Am 24. April 1976 landete ich unvorhergesehen zusammen mit einer Freundin im Hamburger Kongress Zentrum, wo Leonard Cohen auftreten sollte. Leonard Cohen? Keine Ahnung, aber Margitta versicherte mir, der sei super und es sei gar nicht so einfach gewesen, die Tickets zu bekommen und wenn nun schon eins übrig sei, nun denn. In der vollbesetzten Halle hieß es erst einmal, auf harten Holzstühlen sitzen und warten, warten, warten … schon sauer werden, nicht nur ich, das Publikum wurde langsam unruhig. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ein schlanker, dunkelhaariger Vierziger auf die Bühne, allein mit Gitarre, setzte sich, ja, setzte sich, und begann mit unglaublicher Stimme … „Like a bird …“. Mucksmäuschenstille in den Reihen, alle Ohren und Augen klebten an diesem Mann am Mikrophon. Danach kamen noch weitere Musiker und Backgroundsängerinnen. Doch mit den ersten drei Worten des ersten Songs hatte Leonard alle gepackt. Ja, der Abend war nicht nur ein Knaller, sondern hatte auch zur Folge, dass ich in den darauffolgenden Wochen, Monaten und Jahren, wenn es nur irgend möglich war, seine Songs hörte: „Bird on a wire“, „Suzanne“, „Chelsea Hotel“, „So long Marianne“. Keine Autofahrt ohne Lenny Kassette. In den 80ern erlebte ich ihn noch einmal live in der Halle Münsterland und ich würde ihn auch gerne als 80jährigen Mann mit seiner Wahnsinnsausstrahlung noch einmal auf der Bühne erleben. Wer weiß …
… HAPPY BIRTHDAY ♥ Leonard Cohen ♥