Bei der Formulierung des Titels für diesen Eintrag ging mir Raymond Carvers „Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden“ durch den Kopf. Zu dieser im Jahre 2002 als Taschenbuch erschienenen Sammlung von Short Stories gibt es bei Amazon elf Kundenrezensionen, die neueste von Ingo Schulze am 22. Juli 2012: „Carver sollte man immer im Haus haben.“ Mein persönlicher Schreibstar Hartmut Lange hat es mit seinen im April 2011 erschienenen literarischen Schätzen „Im Museum“ auf vier Rezensionen gebracht: Hartmut Lange: Im Museum
Wenn ich nun im Vergleich feststelle, dass die Publikation eines unbekannten Verfassers, dessen Impressum aus einem social media account besteht, also gar keins ist, im Amazon Kindle Shop in wenigen Wochen mehr als dreißig Kundenrezensionen einheimst und überwiegend mit fünf Sternen hochgelobt wird, fällt mir die Vokabel „inflationär“ dazu ein und ich frage mich: Kann ich diesen Leseempfehlungen überhaupt vertrauen?
Unbedingt würde ich einem derartigen Votum am Sternenhimmel trauen: Es ist ein deutlicher Aufruf an jeden, der noch Restgrips hat, die Finger von dem Buch zu lassen und den Rezensenten, so sie denn jemals mehr als eine »Empfehlung« geschrieben haben sollten, auf die innere Negativliste zu setzen …
😉
Schade das solche Rezensenten nie die Adresse und ihren Verwandtschafts-/ Bekanntschaftsgrad zum Autoren hinterlassen müssen. Das wäre sicher höchst aufschlussreich!
Ist natürlich nicht toll, wenn das jemand nötig hat. Aber wieviele schlechte Autoren werden von irgendjemandem gepusht! Man fragt sich bei manchen schon, wie sie auf die Bestsellerlisten gelangen. Man denke nur mal an das Beispiel dieser jungen Autorin, von der man nichts mehr hört, die plötzlich für den Leipziger Buchpreis nominiert war. Die kannte wohl die richtigen Leute. Nur dumm war, dass dann rauskam, dass sie auch noch abgeschrieben hatte.
Ich verstehe diese Schriftsteller nicht, die z.B. auf Amazon ihre Bücher von irgendwelchen Verwandten, Bekannten oder Freunden über den grünen Klee loben lassen (5 Sterne, darunter tun die es nicht). Es macht überhaupt keinen Sinn, man bekommt keinerlei objektives Urteil. Ich möchte meine Bücher nur von Lesern rezensieren lassen, die vollkommen neutral sind und mich nicht kennen. Alles andere wäre kontraproduktiv. Es liegt im ureigensten Interesse des Autors, ein wirklich objektives Urteil über sein Werk zu erhalten und kein Gefälligkeits- Blabla.
Ein Grund, warum mich Amazon-Rezensionen (oder die auf ähnlichen Plattformen) nicht die Bohne interessieren. Ich habe weder die Zeit noch die Lust mich durch x Rezis zu wühlen, um vielleicht – die Betonung liegt auf vielleicht(!) – eine zu finden, die halbwegs objektiv ist.
Wenn ich Rezis suche, bei denen zumindest die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sie nicht gefälligkeitshalber geschrieben wurden, dann schaue ich mich auf Websites oder in Blogs um.
Ich habe nicht das Glück das meine Geschichten von Verwandten gelesen werden die meisten können nicht Deutsch auch würde das für mich gar nicht in frage kommen weil das einem gar nicht weiterbringt und als Autorin muss man auch kritikfähig sein