althaus die kleine Welt in Detmold vorgekommen sein, als seine Freundin Malwida von Meysenbug Ende September 1844 zusammen mit Schwägerin, Kindern, Erzieher und Dienstpersonal für einige Monate in die Provence gereist war. Ohne berufliche Perspektive nach dem Abschluss seines Studiums waren die Gespräche mit ihr Lichtblicke und mehr. Er hatte sich verliebt in die Frau, die seit seiner ersten Predigt in ihm einen jungen Apostel sah, dessen Botschaften sie im tiefsten Herzen trafen. Seine poetischen Abschiedsgrüße gab er ihr mit auf den Weg und schrieb weitere Gedichte, die er ihr widmete. Hier einige Zeilen aus „Sonett“:
Aus meiner Brust, in alle Fernen rankten
Sich Wolkenträume auf wie wilde Reben,
Die windbewegt an deinem Fenster schwankten.
Laß einmal sie durch deine Träume schweben,
Wenn es zu kühn nicht ist, was sie verlangten:
Ein Lebewohl des Nordens Dir zu geben.
Theodor Althaus: Nordischer Wintergarten. Gedichte für Malwida