Mitten in der Mainzer Altstadt direkt gegenüber dem mächtigen Dom liegt das Gutenberg Museum, gewidmet Johannes Gutenberg, dem großen Sohn der Stadt, dessen Erfindung im Mittelalter die Kommunikation weltweit umgekrempelt hat. Die fand nämlich in Form von Kundgebungen auf Marktplätzen statt und mit handgeschriebenen Texten, weitestgehend in lateinischer Sprache.
Es muss um das Jahr 1450 gewesen sein, als Gutenberg in Mainz auf die pfiffige Idee kam, Buchstaben in Metall zu formen, in eine Bleimischung zu gießen und nach dem Erhärten daraus einen Stempel zu machen. Diese beweglichen Lettern fügte er zu einem Text zusammen, brachte Farbe darauf und machte von einer Seite so viele Abdrucke auf Papier wie er wollte. Im Untergeschoss des Museums wird dieser Vorgang erläutert sowie anhand einer Druckpresse die Herstellung eines Blattes vorgeführt. Die Bibel war das erste Buch, das Gutenberg mit dieser Technik herstellte. In einem extra abgedunkelten Schatzraum des Museums sind zwei von 49 erhaltenen Exemplaren dieses Werkes mit insgesamt 1282 Seiten zu sehen, entstanden um 1454 mit Hilfe von etwa 20 Mitarbeitern, heißt es in der Information.
Zurzeit erinnert das Museum mit einer Sonderausstellung an das 100-jährige Jubiläum des Bauhau, der berühmten Kunstschule in Weimar und später in Dessau. Entwicklungen der „Bauhaus-Typografie“ stehen im Fokus: „ABC. Avantgarde – Bauhaus – Corporate Design. Drucken und Werben am Bauhaus“, Protagonisten Herbert Bayer, László Moholy-Nagy, Josef Albers und Joost Schmidt. Außerdem sind Werke angesagter Künstler der Avantgarde zu sehen zum Beispiel Lionel Feininger und Paul Klee, die zeitweise als Lehrer am Bauhaus tätig waren.
Beim Gängelchen in der Altstadt und rund um den Dom begegnet uns noch einmal der berühmte Sohn der Stadt hoch oben auf einer Säule vor dem Restaurant „Hans im Glück“ vis a vis dem Staatstheater. „Johannem.Gensfleisch.De.Gutenberg“, steht auf der Tafel unter der Statue.
Mainz am 23. und 24. November 2019