In der mittelalterlichen Stadt Alsfeld befindet sich ein wunderschön restauriertes Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert. Seltsame Figuren sind an der Fassade zu sehen. Aus einem Fenster schüttelt eine Frau ein Kissen und aus einem anderen lässt ein Mädchen seinen langen Zopf hinunter. Warum? Das Haus beherbergt eine Märchenausstellung. Frau Holle und Rapunzel sind hier zu sehen. Wir hatten Glück. Die Ausstellung war geöffnet und auf drei Ebenen wurden wir in das Märchenland der Brüder Grimm entführt. Da steht in einer Ecke das arme kleine Mädchen, das sein letztes Hemd für noch ärmere Menschen hergibt und mit Sterntalern wunderbar belohnt wird. Und da sind die Geschwister Hänsel und Gretel in der „Hexenstubb“, die sich gemeinsam aus der Gefangenschaft befreien. Eine ganz besondere Bedeutung für die Gegend hat das hübsche Mädchen, das der kranken Großmutter in einem Korb Kuchen und Wein bringt. Beim Blick ins Krankenbett erlebt das Kind eine böse Überraschung. Warum sieht die alte Frau denn so seltsam aus? Drama. Warum diese Figur eine besondere Bedeutung für Alsfeld und Umgebung hat? Sie trägt die Schwälmer Tracht mit dem roten Käppchen.
Märchenhaus in Alsfeld am 4. August 2017