„Tod und Teufel. Faszination des Horrors“ ist der Titel einer Sonderausstellung im Kunstpalast Düsseldorf. Um Tod geht es dann auch gleich am Eingang der Präsentation. Da befindet sich der kunstvoll beschriftete Sarg von Friderica von Stockhausen aus dem Jahre 1766 sowie an der Wand „Das Jüngste Gericht“, Gemälde des Düsseldorfer Malers Friedrich Wilhelm von Schadow, entstanden 1848 bis 1852.
Zur Zeit der schwarzen Pest entstand auf einer Friedhofsmauer in Basel im Jahre 1440 ein 60 Meter langes Bild, das Menschen beim Tanz mit dem Tod zeigte, lese ich in der Information zu vier kleinen Figuren, die Kaiserin, Papst, Narr und Dame beim Tanz mit dem Tod darstellen, geschaffen von Anton Sohn im Jahre 1822. Ein Jahrhundert später war die Premiere des Stummfilms „Das Cabinet des Dr. Caligari“.
In der Ausstellung läuft ein Ausschnitt, in dem ein Mann neben einer Kiste steht, darin ein Schlafwandler, der wie von Zauberhand aufgeweckt wird. In einer weiteren Szene steht ein unheimlicher Mann mit Dolch in der Hand am Bett einer schlafenden Frau und ersticht sie. Monster, Vampire, Dämonen, Zombies, Horrorclowns, Psychopathen, schräge Figuren sind Protagonisten des Horrors.
So sind in der Ausstellung auch Musikvideos aus dem Metalgenre zu sehen, dokumentiert mit Plattencovern an schwarzen Wänden. Ja, die Faszination des Grauens ist spürbar, auch im Turnschuh mit Blut in der Sohle, dem aufgemalten Skelett und der schwarzen Kapuze über blutrotem Umhang in der Vitrine, dem Reigen der Filmplakate wie „Dracula“, „Psycho“, „Schweigen der Lämmer“ und dem übergroßen voll tätowierten „Zombie Boy aka Rick Genest“.
Der Tätowierte wurde fotografiert von Dmitry Smirnov im Jahre 2011. Wer sich traut, schleicht sich an einer am Boden liegenden Leiche vorbei und verlässt die Ausstellung balancierend auf einem Haufen von über- und untereinander liegenden kaputten Schränken, herausgefallenen Schubladen, alten TV-Geräten, Bettgestellen, Lattenrosten, Regalbrettern und leeren Kisten.
„Tod und Teufel. Faszination des Horrors“
im Kunstpalast Düsseldorf am 9. Dezember 2013