Radtour durch Holland

Wesel-Datteln-Kanal bei Datteln

So 10. Juli. Um in Holland zu radeln, müssen wir vom Hammer Norden aus erst einmal dahin kommen. Wir entscheiden uns für die Römer-Lippe-Route und verlassen das Hammer Stadtgebiet über Kornmersch und weiße Brücken auf dem Mitteldamm zwischen Lippe und Kanal über Stockum nach Werne. Weiter geht’s in westliche Richtung zum Kurzstopp beim Cappenberger Schloss. Nach Bork führt die Route entlang des Wesel-Datteln-Kanals.

„Dat Lohmännken“ in Haltern am See

Die führt uns direkt in die City von Haltern am See. In der Pension Abendroth haben wir ein schönes großes Zimmer mitten in der Altstadt und können uns erst einmal großzügig ausbreiten. Veganen Burger, Salat und Pommes mit veganer Mayo bekommen wir im Café Extrablatt. Beim abendlichen Gängelchen durch die Sträßchen treffen wir noch auf einem Steinsockel „Dat Lohmännken“, eine Sagengestalt, der allerlei Schabernack nachgesagt wird. Till Eulenspiegel lässt grüßen.

Hier bei Wesel fließt die Lippe in den Rhein

Mo 11. Juli. Go West heißt die Richtung. Zum Teil entlang des Wesel-Datteln-Kanals, der Lippe, Lippeauen, Mitteldamm zwischen beiden Gewässern tangieren wir die Orte Dorsten, Schermbeck, Gartrop mit Wasserschloss, Hünxe und erreichen die Zitadelle von Wesel und nach Picknickpause bekommen wir auf einer Brücke das volle Panorama der Mündung der Lippe in den Rhein. Bis Xanten begleitet uns dieser große Strom mit immer wieder schönen Ausblicken wie beim Fähranleger nach Bislich.

Kreuzgang von St. Viktor in Xanten

Doch wir wollen weiter nach Xanten und sind nach kurzer Fahrt mitten in der City. In der Nähe vom Rathaus ist auch unser Hotel Neumaier. Wir checken ein und machen uns später per pedes auf den Weg zu Papa Mi. Hier gibt’s vegane Tellerchen mit Tofu, Gemüse, Salat, Reis und leckerer Kokossoße. Danach reicht es noch für einen Spaziergang zum archäologischen Park, in den wir aber nur durch das Tor reinschauen können. Etwas ausgiebiger für einen Besuch von Kirche und Kloster St. Viktor mit schönem Kirchenfenster und Kreuzgang.

Fähre über den Rhein nach Millingen

Di 12. Juli. Heute geht’s gleich wieder an den Rhein. Auf dem Deich fahren wir linksrheinisch zunächst bis zum ehemaligen Kernkraftwerk Kalkar, das jedoch nie ans Netz ging. Stattdessen installierte man dort das „Wunderland Kalkar“. Wir schauen kurz auf das Gelände dieses Vergnügungsparks und radeln weiter, lassen Emmerich auf der rechten Rheinseite liegen und erreichen unser Nachbarland Holland bei Millingen. Hier nehmen wir eine Fähre über den Rhein.

Gasse zu „Enig Alternatief“ in Arnheim

Den verlassen wir hier und radeln weiter entlang des Nederrijn, einem Arm des großen Stroms. Über die Nelson-Mandela-Brücke erreichen wir die City von Arnheim. Unser Hotel Holiday Inn Express liegt direkt gegenüber des Rozet Kulturzentrums, also sehr zentral. Tajine mit Kichererbsen, Gemüse und Salat bekommen wir in einer Gasse bei „Enig Alternatief“ mit Hafermilch Cappuccino zum Abschluss. Nach einem Bummel entlang des Nederrijns mit kleinem Hafen ist Zeit zum Chillen im Hotelbett.

Fähre über den Nederrijn bei Randwijk

Mi/Do 13./14. Juli. Die Route führt weiter gen Westen auf dem Deichweg entlang des Nederrijn, den wir bei Randwijk per Fähre überqueren. Wir haben richtig dollen Gegenwind, umso ärgerlicher, dass hier auch Autos fahren, eher sogar rasen. Das überrascht mich doch sehr. Nach zwei weiteren Fährfahrten erreichen wir schließlich den Ort Houten, wo wir richtig aufatmen. Der Spuk ist vorbei, als wir auf einer Fahrradstraße wunderbar bequem kilometerweit schweben. So geht’s doch auch und viel viel besser.

Weltgrößtes Fahrradparkhaus in Utrecht Centraal

Entspannt radeln wir bis Utrecht. Unser Hotel Mitland liegt am Rand der City, das heißt, wir müssen wieder losradeln. Heute gibt’s Pizza mit Trüffeln, Pilzen und viel Knoblauch bei Vegitalian am Marktplatz, sehr, sehr lecker. Da wir zwei Nächte Mitland gebucht haben, können wir am nächsten Morgen in aller Ruhe zum Bahnhof radeln. Da gibt es das größte Fahrradparkhaus der Welt und das schauen wir uns doch mal an. Tausende Radparkplätze in langen Gängen und auf mehreren Ebenen, ein einzigartiges Projekt, sehr eindrucksvoll.

Spiegelgracht in Amsterdam

Fr/Sa/So 15./16./17 Juli Heute tangieren wir viele kleine Orte, Kanäle und weiße Zugbrücken auf unserer Route von Utrecht nach Amsterdam. Fährfahrten sind auch dabei, eine sogar zum Selbstkurbeln. In der Metropole wird es dann richtig hektisch. Es gibt zwar Radwege, doch da wird schnell gefahren, schneller, als ich mich orientieren kann. Unser Hotel Leonardo liegt allerdings schön ruhig am Rembrandtpark, wir wohnen im 5. Stock, Frühstück gibt’s im 17. Stock, am Wochenende, also morgen und übermorgen, sogar bis 11 Uhr.

„Life is Back“ in der Spiegelstraat

Zum Abendessen heute gibt’s veganen Burger, Süppchen und Salat bei Meatless District und danach macht nur noch chillen auf dem Bett einen Sinn. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Fahrrad einigermaßen gemütlich durch Rembrandt- und Vondelpark zum Museumsquartier zum Parken der Fahrräder und Bummeln zwischen Grachten, durch Gassen und auf Plätzen. Zum Essen finden wir eine feine Bowl ToGo bei Maoz Vegan, die wir jenseits vom Trubel in aller Ruhe im Hotelzimmer genießen.

Auch am Sonntag schwingen wir uns wieder aufs Fahrrad und machen eine größere Radtour durch die Stadt, einschließlich Hafenviertel mit Nemo Science Museum. Für den Nachmittag haben wir Tickets im Van Gogh Museum. Da parken wir dann wieder auf dem Platz vom Vortag und freuen uns in der Ausstellung über schöne Texte per Audio Guide zum großen holländischen Meister, dessen Leben und Schaffen mich wieder tief beeindruckt.

Selbst beim wiederholten Besuch wieder ein einzigartiges Erlebnis angesichts der farbstarken Bilder und der berührenden Selbstportraits, von denen es so viele gibt, weil dem Künstler das Geld für Modelle fehlte. Nach dem Museumsbesuch holen wir uns wieder die Maoz Salatbowl mit Falafeln ToGo, radeln durch die Parks und finden zum Abendessen einen schönen Picknickplatz direkt im Schatten vom Leonardo Hotel.

Hembrug in Zaandam

Mo/Di 18./19. Juli. Um die Metropole Amsterdam in nördlicher Richtung zu verlassen, fahren wir erst einmal kilometerlang durch Industriegebiet. Es ist sehr warm und Hitzetage werden voraus gesagt, also fahren wir mit einem Tacken mehr E-Unterstützung. Nach West-Knollendam wird’s dann entlang von Gewässern und in Feldern richtig angenehm. Das schöne Städtchen Alkmaar erreichen wir schon gegen Mittag, das Grand-Hotel ist aber noch nicht so weit mit den Zimmern.

von der Terrasse des ijssalon De Mient in Alkmaar

Nach längerer Pause mit Gassenbummel und unter dem Sonnenschirm auf der Terrasse des ijssalon De Mient können wir dann endlich einchecken und sogar runterkühlen, denn die Sonne scheint voll auf die großen Fenster. Abendessen bekommen wir direkt gegenüber beim Super Thai, der seinen Namen voll verdient hat. das grüne Curry mit Tofu und Kokossoße und Reis ist ein wahres Highlight. Der nächste Tag soll der heißeste in diesem Jahr werden, deshalb bleibt’s beim kurzen Bummel und kleinen Einkäufen.

Die gibt’s bei Backwerk und im Drogeriemarkt Kruidvat in der Langstraat in den einigermaßen kühlen Morgenstunden. Als das Thermometer die 30-Grad-Marke weit überschreitet, bleiben wir besser im klimatisierten Raum, schaffen es aber zum Abendessen wieder zum Super Thai und probieren diesmal das rote Curry, auch sehr, sehr gut, selbst bei der Hitze. Aber danach wieder ab in die kühle Bude.

Ortskern von Hippolytushoef

Mi/Do 20./21. Juli. Bei 24 Grad lässt sich wieder angenehm radeln. Wir verlassen das schöne Städtchen Alkmaar und fahren weiter Richtung Nordsee und sind unterwegs an Kanälen, Schleusen, Mühlen. Bäume oder sogar Sitzplätze darunter suchen wir vergeblich, überall Sonne pur und die gibt heute auch wieder alles. Schattenplatz für Picknick? Fehlanzeige! Stattdessen Sonnenplatz ohne Picknick. Weiterfahren, Kurzstopp im Jachthafen von De Haukes am Amstelmeer und noch ein paar Kilometer bis zum kleinen Ort Hippolytushoef.

Und da stehen wir auch schon direkt vor unserem Hotel West Inn, beides wie vom anderen Stern, will sagen, märchenhaft schön. Ein Supermarkt mit allem Drum und Dran ist direkt gegenüber und da wir eine kleine Küche haben, gibt’s zum Abendessen Tagliatelle mit Pac Choi, Pilzen und Linsen. Und das Allerschönste ist: das Meer erreichen wir in ein paar Minuten mit dem Fahrrad.

Dieser Ort einschließlich außergewöhnlich freakigem Hotel West Inn ist ein richtig schöner Abschluss unserer Hollandtour. Am nächsten Morgen regnet es in Strömen, da fällt der Abschied leichter. Wir fahren knapp 20 Kilometer entlang der Küste nach Den Helder, wo wir pitschnass am Bahnhof ankommen. Mit dem IC Zug fahren wir über Arnheim, und Oberhausen nach Hamm in Westfalen Hauptbahnhof.

Walters Track zur Etappe von Hamm nach Haltern am 10. Juli 2022
Walters Track zur Etappe von Haltern nach Xanten am 11. Juli 2022
Walters Track zur Etappe von Xanten nach Arnheim am 12. Juli 2022
Walters Track zur Etappe von Arnheim nach Utrecht am 13. Juli 2022
Walters Track zur Etappe von Utrecht nach Amsterdam am 15. Juli 2022
Walters Track zur Radtour in Amsterdam am 17. Juli 2022
Walters Track zur Etappe von Amsterdam nach Alkmaar am 18. Juli 2022
Walters Track zur Etappe von Alkmaar nach Hippolytushoef am 20. Juli 2022

vegan in Holland

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