DASA: Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund

Mensch. Arbeit. Technik. Drei große Banner befinden sich am Gebäude neben dem Eingang zur DASA, Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund. Hier betreten wir eine weitflächige Präsentation zu vielen Facetten des „Menschen im Lebensraum Arbeitswelt“. Da heißt es erst mal, Informieren und Schnuppern. In welchem Bereich anfangen? Wir orientieren uns an den angebotenen Vorführungen. „Im Wettlauf der neuesten Nachrichten“ ist das Motto in den Räumen der schreibenden, schriftsetzenden und druckenden Zunft. In der Druckerei steht doch tatsächlich eine 400 Jahre alte Druckpresse ähnlich wie der von Johannes Gutenberg, auf der bis zum Jahre 1820 gedruckt wurde. Leichter zu bedienen war dann später die Zylinderdruckmaschine, die wir sogar ausprobieren und das Produkt mitnehmen dürfen. Das Highlight dieser Abteilung besticht durch große Walzen, Papierrollen und runde Matrix und durch enorme Lautstärke, als der Meister sie anschmeißt. Anschließend zeigt er uns den leistungsfähigen Laserdrucker, mit dem Prospekte und Flyer gedruckt werden. Welch eine Entwicklung in der Informationstechnik, in dem Falle der Herstellung von Tageszeitungen und Magazinen!

„Kette und Schuss“ ist das Motto unseres nächsten Treffpunktes, die Weberei. Auch hier geht es mächtig laut zur Sache, obwohl diese Technik der Herstellung von Textilien eigentlich ganz leise angefangen hat mit dem Spannen von Kettfäden und Hin- und Herschieben des Schiffchens, mit dem die Schussfäden Reihe für Reihe eingewebt werden. Diese gemütliche Weberei hat sich aber mit der industriellen Entwicklung zu Beginn des 19. Jahrhunderts grundlegend geändert. „Der Takt der Maschine“ und Lochkarten bestimmen die Produktion, das heißt für die dort arbeitenden Menschen Zeit und Disziplin. Auch hier gibt’s eine Vorführung. So schnell kann ich gar nicht schauen, wie die Stoffstreifen Schuss für Schuss größer werden. Eine Maschine webt sogar Bänder mit vorgegebenen Schriftzeichen, in dem Falle das Wort „DASA“ in verschiedenen bunten Farben auf Schwarz eingewebt. Davon darf jeder ein Schnippselchen mit nach Hause nehmen.

Beim Weiterschnuppern stehen wir plötzlich vor einem Käfig mit Glasscheibe, in dem ein orangefarbenes Wesen emsig agiert. Es schwenkt seinen Kopf hin und her, hoch und runter, kommt auf uns zu, nickt freundlich, schwenkt wieder weg und beginnt von neuem. Dieses bewegliche metallische Wesen möchte Aufträge bekommen. Soll es haben: bitte Puzzleteil Nr. 38 aus der Rückwand holen, herbringen und uns vor der Glasscheibe zeigen! Macht er tadellos, Nr. 39 und 40 auch noch. Ich stelle mir vor, dass er in einer Autofabrik Schrauben holt und einen Kotflügel an die Karosserie schraubt. Der Roboter steht am Eingang des Informations- und Kommunikationsbereichs. Von der alten Adler Schreibmaschine bis zum Computerarbeitsplatz. Alles da, sogar Körperscanner. Sie sagen mir, wie groß ich bin und wie alt ich sein könnte (37 – 70) und lösen mich auf in bunte Quadrate und schwarzweiße Streifen.

Warum die Stahlhalle so heißt, ist klar, wenn wir das große Feuerwehrauto, die begehbare alte Dortmunder Straßenbahn nach Wambel und den E-Ofen zum Schrott schmelzen erblicken. Hier ist alles metallisch, groß und bedrohlich vor allem bei der Fahrt durch das stockdunkle Warenlager mit Kippregal, gefährlich tief hängenden Balken, roten und gelben Warnschildern. Puh!!!

Irgendwann merken wir, dass die noch bleibende Zeit knapp wird. So streifen wir noch den Bereich des Umgangs mit Gefahrstoffen in Luft, Wasser, Erde und Kleidung, wie man sie erkennt und sich davor schützt, spüren Ladung und Spannung in der Energiehalle und begeben uns in das obere Stockwerk. Nach Snackpause geht’s im Galopp durch die Geschichte von Sport und Technik. Fertig? Los! Schnell noch aus dem Helicopter hinunter in die Energiehalle schauen, Innovation in Arbeitswelten. Da gefällt mir besonders das mobile Pflegebike. Nach Durchsage der baldigen Schließung schaffen wir noch die Stationen der Sinne, verlaufen uns fast im Spiegellabyrinth, gehen nach draußen und fragen uns, wo die all die Stunden geblieben sind.

DASA in Dortmund am 9. Januar 2020

Hier noch zwei Videos:

Industrieroboter
Webmaschine

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Ausstellungen abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.