Wie schön, wenn man an einem strahlenden 14. Februar Zeit findet, ein Gängelchen durch die Kölner Altstadt zum Rhein zu machen. Gestern war so ein Tag. Nach uselig grauen Wintertagen und etlichen Frostnächten strahlte die Sonne und sorgte für einen wolkenlosen Himmel über dem Heumarkt. Am südlichen Ende dieses großen Platzes begann mein kleiner Gang vor grandioser Kulisse mit den Turmspitzen der berühmten Kathedrale auf der linken Seite, des nicht minder historischen Groß Sankt Martin auf der rechten und dem Reiterdenkmal zu Ehren des preußichen Königs Friedrich Wilhelm III. in der Mitte, auf dessen Stufen einige ein gemütliches Sitzplätzchen in der Sonne gefunden hatten. Auf die rechte Ecke ganz am nördlichen Ende vom Heumarkt hatte ich es abgesehen. Da beginnt die schöne enge, daher etwas schattige, Salzgasse, im Mittelalter und später ein Ort vieler Salzhändler, die hier ihr Produkt zur Haltbarmachung von Fisch und Fleisch anboten. Heute wird das Leben in der Salzgasse beherrscht von teilweise historischer Gastronomie, zwischen der in Jan Künsters kleiner Galerie selbst gemalte Kölnbilder ausgestellt und angeboten werden, im schönen historischen Gebäude mit der Hausnummer 13.
Unten am östlichen Ende der Salzgasse stehe ich dann am Rhein und hab gleich das ganze Panorama vom Fischmarkt, wo Robert Blum, einer der größten Söhne der Stadt, geboren und aufgewachsen ist, über Groß Sankt Martin, den Stapelhäusern und Dom bis zur Hohenzollernbrücke, zu der es mich jetzt hinzieht. Ja, die Liebesschösser haben wohl heute eine ganz besondere Bedeutung und es wird etliche neue geben. Über die Brücke gehen, Liebensschlösser anschauen, mal einen Blick in den breiten Fluss werfen und sich vorstellen, wie viele Schlüssel wohl schon am Grunde des Flusses ihren endgültigen Platz gefunden haben. Dann auf der Deutzer Rheinseite mit vielen anderen Brückenüberquerern den Seifenblasen nachschauen. Und nein, es ist noch nicht zu Ende. Da gibt es doch den immer noch neuen Rheinboulevard, inzwischen mit angemessener Präsentation der römischen Ausgrabungen fertig gestellt. Im Schutze der Mauer noch einmal aus dieser Perspektive das grandiose Kölnpanorama betrachten und zwischen vielen anderen den strahlenden Vorfrühlingstag genießen.
Köln am 14. Februar 2017